Promotionsstudenten dieselben Vorteile wie Studenten geben?
Das Bundessozialgericht in Kassel hat entschieden, dass Promotionsstudenten während des Schreibens ihrer Doktorarbeit keine kostengünstige studentische Krankenversicherung abschließen dürfen. Stattdessen wird ein Mindestbeitrag von gut 150 Euro fällig oder aber ein einkommensabhängiger Beitrag. "Normale" Studenten müssen derzeit knapp 90 Euro für die Krankenversicherung und Pflegeversicherung zahlen.
Was haltet ihr von der Entscheidung des Gerichts? Findet ihr das gerecht und nachvollziehbar oder meint ihr, dass das Gericht falsch entschieden hat? Sollte man Promotionsstudenten dieselben Vorteile einräumen wie gewöhnlichen Studenten?
Ich finde nicht, dass etwas dagegen spricht, Promotionsstudenten einen solchen Vorteil zu gewähren. Ansonsten sieht die Förderung bei Doktoranden ja generell schon schlechter aus im Vergleich zu normalen Studenten. Je nachdem wo die Arbeit absolviert wird, gibt es vielleicht Geld von der Forschungseinrichtung oder dem Unternehmen, dies ist jedoch nicht immer der Fall und auch nicht immer viel Geld.
Eventuell muss man da auch noch von Fall zu Fall einen Unterschied machen und den Promovierenden, welche absolut kein Geld bekommen wenigstens diese Vergünstigungen gewähren.
Ich bin selber von dieser Regelung betroffen und generell eigentlich der Ansicht, dass es irgendwo nicht zu 100% fair ist, dass Promotionsstudenten eine andere Behandlung erfahren. Mein Semesterbeitrag als Promovierender ist zumindest genauso hoch wie der eines regulären Studenten, und in manchen Bereichen ist die Promotion durchaus mit einem Vollzeit-Job vergleichbar, sodass man nicht ohne weiteres nebenbei noch irgendwo arbeiten und darüber eine Versicherungsvergünstigung erhalten kann.
Zwar habe ich immer noch genug Vorteile durch meinen Studentenstatus, alleine aufgrund des Tickets für den öffentlichen Nahverkehr, das ich täglich nutze aber mir erschließt sich nicht so ganz, warum manche dieser Zugeständnisse bestehen bleiben und manche nicht.
Noch dazu bekomme ich für meine Doktorarbeit keinen Cent, und in meinem Fachbereich ist das auch nicht die Regel, dass Doktoranden bezahlt werden. Selbst wenn ich von anderen Gebieten höre, dass dort ein Gehalt ausgezahlt wird, ist dieses nicht wirklich hoch und reicht auch bei weitem nicht aus, um alle Lebenshaltungskosten zu decken.
Dementsprechend finde ich, dass man eigentlich zumindest den Versicherungsrabatt für Doktoranden beibehalten könnte, um diese ein wenig zu entlasten. Aber da es für den Doktorandenstatus (wie auch für den des Studenten) keine wirkliche zeitliche Begrenzung gibt und vermutlich befürchtet wird, dass viele nur für die Benefits, die das mit sich bringt, dauerhaft immatrikuliert bleiben und somit dem Staat auf der Tasche liegen, wird das vermutlich eine Maßnahme sein, um gerade das zu verhindern.
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