Projektionsuhr im Schlafzimmer nicht zu empfehlen?

Ich würde mir ja gern eine Projektionsuhr in Form eines Projektionsweckers für das Schlafzimmer kaufen, aber meine Partnerin ist da nicht so begeistert davon, denn Sie meint, dass man da nachts gar nicht so richtig schlafen könnte, weil man ständig nur nach der Uhrzeit schauen würde. Kennt ihr diese Projektionsuhren und was haltet ihr denn davon? Würdet ihr solche Uhren auch im Schlafzimmer aufstellen oder würdet ihr eher davon abraten?

Diese Dinger disqualifizieren sich für mich schon alleine durch das hässliche und billig aussehende Design. Aber davon mal abgesehen glaube ich nicht, dass das immer so gut funktioniert wie behauptet. Eine Projektion ist nur dann scharf, wenn die Fläche einen bestimmten Abstand vom Projektor hat und in diesen billigen Weckern sind natürlich keine Systeme verarbeitet, mit denen man die Schärfe großartig regulieren kann.

Ich sehe das gerade wieder bei einem Haus in der Nachbarschaft. Da hat jemand einen Projektor für bunte Schneeflocken im Vorgarten stehen, aber leider ist der Vorgarten nicht groß genug, was zu ziemlich unscharfen Schneeflocken an der Hauswand führt. Wahrscheinlich wird man die unscharfe Zeit irgendwie erraten können, aber mich würde das schon extrem nerven.

Und ja, ich muss auch nicht Nachts ständig über die Uhrzeit informiert werden. Für was soll das gut sein? Nachts möchte ich schlafen und wenn ich wirklich mal wissen muss wie viel Uhr es ist, kann ich doch auch einen Blick auf den Wecker auf dem Nachttisch werfen.

Also, bei den Angeboten der handelsüblichen Projektionswecker übertreiben die Hersteller meistens in ihren Produktabbildungen ganz gewaltig. Die Projektionsleistung darf auch bestimmte Werte nicht überschreiten, um Augenschäden zu verhindern, wenn man direkt in die Lampe schaut. Für mich ist das aber ein ganz bequeme Möglichkeit, nur durch kurzen Tastendruck die Uhrzeit anzeigen zu lassen.

Die Uhrzeit erscheint dann an der Zimmerdecke, ohne dass ich mich nach dem so wie so vorhandenen Display im Uhrengehäuse, das auf dem Nachttisch steht, verrenken muss. Dabei kann ich die Projektionseinheit so schwenken und fokussieren, dass sie auf dem Abstand von ca. 2 Metern noch ein Bild von 10 cm hohen Ziffern erzeugt. Allerdings ist die Lichtleistung bei Tageslicht zu schwach, aber für die Nacht bei total abgedunkeltem Zimmer noch nicht so stark, dass andere dadurch im Schlaf gestört werden könnten. Habe zeitweise zwei Wecker so aufgestellt, dass die Displays in verschiedene Richtungen zeigen, je nachdem wo ich mich gerade aufhalte. Das ist seit Verwendung des Projektionsweckers nicht mehr nötig.

Also für mich stellt der Projektionswecker eine zusätzliche Bequemlichkeitsförderung dar. Und Batteriefresser sind sie keineswegs. Je nach Modell funktioniert die Projektion schaltbar im Dauerbetrieb nur bei Netzanschluss und unabhängig vom Weckersystem. Wenn man die Projektion nur kurzzeitig benötigt, gibt es eine extra Taste dafür, die Projektion läuft dann auch auf Extra-Batteriebetrieb. Also, wenn man trotz alledem auf die Projektion gänzlich verzichten möchte, stellt das vom Energiesparansatz her überhaupt kein Problem dar. Die Uhr läuft wie eine normale Uhr mit Stützbatterie für Netzausfall und verbraucht kein Milliwatt mehr wie eine andere Weckuhr.

Hatte vor längerer Zeit mal eine Projektionsuhr im Schlafzimmer, aber diese war nicht sonderlich lang im Einsatz. Ja es mag ganz praktisch sein nur auf die Uhr zu tippen und dann ist man in der Lage ohne Verrenkungen die Uhrzeit abzulesen. Dies funktioniert aber auch nur, wenn man seitlich oder auf dem Rücken liegt. Als klassischer Bauchschläfer sind diese Uhren einfach nicht zu gebrauchen, denn um hier die Uhrzeit zu lesen musste ich mich immer soweit im Bett umdrehen, dass ich die Decke mit der Uhrzeit sehen konnte. Mit einem simplen Wecker auf dem Nachtkästchen war dies definitiv einfacher und deshalb habe ich auch nach relativ kurzer Zeit wieder zu diesem zurück gewechselt.

Einige Benutzer meinen, gerade wegen ihrer Fehlsichtigkeit wäre eine größere Anzeigedimension der Ziffern nötig. Ohne die Brille wieder aufsetzen zu müssen, können sie mit Hilfe einer Projektionsuhr die Zeit ablesen. Viele begrüßen das dann auch, weil das mit anderen Uhren nicht möglich ist, die Anzeige nach Belieben innerhalb gewisser Grenzen zu vergrößern. Und eine Digitaluhr mit sehr großen Siebensegment-LED-Ziffern als Alternative dazu störte im Dauerbetrieb bestimmt mehr, weil sie als zusätzliche Lichtquelle ständig in Erscheinung tritt. Gerade der Wechsel von 23.59 auf 0:00 fällt dann helligkeitsmäßig schon deutlich auf. Und 1:11 hat dann wohl die geringste Helligkeit. Und ein blinkender Sekundentakt sollte abschaltbar sein.

Das Konzept hat sicher seine Vor- und Nachteile. Es ist schon angenehmer, die Uhrzeit direkt beim Öffnen der Augen ausreichend groß zu sehen, als im Halbschlaf nach dem Handy auf dem Nachttisch oder dem unbeleuchteten Radiowecker zu tasten und erst gefühlte Minuten warten zu müssen, bis sich die müden Augen an die kleine Anzeige gewöhnt haben. Allerdings kann ich auch verstehen, dass viele die auffallend leuchtenden Zahlen, die meistens auch recht aggressive Farben wie Rot oder Giftgrün haben, als störend beim Einschlafen empfinden oder sich durch die ständige Präsenz der Uhrzeit unter Druck gesetzt fühlen.

Ich selber bin ganz zufrieden mit meinem Radiowecker, der die Zahlen leuchtend anzeigt, aber nicht an die Decke projiziert. Zwar muss ich mich, wenn ich die Uhrzeit sehen will, ein Stück aufsetzen, aber dafür bleibt mir an freien Tagen auch das Privileg, die Anzeige zu ignorieren, wenn ich das möchte. Ein Kompromiss für mich wäre noch ein Projektionsgerät, das die Uhrzeit an eine mir abgewandte Wand wirft, sodass ich sie nur sehe, wenn ich mich umdrehe.