Projekte für eine minimalisierte Garderobe nutzen?

vom 17.03.2016, 22:28 Uhr

Im Internet gibt es eine relativ große Community, die sich mit Projekten zu einem minimalisierten Kleiderschrank beschäftigt, zum Beispiel das Vorhaben "Project 333". Dabei sucht man sich aus seinem eigenen Bestand eine vorher festgelegte Anzahl an Kleidung heraus, die man für einen bestimmten Zeitraum anziehen möchte. Accessoires und Ähnliches werden meistens mitgezählt, Sportbekleidung und Nachtwäsche nicht.

Man sucht sich also zum Beispiel 33 Stücke aus, die man für die nächsten drei Monate tragen möchte. Am Ende dieses Turnus kann man entscheiden, ob man alles behält oder ob sich Ladenhüter herauskristallisiert haben, die es zu entsorgen oder ersetzen gilt. Für die nächste Saison stellt man sich dann wieder eine neue Garderobe zusammen. Das Ziel soll zum einen sein, sich selber einen Überblick über die eigenen Sachen zu verschaffen, zum anderen einfach mal mit weniger zu leben.

Ich selber finde diese Projekte interessant zu verfolgen, würde mich aber nicht daran beteiligen. Zum einen habe ich keine Lust mich derart zu beschränken, zum anderen habe ich auch nicht so viel Kleidung, dass sich das nennenswert lohnen würde. Ist diese geringe Anzahl an Kleidungsstücken für euch denkbar? Oder wäre euch das viel zu umständlich? Meint ihr, das lohnt den Aufwand und vereinfacht die Auswahl morgens vor dem Schrank tatsächlich oder eher im Gegenteil?

» Verbena » Beiträge: 4940 » Talkpoints: 1,49 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich habe schon recht viel Kleidung. Mein Kleiderschrank ist voll, dann gibt es noch zwei große Boxen und ein Regal, in dem auch Kleidung liegt. Zudem ist noch ein wenig was im Auto verteilt, mehrere Shirts für den Notfall, und bei meinen Eltern liegt auch noch Kleidung. Ich habe schon allein an die 50 Paar Socken und es kommen auch ab und an welche dazu. Aber die braucht man doch auch. Man braucht doch Socken für den Sommer, Socken für den Winter, jeden Tag mindestens ein Paar, das ist halt ein Kleidungsstück, was auch in großer Zahl vorhanden sein sollte.

Genauso habe ich viele Shirts. Ich trage gerne einen langärmligen Pullover oder ein Langarmshirt und darüber ein Top, was über die Hüfte reicht. Und da man ja auch nicht jeden Tag dasselbe anziehen will, muss man da auch mehrer haben. Es gibt Shirts für elegante Anlässe und legere. Manchmal habe ich Lust auf ein Shirt mit Muster und manchmal auf was Schlichtes.

Es gibt zudem Kleidung, die trage ich ganz selten. Ich mag beispielsweise keine Blusen, aber manchmal muss ich vor einem Fachkollegium Vorträge halten und da ziehe ich dann Anzughose, Bluse und Weste an. Das liegt dann mitunter ein Jahr oder länger ungenutzt herum, aber dann brauche ich es wieder. Genauso ziehe ich manchmal immer wieder ein paar wenige Shirts an. Aber deswegen ist der Rest nicht nutzlos, den Rest entdecke ich dann irgendwann wieder.

Daher finde ich nicht, dass man Sachen gleich aussortieren muss, nur weil man die nicht so oft trägt. Ich finde es schön, viel Auswahl zu haben und die Möglichkeit zu besitzen, meine Kleidung immer wieder neu zu kombinieren.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich habe auch Sachen, die ich total gerne mag, aber wirklich selten trage oder im Moment selten trage, weil ich entweder nur selten die passende Gelegenheit habe oder weil ich auf etwas im Moment einfach keine Lust habe. Alle selbst auferlegten Regeln, die besagen, dass man irgendwas entsorgen soll, wenn man es in der Saison nicht x Mal getragen hat, sind für mich deshalb total sinnlos.

Ich hätte außerdem ein Problem damit mich auf drei Monate bei der Auswahl meiner Kleidungsstücke festzulegen. Was ist, wenn ich im Juni zu einer Feier eingeladen werde, für die ich etwas eleganteres tragen möchte und ich habe nichts in meiner Auswahl? Und selbst wenn mir die Einladung schon jetzt vorliegen würde und ich könnte sie berücksichtigen wüsste ich nicht, ob das Wetter mitspielt.

Ich habe zum Beispiel letzten Sommer einen eleganten Jumpsuit für einen runden Geburtstag gekauft und bin dann im Endeffekt mit einem älteren Sommerkleid hin gegangen, weil es für lange Hosen viel zu heiß war. Aber es hätte ja auch sein können, dass es zu kalt für das ärmellose Oberteil des Jumpsuits gewesen wäre und dann hätte ich nach einer passenden Jacke suchen müssen, die vielleicht auch nicht in meiner Auswahl wäre.

Ich sehe schon das Problem, das zu viel Auswahl verursachen kann, und ich habe mich deshalb auch schon von Kleidungsstücken getrennt, bei denen ich mir ganz sicher war, dass ich sie nicht mehr tragen werde, und ich habe bisher auch keine Entscheidung bereut. Aber ich würde mir das Leben nicht unnötig schwer machen indem ich mir verbiete Sachen aus meinem eigenen Kleiderschrank zu tragen.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Es gibt ja diese These, die besagt, man würde 80% der Zeit nur 20% seiner Garderobe tragen. Ob das so stimmt, kann ich gerade aus dem Stegreif gar nicht sagen, in manchen Bereichen wie Tops oder Unterwäsche stimmt das bei mir ganz sicher nicht, bei Schuhen und Mänteln bzw. Jacken kann es vielleicht sogar hinkommen. Der Rest? Da müsste ich genauer gucken.

Ich habe aber auch Kleidung, die ich nur einige wenige Male angezogen habe und trotzdem so schnell nicht aussortieren würde, einen ganz tollen, aber ziemlich auffälligen Rock zum Beispiel. Den habe ich erst zweimal getragen, aber ich mag ihn einfach sehr gerne, nur ist er eben ausschließlich etwas für besondere Gelegenheiten.

Vor kurzem musst ich zu einer Beerdigung und trug dort eine schwarze Hose, die seit Jahren (!) ungetragen im Schrank hing, ich wollte sie eigentlich schon vor einiger Zeit aussortieren, aber habe es zum Glück nicht getan. An dem Tag war ich froh über diese Hose und eine Jacke, die auch schon auf der gedanklichen Liste zum Aussortieren standen. Von daher denke ich auch, dass man doch nicht alles immer gleich weggeben muss, nur weil man es selten oder fast nie trägt.

» Verbena » Beiträge: 4940 » Talkpoints: 1,49 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich finde diese Projekte grausam. Auch mein begehbarer Kleiderschrank ist voll, aber mit Kleidung, die ich auch wirklich trage. Ich liebe es zu kombinieren, zu versuchen und so könnte ich sicherlich nicht Spaß daran haben, wenn ich nur 33 Sachen hätte, mit denen ich auskommen muss. Allein schon Unterwäsche, Socken das zählt ja alles mit hinein und da kommt man wirklich schnell auf 33 Teile.

Meiner Meinung nach kann jeder sein Hobby haben und meines ist es sicherlich auch irgendwie Kleidung zu besitzen, neue Teile zu kaufen und neu zu kombinieren, was man schon im Schrank hat. Ich habe keine Schrankleichen, weil ich regelmäßig aussortiere.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


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