Projekt, einmonatiger Verzicht auf Auto für euch denkbar?

In Berlin gab es eine Aktion, bei der es darum geht, einen Monat auf sein Auto zu verzichten und stattdessen Gutscheine für Carsharing oder Bikesharing und E-Scooter-Sharing zu bekommen. Kostenloser öffentlicher Nahverkehr war auch mit enthalten.

Man bewarb sich bei dem Projekt, und das eigene Auto wurde dann auf einem gesicherten, überwachten Parkplatz für diese Zeit abgestellt. Wäre so ein Projekt für euch auch denkbar? Würdet ihr auf euer Auto verzichten, wenn ihr positive Erfahrungen machen würdet?

Natürlich kommt es auch darauf an, ob man sich in einer Großstadt mit guter Infrastruktur und gut ausgebautem Nahverkehr befindet oder aber in einer Kleinstadt oder gar auf dem Land. Letzteres macht ein Auto natürlich eher unverzichtbar.

Mir fällt es gar nicht schwer auf das Auto zu verzichten. Ich hab ein Jobticket für das ganze Verkehrsgebiet, das sehr kostengünstig zu bekommen ist. Der Nahverkehr ist gut ausgebaut, auch wenn ich mit Auto natürlich schneller zur Arbeit kommen würde. In der Nähe vom örtlichen Bahnhof befindet sich ein Lidl und ein Aldi und in der Nähe meiner Wohnung haben wir zwei Rewe-Märkte. Ein Netto ist knapp 10 Minuten Fußweg von zu Hause entfernt. Ich brauche also kein Auto zum Einkaufen und käme auch so mit Trolley ganz gut zurecht.

Mein Partner braucht das Auto aber für die Arbeit, da der Stadtteil, in dem er arbeitet, mit den anderen Stadtteilen sehr schlecht vernetzt ist. Die Stadtteile bei uns sind eher mit dem Zentrum sehr gut vernetzt, aber nicht untereinander. Er ist einmal mit Bus und Bahn zur Arbeit gefahren, weil das Auto in die Werkstatt musste, aber dauerhaft wird er nicht darauf verzichten wollen.

Da ich weder Auto noch Führerschein besitze, erübrigt sich für mich wohl die Frage. Ich habe zwei gesunde Beine, die mich bisher noch überall im Umkreis von wenigen Kilometern sicher hingebracht haben, und ansonsten bin ich mit Bus und Bahn immer gut dahin gekommen, wo ich hinwollte.

Sicher kommt es darauf an, wo man wohnt, und ein Auto ist sicher praktisch. Seit ich eine Mitbewohnerin mit Auto habe, nutze auch ich es gerne, wenn sie mir anbietet, mich zu fahren, oder wenn wir gemeinsam irgendwo hinwollen. Brauchen würde ich es hier trotzdem nicht.

Wenn man nun auf einem Hof mitten im Nirgendwo lebt, wo die nächste Bushaltestelle eine halbe Stunde Fußweg entfernt ist und da nur eine einzige Linie fährt, sieht das natürlich wieder anders aus. Oder wenn man aus irgendeinem Grund häufiger große Sachen transportieren will oder muss. Es gibt also genügend Gründe, wieso ein Auto für manche Menschen nötig ist, und viele andere wollen, verständlicherweise, einfach nicht auf den Komfort verzichten.

Ich habe zwar seit vielen Jahren einen Führerschein, besitze jedoch kein eigenes Auto. Von daher würde es natürlich gar kein Problem für mich darstellen, einen Monat auf das Auto zu verzichten. Hin und wieder fahre ich zwar mit dem Auto meines Partners oder hole mir ein Mietauto im Urlaub, aber das kommt verhältnismäßig wirklich selten vor.

Im Alltag nutze ich in den meisten Fällen das Fahrrad. Damit komme ich zur Arbeit und sonst überall hin. Ansonsten wohne ich glücklicherweise auch sehr zentral, so dass ich sehr vieles auch zu Fuß erreichen kann. Sonst könnte ich auch jederzeit mit der Bahn fahren.

Es ist ja nett, dass ich zwei gesunde Beine habe, aber ich muss gestehen, dass mir der Verzicht mittlerweile schwerfallen würde. Die Vernetzung der öffentlichen Verkehrsmittel ist hier zwar okay, aber auch nicht so super, so dass ich mich nicht von Bus und Bahn abhängig machen würde. Die Busse fahren hier nämlich etwas doof.

Einen kleinen Netto-Markt habe ich auch fußläufig in der Nähe, aber für Großeinkäufe ist er nicht geeignet und er bietet auch häufig nicht die Qualität an, die ich haben möchte. Mit Bus und Bahn ist der Supermarkt, den ich immer aufsuche, nicht ohne mehrfaches Umsteigen, nicht erreichbar. Da ist ein Auto schon sinnvoll.

Ansonsten mache ich recht viele Dinge zu Fuß. Der Arzt sitzt gleich mit seiner Praxis um die Ecke, die Post ist auch fußläufig erreichbar, an sich habe ich alles was ich benötige in einer Ecke. Aber ich komme ohne Auto halt schlecht zur Arbeit, ohne Auto brauche ich mit Bus und Bahn fast anderthalb Stunden und mit dem Auto nur zehn Minuten. Daher will ich gar nicht mehr verzichten.

Da ich zwar einen Führerschein, aber kein Auto besitze, stellt sich die Frage für mich nicht so richtig. Das Projekt "ohne Auto leben" betreibe ich schon mein halbes Leben lang mit Erfolg, und ich hatte noch nie das Gefühl, auf etwas verzichten zu müssen. Wobei ich natürlich in meiner großstädtischen Heimatstadt normalerweise keine Probleme habe und so gut wie überall ohne Auto hinkomme. Ehrlich gesagt finde ich hier ein Auto eher hinderlich: man braucht ständig einen Parkplatz, der entweder nicht verfügbar oder teuer ist. Und das Autofahren im dichten Stadtverkehr ist für mich sowieso stressig und anstrengend. Da sitze ich lieber in Bus oder Bahn und lese oder träume vor mich hin.

Ich habe damit kein Problem mal einen Monat aufs Auto zu verzichten. Würde da einen Großeinkauf machen und mir die frischen Sachen per Fuß einkaufen. Wir haben zum Glück ein große Einkaufszentrum und Ärzte sind auch in der Nähe. Wo es problematisch werden könnte, wenn wir was in der Stadt erledigen müssen und zu Fuß nicht erlaufen kann und auf die Bahn angewiesen ist. Da fahren wir lieber mit dem Auto, weil die Fahrtkosten viel zu teuer sind. Aber man kann sich ja einen Monat aussuchen, wo wir keine Wege in der Stadt erledigen müssen.

Da fahren wir lieber mit dem Auto, weil die Fahrtkosten viel zu teuer sind. Aber man kann sich ja einen Monat aussuchen, wo wir keine Wege in der Stadt erledigen müssen.

Wenn man allerdings gar kein Auto hat, sind wiederum die Fahrtkosten mit Bus und Bahn vergleichsweise preiswert. Alles in allem spare ich im Vergleich zu den Autobesitzern relativ viel Geld, trotz der Fahrpreise für die öffentlichen Verkehrsmittel. Denn ich muss weder einen Anschaffungspreis begleichen, noch brauche ich Ersatzreifen, Versicherung, Benzin oder Reparaturen. Im Vergleich dazu zahle ich meinem Eindruck nach wenig für meine Tickets.

Ich habe jetzt mal umgerechnet, wie viel ich monatlich für ein Ticket und für mein Auto ausgeben muss. Und da komme ich deutlich günstiger weg. Selbst auf das Jahr hochgerechnet, inklusive aller Kosten wie Versicherung komme ich beim Auto mit deutlich weniger Geld weg. Reifen kaufe ich auch nicht jedes Jahr, vielleicht brauche ich alle drei bis fünf Jahre neue Reifen, Reifenwechsel mache ich selbst. Tanken muss ich einmal im Monat, dank sparsamem Diesel. Die Anschaffung hat meine Mutter finanziert, da brauchte ich nichts zu bezahlen. Reparaturen hatte ich in den letzten vier Jahren keine, weil das Auto von mir auch sehr gepflegt wird.

Genauso wie Inspektion oder HU, die finden bei mir auch nicht jährlich statt und selbst diese Kosten machen mir das Ticket für den ÖPNV nicht schmackhaft. Ich habe wie gesagt jetzt alle Werte mit einbezogen und mit Bus und Bahn ist es hochgerechnet wirklich teurer. Zudem wird hier tatsächlich jährlich der Preis im ÖPNV erhöht, so dass es sich echt nicht mehr rechnet. Teilweise verweigere ich Bus und Bahn sogar und gehe zu Fuß oder bei gutem Wetter fahre ich auch mit dem Rad, aber aus praktischen Grünen (Arbeitsweg, Einkäufe,usw.) rechnet der Verzicht sich letztendlich nicht.

Ich habe jetzt mal umgerechnet, wie viel ich monatlich für ein Ticket und für mein Auto ausgeben muss. Und da komme ich deutlich günstiger weg.

Da hast du wirklich Glück. Ein Bekannter von mir rechnet mir manchmal vor, was er alles ausgeben muss, um sein Auto betriebsbereit zu halten, und es ist schon ganz schön viel Geld. Wobei er auch wahrscheinlich deutlich mehr fahren muss als Du (er kommt sicher nicht mit einmal Tanken pro Monat aus). Und klar, wenn die Anschaffung des Autos von Deiner Mutter finanziert wurde, fällt diese weg, aber das kann man ja nicht in die Rechnung mit einbeziehen. Wenn mir meine Mutter einen Teil meiner Ticketkosten finanzieren würde, käme ich natürlich ebenfalls noch günstiger weg.