Profitiert die AfD von der Flüchtlingskrise?

[Gio]

Gerade ist die neuste Wahlumfrage von Sachsen eingetroffen. Dort haben AfD und SPD beide 13 Prozent liegen somit gleich auf.

Da stellt sich die Frage nach den Ursachen? Profitiert die AfD nun doch von der angespannten Situation in der Flüchtlingsfrage oder ist dies nur ein regional begrenzter Umstand? Immerhin ist Sachsen der einzige Fleck in Deutschland, wo PEGIDA mehr Demonstranten als Gegendemonstranten auf die Beine gebracht hat. Glaubt ihr, dass dieser Trend anhält?

Ich glaube, dass die Alternative für Deutschland, welche inzwischen deutlich rechter ist als noch zu Beginn, definitiv von der Flüchtlingskrise profitiert. Ich schätze, dass sich zwei Lager bilden werden und die AfD könnte eines von beiden sein. Wie lang der Trend anhält lässt sich nicht genau sagen, aber ich glaube schon, dass es sich hierbei um mehrere Jahre handelt. Die Flüchtlingskrise wird ja schließlich noch lange andauern und neue Aufgaben oder auch Probleme bringen.

Die AfD profitiert nicht nur von der Flüchtlingskrise, sondern vor allem dadurch, dass die anderen Parteien in Bezug zur Flüchtlingsproblematik kein richtiges Rezept haben. Ich bin nun wahrlich kein Anhänger der AfD, respektiere aber gleichwohl deren Existenz. Noch bewegt sich die AfD auf demokratischen Boden und scheint ja genau die Fragen aufzugreifen, deren Beantwortung sich ein großer Teil der Bevölkerung erwünscht.

Und diese Ignoranz der etablierten Parteien führt zu einer größeren Akzeptanz der AfD. Ich bin mal gespannt, wie es nach der nächsten Bundestagswahl aussieht. Wenn es die Parteien nicht schaffen, passable Lösungen in der Flüchtlingsfrage anzubieten, dann erreicht die AfD aus dem Stand eine zweistellige Prozentzahl. Das wäre fatal. SO, oder so. Wenn man sie ignoriert, dann sind eine ganze Menge Plätze im Bundestag einfach nur Lückenfüller, und wenn man sich mit ihnen arrangiert, nun ja, dann erlebt Deutschland einen deutlichen Rechtsruck.

Beides kann nicht im Sinne unserer Demokratie sein, und der schwarze Peter wird wie immer der wählenden Bevölkerung zugeschoben. Es wird Zeit, dass die Regierung langsam aufwacht.

Ich glaube gar nicht wirklich, dass die AFD ausnahmslos durch die Flüchtlingspolitik an sich profitiert. Sie profitiert eher dadurch, dass die Altparteien versagen, den Leuten die Welt schöner reden, als sie ist, die Thematiken der Einzelfälle ständig aufbauschen, auch bei Migranten-Clans und den Bürger nicht mehr abholen. Da liegen die Probleme und die sind nicht nur durch die Flüchtlingskrise entstanden, sondern waren schon immer da.

Nehmen wir meine Heimat Essen. Wir haben hier staatenlose Libanesen, die mit mehr als 6000 Clanmitglieder zugange sind. Hier gibt es Viertel, die von der Polizei nur mit 3-4 Streifenwagen befahren werden. Abends sogar nicht selten gar nicht oder mit einer nahezu Hundertschaft. Die Politik behauptet, es gäbe keine No-Go Areas? Ein Witz ist das, wenn wir es vor Ort anders sehen und die Polizei dies auch anders sieht, aber immer als Lügner dargestellt wird.

Nehmen wir Duisburg, wo auch Clans zu finden sind sowie Rumänen und Bulgaren die Stadtteile verkommen lassen, sich nur krimineller Machenschaften bedienen, die Polizei nicht ernst nehmen und mehr. Ein lang anhaltendes Problem, welches politisch schön geredet wird, aber die AFD besser vermarktet und durchaus besser die Problematik versteht.

Die Flüchtlingskrise war der Tropfen auf dem heißen Stein. Da reisen 2015 mehr als 800.000 Flüchtlinge teilweise ohne Pässe ein, kriegen Gelder, die vorher für andere im Land, für Sanierungen & Co nicht da waren. Illegale werden nicht abgeschoben, Straftäter auch nicht, Probleme mit einigen Einreisenden kommen auf und mehr. Da wundert es jemanden, dass die AFD da an Zulauf gewinnt?

Wenn die Politik keine Lösungen bietet, alles schön redet, an der Realität vorbei redet und mehr - muss sie nicht heulen, dass ich mir wünsche, dass die AFD nächstes Jahr mal richtig aufräumt. Ich bin kein Fan der AFD, aber aus Protest gedenke ich aktuell wirklich auch und weil mir die Ausländerthematik im Parteiprogramm gefällt, ob ich sie nicht wählen sollte. In der Hoffnung, dass sie zwischen 15-25 Prozent holt, um mal der Politik kräftig die Suppe zu versalzen.

Ich bin kein Freund eigentlich davon gewesen, aber ich lebe in einer Stadt, wo ich die totgeschwiegenen und verharmlosten Probleme, auch durch neue Flüchtlinge sehe. Ich bin es leid, dass man uns nicht glaubt, unsere Probleme schön redet und wir dann oftmals auch als "Nazi" betitelt werden.

Deswegen sage ich, dass die AFD vom Versagen der Altparteien, der Ratlosigkeit, der Schönschwätzerei und allem profitiert und natürlich auch durch die Flüchtlingskrise, aber eben nicht nur.