Profitieren Rentner von kostenlosen Kitas?

Ich habe kürzlich mit einem Bekannten über dieses Thema diskutiert. Es ging um eine Online-Petition, die sich für kostenfreie Kinderbetreuung in meinem Bundesland einsetzt. Mein Bekannter ist der Ansicht, dass genug Migrantenfamilien vom Staat profitieren würden durch Transferleistungen und andere Unterstützung und dass er gegen kostenfreie Kitaplätze sei. Es sei seiner Ansicht nach an der Zeit, dass der Staat mehr für die Rentner tun sollte.

Ich sehe das ein bisschen differenzierter und habe dabei natürlich auch Problemviertel in meiner Stadt im Hinterkopf. In einem sozial schwachen Stadtteil hier bei uns ist es so, dass der Migrantenanteil am höchsten ist, aber auch die Kita am wenigsten in Anspruch genommen wird. Hinzu kommt, dass die Kriminalitätsrate sehr hoch ist genauso wie die Arbeitslosenquote und die Rate an Transferleistungen. Die Kinder lernen kein Deutsch zu Hause, da die Eltern kein Deutsch können und werden dadurch in der Schule abgehängt und haben hinterher schlechte Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Die Spirale verstärkt sich.

Jedenfalls bin ich der Ansicht, dass mein Bekannter nicht ganz bis zu Ende denkt. Denn wenn Kitas kostenfrei wären, würden diese von mehr Menschen in Anspruch genommen werden. Viel mehr Migrantenkinder würden dort integriert werden, die Sprache besser lernen und bessere Erwerbschancen sammeln, wobei hinterher die Renten durch diese Erwerbstätigen finanziert werden durch das Umlageverfahren. Also würde man meiner Ansicht nach langfristiger davon profitieren, aber gut. Wie seht ihr das? Findet ihr, dass Rentner von kostenlosen Kitas profitieren würden? Würdet ihr kostenfreie Kinderbetreuung unterstützen oder seid ihr dagegen?

Und warum gehen die Migrantenkinder nicht in den Kindergarten? Würden sie dort angemeldet, wenn es kostenlos wäre? Ich denke, da solltest du dich eher mit den Familieneigenheiten von Migranten befassen, als solche Gedanken zu entwickeln. Denn bei den meisten Migranten, egal ob aus Südosteuropa oder aus den Krisengebieten Syrien, Afghanistan etc. geht die Familie über alles. Dort kennt man auch nicht wirklich einen Kindergarten und sieht darin keine Notwendigkeit.

Man müsste also den Kindergarten zur Pflicht machen, was gar nicht möglich ist, weil es die Kapazitäten sprengen würde. Stellen wir uns aber mal vor, es wäre möglich all diese Kinder innerhalb kurzer Zeit in den Kindergarten zu bringen. Dann vergehen, selbst bei Hauptschülern, mindestens 12 Jahre bis da etwas in die Rentenkasse eingezahlt wird.

Dazu muss man auch sehen, aus welchen Ländern diese Migranten stammen. Sind sie aus den Krisengebieten, so wird ein Großteil wieder dorthin zurück kehren. Sie werden also nie in das deutsche Rentensystem einzahlen. Ergo hat man den Rentnern damit nur zu einem Bruchteil etwas gutes getan, was aber auch erst Jahre später zum tragen kommt.

Ich verstehe nicht was das Streben nach einer kostenlosen Kinderbetreuung mit Migranten zu tun hat? Diese Diskussion um kostenlose Kitas gab es auch schon bevor die Welle der Flüchtlinge gab und es wird die Diskussion bzw. die Nachfrage danach auch danach noch geben. Aber um zu deiner Frage zurück zu kehren: Kitas ohne Gebühren würden vor allem erwerbstätige Menschen entlasten und im weitesten Sinne somit auch den Rentnern zu gute kommen.

Es gibt in meinem Bekanntenkreis sehr viele Frauen die ihre Kinder zu Hause betreuen, weil Sie sich die Kita nicht leisten können. Das sind also Frauen die gerne arbeiten würden, aber für die sich das arbeiten mit Kindern unter drei einfach nicht lohnt. Wie schlimm das ist, muss ich wohl kaum erwähnen. Wenn man mit den Stunden die man während der Kita Öffnungszeiten arbeiten geht, gerade soviel verdient damit man die Kita bezahlen kann, bleibt man logischerweise lieber zu Hause und betreut sein Kind selbst.

Ich bin also dafür, dass die Kitaplätze, in allen Bundesländern, kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Wenn man will, dass die Frauen schnell wieder arbeiten gehen und dies ist ausdrücklich erwünscht, sollte die Regierung auch etwas dafür tun.