Profilneurotiker als Chef oder Topmanager

Viele der jungen Emporkömmlinge mögen im Grund sich selbst nicht. Wie soll es ihnen da möglich sein, eine gewisse Liebe zu anderen Menschen zu entwickeln und sie zu respektieren, denen sie als Führungskraft zugeteilt wurden. Die Überheblichkeit dieser Menschen überdeckt ihr mangelndes Selbstwertgefühl. Ist jemand erfolgreicher, werden neidvolle Vergleiche gezogen und die negativen Gefühle schüren die Angst, nicht mehr genug respektiert zu werden.

Es drohen ihm unter Umständen depressive Krisen, wenn er es nicht schafft, sein Selbstwertgefühl zu stabilisieren. Er wird versuchen, einen vermeintlichen Konkurrenten, der für ihn eine Bedrohung darstellt, niederzumachen. Wehrt der sich dagegen, gibt es feindselige Racheaktionen. Demütigung und Kritik wird ein Profilneurotiker nie verzeihen. Er will und muss bewundert werden.

Arbeitsverhältnisse werden dadurch problematisch. Auf Dauer wird ein solcher Mensch immer unbeliebter, einsamer und wird ausgegrenzt. Das dauert schon eine Weile, bis alle ihn durchschaut haben. Passiert das, wird er krank - körperlich und seelisch. Aber auch die von ihm geschädigten Mitarbeiter/Mitmenschen leiden an psychosomatischen Beschwerden.

Die eigentlichen Wurzeln für dieses Verhalten können schon in der Kindheit gelegt worden sein.Der kleine, verhätschelte Prinz; Er war immer schon etwas Besonderes. Das will er natürlich im späteren Leben ebenso sein. Die Ellenbogengesellschaft heutzutage kommt einem solchen Topmanager entgegen. Deshalb gibt es auch mehr Männer als Frauen in den oberen Etagen. Eine Frau bringt eher Empathie mit und eine emotionale Intelligenz.

Diese Narzissten gelten als perfekte Lügner und man muss sehr vorsichtig sein, weil sie uns etwas vormachen und bei passender Gelegenheit zuschlagen. Sie manipulieren und irritieren Mitarbeiter. Viele sind kalte, berechnende und skrupellose Psychopathen. Immer mehr Gefühlskalte und Machthungrige besetzen so Spitzenpositionen. Es ist ein fragwürdiges Führungspersonal, vor allem in Großkonzernen.

Wirklich fähige, hervorragende Chefs haben solche Methoden nicht nötig. Für viele Arbeitnehmer und deren Zufriedenheit mit der Arbeit sind narzisstische Vorgesetzte ein Killerkriterium. Kennt ihr in eurer Firma solche Vorgesetzten? Wie kommt ihr mit ihnen zurecht? Ich hatte bisher das Glück, solche Menschen nicht - beziehungsweise nur kurz - kennenzulernen. Hier berichtete ich schon über einen solchen Menschen kurz, der im Fernsehen sich brüstete.

Ich habe unlängst auch einen Artikel gelesen, der in etwa aussagte, dass zehn Prozent aller Chefs psychopathische Tendenzen hätten und angesichts dieses Artikels ging mir ein Seifensieder auf, denn ich kenne so jemand und je mehr ich mit dieser Person zu tun habe, desto unzufriedener werde ich selbst - denn leider hatte ich in letzter Zeit verstärkt mit ihr zu tun. Das Fazit des Artikels war, dass man solche Leute nach Möglichkeit meiden sollte. Das versuche ich weitestgehend, aber irgendwo stelle ich auch fest, dass es dadurch teils noch schlimmer wird. Letztlich hilft wohl nur, eine endgültigen Strich zu ziehen.

@Bellikowski, das ist zwar ein gut gemeinter Rat, solche Personen zu meiden, aber der funktioniert meistens nicht. Wenn man mit diesen karrieresüchtigen Typen zu tun hat, die ihr Gewissen und die Gefühle völlig abschalten, hat man es in der Tat sehr schwer.


Bereits über zwei Drittel der Studenten sind so veranlagt. Die Nachfrage nach diesen Karrieretypen hält leider noch an. Solange sich da nichts ändert, werden mehr Psychopathen die Spitzenpositionen besetzen und das Ergebnis ist, dass die Arbeitsatmosphäre sich verschlechtert, die Krankmeldungen überdurchschnittlich hoch sind, es eine hohe Personalfluktuation gibt und die Arbeitsergebnisse sich verschlechtern. Bis sich herausstellt, dass diese Narzissten durch schlechte Entscheidungen der Firma Schaden zugefügt haben, ist schon viel passiert. Sie können eine Firma ruinieren oder zum größten Erfolg bringen.

Das ungesunde Arbeitsklima in der heutigen Gesellschaft ist ihnen zu verdanken. Diese Menschen sind so kaltschnäuzig und können deshalb gut mir Stress umgehen. Jemand der ihnen widerspricht, muss damit rechnen, dass gegen ihn intrigiert wird, dass er degradiert wird oder sogar entlassen wird. Besser ist, sich von solchen Menschen fern zu halten, falls möglich.

Den Ausdruck, „ein Seifensieder geht auf“, habe ich noch nie gehört.

@Cid: Richtig. Aus dem Weg gehen ist nicht möglich, weil solche Personen das nicht verarbeiten können, weil das an ihrem Selbstwertgefühl kratzt. Mich erinnert das an den Sandkasten "der will nicht mit mir spielen". Aber wenn das plötzlich alles immer schlechter wird, sind natürlich die anderen schuld.

Ich glaube, diese Typen werden aber heute einfach heran gezüchtet. Wenn ich mir angucke, wie heute die Leute in den Abiturklassen drauf sind, habe ich oft das Gefühl, die sind älter als ich.