Probleme sich als Berufstätige mit Hausfrau zu unterhalten?

vom 30.09.2015, 22:21 Uhr

Ich hatte ein solches Problem bislang noch nicht, weil ich irgendein gemeinsames Thema doch noch immer finden konnte. Sicher ist es nicht immer leicht, wenn die Interessen weit auseinander gehen, aber das kann ja nicht nur bei einer Hausfrau passieren, sondern auch bei jemandem mit einem ganz anderen Beruf. Ich habe es mit Smalltalk bisher auch noch immer hinbekommen, mich mit anderen Menschen zu unterhalten, auch wenn die Interessen ganz andere waren als meine.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Also was hier für Begründungen gebracht werden, warum man nun unbedingt mit jedem Menschen ein Gespräch führen muss, weil es ja dem Partner dient, ist doch einfach nur heuchlerisch. Wenn bei meinem Mann in der Firma eine Feier mit Partner ist, muss ich mich doch auch nicht mit jedem Kollegen und deren Partnern verstehen. Das Leben ist nun mal so, dass man nicht mit jedem Menschen ein Gesprächsthema finden kann und dazu sollte man auch stehen.

In dem Fall waren es halt nur vier Personen. Aber bei den Themen Zeitung lesen und Shopping könnte ich mich auch nicht den ganzen Abend aufhalten, nur um höflich zu erscheinen. Und wenn wir mal ehrlich sind, sind das auch die Hauptthemen bei Frauen, die nicht arbeiten gehen und sich mehr oder weniger vom Partner finanzieren lassen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Dazu kann man privat stehen, geschäftlich sieht es in vielen Jobs anders aus, auch wenn du dir das nicht vorstellen kannst, Punktedieb. Da entscheidet oft nicht nur die eigene Leistung über die Entwicklung der Karriere, sondern es hat einen großen Einfluss, wie der Partner sich macht.

Nur weil du etwas nicht kennst, heißt es nicht, dass es unüblich ist. Und es wirkt sich ungemein förderlich auf eine Beziehung aus, wenn der eine zu verstehen bekommt, dass die Wahl des Partners zur beruflichen Sackgasse im Unternehmen führt.

Nur weil eine Frau kein eigenes Geld verdient, heißt das auch nicht automatisch, dass sie sich das Leben von ihrem Mann finanzieren lässt. Auch das scheinst du dir nicht vorstellen zu können. Dabei ist das eigentlich nicht schwer zu verstehen.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Meines Erachtens liegt es nicht daran das du Berufstätig bist und sie Hausfrau sondern, dass die Interessen einfach zu unterschiedlich sind und man vielleicht von der Thematik und Hobbies, womit sich der / die Gegenüber beschäftigt, keine Ahnung hat.

Dem / der Person gegenüber geht es vielleicht auch so, nun liegt es an Einem selbst, ob man versucht, Interesse für die Hobbies des Anderen zu entwickeln oder nicht. Ich selbst bin so eingestellt, dass ich mich über Themen, wovon ich keine Ahnung habe, nicht mit meinem Gegenüber versuche zu unterhalten, weil ich:

1. Keine Erfahrung damit habe
2. Gefahr laufe, ins Fettnäpfchen zu treten
3. Nicht gut im Zeigen von falschen Interesse und Heuchelei bin.

Ich sage dann immer gleich, das ich davon keine Ahnung habe, statt mich 2 Stunden berieseln zu lassen um dann festzustellen, kein Wort von dem Gesagten des Gegenüber verstanden zu haben...das finde ich nicht fair, weil er oder sie dann seine oder ihre Zeit (umsonst) geopfert hat, mir das verständlich zu machen. Der direkte Weg ist der Ehrlichste, auch wenn es nicht immer gut rüberkommt. :)

» Nebula » Beiträge: 3041 » Talkpoints: 6,06 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



@cooper75: So wie es beschrieben wurde, war das ein rein privater Abend. Und selbst wenn es ein offizieller Geschäftstermin gewesen wäre, sehe ich das anders. Wobei man sich da halt geschickter verhalten kann, damit es nicht zu sehr auffällt, dass man nicht miteinander kann.

Und ja, ich kenne solche Situationen. Nur leben wir wahrscheinlich so unterschiedlich vom menschlichen Verhalten des Umfeldes, dass hier einfach akzeptiert wird, dass nicht Jeder mit Jedem kann. Da drücken sich sogar Geschäftsführer vor dem einen oder anderem Gespräch und lassen andere Mitarbeiter ran.

Was am Ende auch deutlich zu erkennen ist, dass die Atmosphäre viel freundlicher ist, als wenn man sich zu Gesprächen zwingt, die einem nicht liegen. Und falls du mit deinem letzten Absatz versuchst zu erklären, dass diese Frau ja Sozialleistungen beziehen könnte, dann wäre das bei der Position und dem Einkommen des Mannes mehr als Unwahrscheinlich.

Es sei denn sie würde schon Erwerbsunfähigkeitsrente beziehen. Ansonsten ist es einfach so, dass eine reine Hausfrau ohne Erwerbstätigkeit eben kein Einkommen hat und vom Mann finanziert wird.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Wie kommst du auf den merkwürdigen Gedanken, dass ich andeuten möchte, dass die Frau Sozialleistungen beziehen könnte? Das ist doch hanebüchen! Es geht um etwas anderes, nämlich dass die nicht arbeitende Ehefrau zu einem erheblichen Maße zum Erfolg des Mannes beiträgt.

Dazu sind nämlich oft viele Aktivitäten nötig, die unbezahlt sind und von Menschen wie dir als reine Freizeitgestaltung angesehen werden, die aber tatsächlich nicht viel mit den Neigungen der Frau zu tun haben und einfach zu ihrem Job als seine Frau gehören.

Es gibt Frauen, die managen diese ganzen Pflichttermine und gehen zusätzlich einer eigenen Tätigkeit nach. Und es gibt Frauen, denen reicht die Belastung durch den Job als Frau. Sie nutzen etwas anderes zum Ausgleich als einen eigenen Job zusätzlich. Arbeiten tun sie auch so genug, auch wenn du das nicht verstehst.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Selbst wenn du das als Pflichttermine bezeichnest, ist es reine Freizeit. Denn sie verdient kein Geld damit. Und in der gehobenen Gesellschaft, wo sich Crispin und ihr Partner bewegen, gehen die Partner wohl kaum aus gesellschaftlicher Verpflichtung zum Kerzen gießen oder zum Nähkurs. Das kannst du dir vielleicht einreden, aber die Realität sieht da ganz anders aus.

Denn wer in dieser gesellschaftlichen Stellung ist, der unterstützt diverse Projekte mit Spenden und der persönlichen Anwesenheit bei Veranstaltungen, aber nicht durch persönlichen Einsatz an der Nähmaschine. Aber Knackpunkt bleibt noch immer, dass da eben keine gemeinsame Grundlage für ein Gespräch zu finden war und dazu sollte man auch stehen und kein Interesse vorheucheln.

Und meine Ausführungen zum Einkommen erschließen sich nur aus dem was du geschrieben hast. Oder welches Einkommen sollte ein Mensch denn sonst haben, außer Sozialleistungen oder einer Rente, wenn man keiner Tätigkeit nachgeht? Das Taschengeld vom gut verdienen Gatten wird ja nicht als Einkommen gewertet.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Vielleicht ist dir nicht ganz klar, wie viel diese Freizeitaktivitäten von Frauen die Karriere und das Einkommen der Männer beeinflussen? Ohne ihre Frauen würden Männer in gewissen Positionen weder die Position erreichen, noch das erreichte Einkommen erzielen.

Und Small Talk geht immer, wenn man das bereits im Elternhaus entsprechend vermittelt bekommen hat. War das nicht der Fall, dann sollte man das nachholen, wenn man damit rechnen muss, vom Chef eingeladen zu werden oder ein Damenprogramm zu absolvieren.

Aber Rede ruhig abfällig weiter von Taschengeld. Wenn du dich dann besser fühlst. Je nachdem mit wem man Kontakte knüpft, kann man das auch sehr gut mit so Dingen wie Nähen und Kerzen ziehen tun. Es muss nicht immer der Golfplatz sein. Ich kann dir sogar Vereine für proletarischen Hundesport nennen, wo sich gezielt "solche Kreise" treffen. :D

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Aber Rede ruhig abfällig weiter von Taschengeld. Wenn du dich dann besser fühlst. Je nachdem mit wem man Kontakte knüpft, kann man das auch sehr gut mit so Dingen wie Nähen und Kerzen ziehen tun. Es muss nicht immer der Golfplatz sein. Ich kann dir sogar Vereine für proletarischen Hundesport nennen, wo sich gezielt "solche Kreise" treffen.

Ich kann Crispin schon verstehen, dass so ein Dasein als Hausfrau keineswegs erstrebenswert ist. Das ist irgendwie degradierend, da wird man zum Anhängsel, zu einem austauschbaren Statisten, der dem Mann nachrennen und im Haushalt was machen darf. Vielleicht haben die auch eine Haushälterin, aber die Frau ist ja nur Deko und so ein Leben würde ich nicht führen wollen. Ich finde es auch keine großartige Leistung, so eine Frau zu sein, außer dass sie sich einen reichen Mann geangelt hat. Vor so einer Frau habe ich auch nicht wirklich Achtung.

Ich habe zwar auch keine Lust mehr zum Arbeiten, aber wenn ich eines Tages nicht mehr arbeite, dann habe ich das ganz alleine meiner Leistung zu verdanken und nicht irgendeinem Typen, von dem ich mich aushalten lasse. Ich habe gar nichts gegen solche Hobbys wie Kerzen machen und ich habe auch nichts gegen die anderen genannten Hobbys, ich bastle auch gerne, aber sich einfach nur vom Mann aushalten lassen, das hat für mich überhaupt keinen Wert. Ich hätte auch kein Problem damit, mich mit der Person zu unterhalten, irgendwas fällt mir immer ein, aber innerlich würde ich auch denken „wie armselig“.

Wenn eine Frau wegen der Kinder daheim bleibt, weil sie sich um die kleinen Kinder kümmert oder jemanden pflegt, dann ist es etwas anderes, dann könnte ich es verstehen. Aber jeder Mensch, der ein wenig was aus sich hält, würde doch nicht dauerhaft einfach nur vom Partner leben wollen. Man kann sich bestimmt auch mit so jemandem unterhalten, aber auf Augenhöhe sehe ich solche Frauen nicht.

Vielleicht ist dir nicht ganz klar, wie viel diese Freizeitaktivitäten von Frauen die Karriere und das Einkommen der Männer beeinflussen? Ohne ihre Frauen würden Männer in gewissen Positionen weder die Position erreichen, noch das erreichte Einkommen erzielen.

Das mag manchmal zutreffen, dass es irgendwelche Kreise gibt, aber das ist nicht der Normalfall. Ich kenne auch Menschen in höheren Positionen, etwa Chefärzte, und ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass die nun so ein reiches Society-Leben führen, dass man ihre Position auf das tolle soziale Wirken der Frau zurückführen kann. Ganz im Gegenteil, der eine war geschieden und der andere zwar verheiratet, aber so schüchtern, dass ich mir den nicht auf irgendwelchen Events vorstellen kann.

Also diese Vorstellung, dass jeder, der etwas besser positioniert ist, ständig irgendwelche Veranstaltungen absolviert und da die Deko-Dame an der Seite hübsch aussehen und gesellschaftsfähig wirken muss, damit man in die edlen Kreise aufsteigt oder was auch immer, finde ich schon antiquiert. Es mag Bereiche geben, wo sowas zu finden ist, aber ich denke, das sind eher Randerscheinungen – glücklicherweise, sonst würde ich mich für dieses Land schämen.

Und Small Talk geht immer, wenn man das bereits im Elternhaus entsprechend vermittelt bekommen hat. War das nicht der Fall, dann sollte man das nachholen, wenn man damit rechnen muss, vom Chef eingeladen zu werden oder ein Damenprogramm zu absolvieren.

Small Talk ist eine Frage der Übung, aber das hängt nicht unbedingt vom Elternhaus ab. Meine Eltern sind auch eher schweigsam und mein Vater geht jedem Gespräch aus dem Weg, trotzdem bin ich in der Lage, zu nahezu jedem Thema irgendwelche Fragen zu stellen. Man muss es irgendwo her können, aber das muss nicht unbedingt von den Eltern kommen.

Ich glaube nicht, dass Crispin scharf darauf wäre, ein Damenprogramm zu absolvieren. Das klingt ja schon so, als sei es für minderbemittelte Tussis gedacht. Das setzt Frauen richtig auf eine niedrigere Stufe und das würde ich nicht mitmachen, das würden Frauen, die was von sich halten, auch nicht tun. Wenn weiterhin Frauen auch in unserer modernen Zeit Anhängsel spielen, dann können wir noch lange warten, bis eine wirkliche Emanzipation erreicht ist.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich finde es immer witzig, wenn Menschen etwas nicht kennen und deshalb abwerten. Wenn du genügend solcher Menschen kennen würdest, dann würdest du feststellen, dass die Frau kein Anhängsel des Mannes ist, sondern dass ein knallhart gemeinsam agierendes Team vor dir steht, das gemeinsame Ziele verfolgt.

In gewissen Momenten gelten eben gewisse Regeln. Und, wenn du genauer gelesen hättest, Zitronengras, gilt das in solchen Momenten immer für den Partner, der gerade nur das "Anhängsel" ist, ganz unabhängig vom seinem Geschlecht.

So, wie ich mich auf den Small Talk und die Kontaktpflege beschränke, wenn ich zu gewissen Anlässen meinen Mann begleite, tut er das, wenn er mich begleitet. Er übersteht auch problemlos ein Damenprogramm. Anders als manch unglaublich emanzipierte Frau fühlt er sich nicht im Geringsten herabgesetzt.

Übrigens habe ich doch gesagt, dass man Stall Talk üben kann, wenn man es nicht bereits im Elternhaus gelernt hat. Was meckerst du deshalb? Du sagst doch dasselbe? Wobei ich nicht wüsste, weshalb Eltern dafür viel reden müssen. Normalerweise sorgen doch entsprechende Anlässe für die Übung.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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