Probleme sehen, wo keine sind?

vom 24.07.2016, 23:51 Uhr

Da ich ein pessimistischer Mensch bin, neige ich dazu, mir Situationen viel schlimmer auszumalen, als sie dann in Wirklichkeit sind. Oft sehe ich auch Probleme, wo keine sind. Das kommt immer dann vor, wenn ich mir einfach zu viele Gedanken über etwas mache, was eigentlich gar nicht der Rede wert ist. Mich nervt das dann selbst, dass ich mich so unnötig belaste.

Seht ihr auch oft Probleme, wo eigentlich gar keine sind? Ist das bei euch auch im Alltag so oder eher im Beruf? Wie kann man sich das abgewöhnen und lernen, alles etwas lockerer zu sehen?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Grundsätzlich versuche ich doch eher optimistisch zu bleiben. Aber manchmal kann ich mich auch in eine Situation reinsteigern. Wenn mich etwas nervt oder ich eine Ungerechtigkeit sehe kommt es durchaus vor, dass ich mir schon das Worst Case Szenarie überlege oder schon mit dem Schlimmsten rechne.

Dies ist oft genug unnötig und verschwendete Energie, zeitweilen ist es aber ganz gut, auch auf die Situation vorbereitet zu sein. Es hat also alles seine Vor- und Nachteile.

» crazykris1 » Beiträge: 605 » Talkpoints: 37,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich versuche mich auf keine der beiden Seiten zu schlagen sondern einfach realistisch zu bleiben. Sicherlich kann man immer vom besten oder vom schlimmsten ausgehen, aber wenn keines der beiden Sachen zutrifft, dann ist man doch ein wenig "Enttäuscht" nicht recht gehabt zu haben mit seiner Einschätzung.

Von daher überlege ich mir im Vorfeld natürlich den optimalen und den schlechtesten Fall und wäge dann die kompletten Aspekte und Argumente gegenseitig ab um meine Entscheidung zu treffen. Damit liege ich doch sehr oft richtig, wie sich eine Situation oder ein Problem hinterher entwickelt und bin auch weniger überrascht wenn es besser oder schlechter läuft als vorher angenommen.

Weniger Gedanken machen kann auch sehr befreiend sein, einfach einmal den Geist baumeln lassen und nicht mit unnötigen Fragen quälen. Denn das schränkt die eigene Lebensqualität doch sehr ein und belastet zusätzlich. Belastungen von außen gibt es genug, da muss man sich nicht noch eigene Probleme künstlich erzeugen durch zu viel Nachdenken oder eine zu pessimistische Einstellung.

Abgewöhnen und Lernen kann man das ganze. Dazu gibt es verschiedene Entspannungsübungen bei denen man einfach einmal seinen Geist komplett baumeln lässt und sich weniger Gedanken macht. Auch einfach das Motto "Lebe wie es kommt" kann dabei helfen wenn man es sich vor Augen führt. Niemand hat immer nur Glück im Leben und es läuft alles toll, jeder hat Rückschläge oder etwas anderes erwartet.

Aber dann muss man einfach aufstehen, Krone richten und weiter gehen und sich davon nicht weiter beeinflussen lassen oder es gar auf andere Dinge übertragen. Nur weil es beruflich gerade nicht so läuft muss man das ganze nicht auch auf das private Leben übertragen. So produziert man dort auch weitere Spannungen und legt es förmlich darauf an, dass es dort auch entsprechend schlecht läuft.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Bei mir ist es oft eher das Gegenteil. Oft ertappe ich mich dabei, dass ich viele Situationen einfach zu locker sehe und erst zu spät ernst nehme. Zwar sehe ich auch manchmal Probleme, wo eigentlich keine sind, jedoch mache ich mir dann selten großartig Gedanken darum. Dabei wäre es durchaus wünschenswert, wenn ich mir in einigen Situationen mal vorher mehr Gedanken machen würde.

So passiert es mir nämlich öfter mal, dass ich Probleme als harmlos abtue. Im Nachhinein erkenne ich dann allerdings das wahre Ausmaß des Problems. Dies führt dann meist zu viel Stress, da ich so oft in relativ kurzer Zeit mehrere Probleme, die sich angehäuft haben, regeln muss.

» Kami » Beiträge: 265 » Talkpoints: 0,23 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich gehöre zur Fraktion "Passt schon". Ich gehe eigentlich immer davon aus, dass ich gut genug bin, um was auch immer zu schaffen. Wobei ich wirklich nur schaffen meine und nicht von glänzen rede. Ein typisches Beispiel war die Lateinprüfung im Abitur. Ich war null vorbereitet und hatte nur das frühere Schulwissen ohne Auffrischung zu bieten.

Allerdings genügte mir auch ein Punkt. Mehr wäre schön gewesen, aber nötig war es nicht. Statt wild Latein zu lernen, habe ich meinen Prüfern freundlich mitgeteilt, dass ich miserabel vorbereitet bin und nur einen Punkt möchte. Die Prüfung lief entspannt, am Ende gab es sogar mehr. Ich lasse mich wirklich selten stressen.

» cooper75 » Beiträge: 13379 » Talkpoints: 509,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


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