Probleme mit Flüchtlingen auch bei euch vor Ort?
Also ich lebe im Saarland und ich bekomme eigentlich kaum etwas Negatives mit. Die ein oder andere Messerstecherei kommt vor, aber daran sich die Flüchtlinge nicht unbedingt schuld. Es ist doch auch teilweise so, dass die aktuellsten "Attacken" von Deutschen verursacht wurden und dass daran keine Flüchtlinge schuld waren. Man kann sich auch alles so drehen, wie man es sehen will.
Angst habe ich keine. Ich wurde in der Landeshauptstadt bisher auch nicht blöd angequatscht oder gar angegriffen. Im Gegenteil, viele Flüchtlinge fallen nicht mal auf, außer dass sie anders aussehen. Also ich kann keine Probleme schildern, wobei dies auch nur meine subjektive Wahrnehmung ist. Aber ich muss ehrlich gestehen, das Thema Flüchtlinge ist für mich mittlerweile nicht mehr so interessant, dass ich jeder einzelnen Meldung nachgehe.
Dann bezweifle ich, dass du im Saarland wohnst. Die Zahl der Messerstechereien ist hochgegangen und es ist kein Geheimnis, dass Syrer und Afghanen überproportional tatverdächtig sind. Um Saarbrücken ist eine Sicherheitsdiskussion entbrannt und Bürgermeisterin Britt hat mehr Polizisten angefordert. Es gab eine Großrazzia kurz vor Weihnachten letztes Jahr.
Ein Flüchtling hätte vor einiger Zeit seinen Psychiater umgebracht. Dann wurde Anklage gegen einen Flüchtling erhoben, der angegeben hatte, den IS um Geld betrügen zu wollen, indem er ihm Anschlagspläne vorgegaukelt hat. Das ging alles durch die Presse. Wofür brauchen wir im Saarland eigentlich auf einmal extra einengen Staatsanwalt wegen so genannter Staatsschutzfälle wenn alles in Ordnung ist? Probleme mit Flüchtlingen gab es schon.
Juri, warum sollte man das bezweifeln? Es ist eben auch eine Frage der Wahrnehmung. Wenn man stark gegen Flüchtlinge eingestellt ist, registriert man entsprechende Nachrichten sofort. An anderen rauschen in den ganzen Hiobsbotschaften einfach vorbei und stechen nicht heraus.
In meiner Stadt sind gut 20 Prozent der Einwohner Ausländer, gut 36 haben einen Migrationshintergrund. Ich bemerke Flüchtlinge überhaupt nicht. Schließlich steht das niemandem auf die Stirn geschrieben. Probleme gibt es hier bei uns ganz andere. Da wären arme Osteuropäer, die nun keine Flüchtlinge sind. Rocker und Clans, die seit 30 oder 40 Jahren hier sind.
Ja, das ist alles eine Frage der Wahrnehmung, und ja, ich weiß, es ist Perlen vor die Säue, ich kann es mir an dieser Stelle aber nicht mehr verkneifen: Woher kommt eigentlich das Feindbild? Warum ist man nicht in der Lage, Dinge differenziert zu sehen? Warum sind die 2 Prozent, die Probleme bereiten für einen selbst sinnbildlich für alle?
Wir hatten damals, 2015, auch mehrere Hundert Flüchtlinge in der Nachbarschaft, denn ein größeres leerstehendes und öffentliches Gebäude wurde in ein temporäres Flüchtlingsheim umgewandelt. Damals ist das stressbedingt glatt an mir vorbeigegangen und ich wunderte mich immer nur, woher plötzlich diese gefühlten Heerscharen von südländisch oder afrikanisch aussehenden Menschen hergekommen waren, bis ich es dann auch mal realisierte.
Das einzige "Problem", was es in dieser Zeit einmal gegeben hat, waren plötzlich mitten in der Grünanlage unter dem eigenen Balkon lautstark telefonierende Araber, die hier über das Gelände stromerten. Ansonsten ist mir aber nichts aufgefallen und ich habe auch nichts von Vandalismus oder Diebstahl gehört, auch wenn das natürlich nur meine persönlichen Erfahrungen sind und es diese Probleme sicher gegeben haben wird.
Vielleicht setze ich schlichtweg andere Prioritäten. Ich lebe durchaus im Saarland, sogar in der Landeshauptstadt und ich muss gestehen, dass das Stadtbild sich in meinen Augen echt nicht so schlimm verändert hat. In meinem früheren Heimatort gab es ein Aufnahmezentrum für die ehemaligen Jugoslawien-Flüchtlinge, dort gab es am Bahnhof auch häufiger Messerstechereien, aber ich persönlich war nie betroffen.
Klar ist eine steigende Kriminalität unangenehm, aber die betrifft nicht nur die Flüchtlinge. Afghanen sind schon zuvor häufiger kriminell aufgefallen, das haben mir Freunde geschildert, die hier geboren sind. Aber ansonsten können sie auch nichts so Negatives sagen. Die letzte Messerstecherei von der ich gehört habe war übrigens in Kleinblittersdorf und der Flüchtige war kein Flüchtling.
Oder meinst du etwas den 15-Jährigen der vorgestern in der Nähe Johanneskirche attackiert und schwer verletzt wurde? Wer in Saarbrücken lebt, weiß, dass der Bereich Johanneskirche, insbesondere Nähe Saarbahnstrasse nicht den positivsten Stand hat. Alkoholiker, Drogen und andere Kriminelle treiben sich dort rum und blöde Anmachen kommen auch sehr häufig. Es sind nicht immer die Flüchtlinge, die kriminelle Dinge tun. Vielleicht nehme ich es schlichtweg anders wahr, aber ich finde, dass bisher nicht mehr als vor sechs Jahren passiert.
Problemverdrängung ist keine Problemlösung. Vor Ort komme ich auch mit den Asylbewerbern klar, die mir so über den Weg laufen. In Kleinstädten wollen sich die Problemfälle sicher auch nicht so einfach niederlassen. Zumindest zu Anfang war dies für diese auch kein Problem. Die Situation an den Tafeln vor Ort interessiert natürlich auch keinen.
Nach dem Anschlag in Essen interessiert niemanden mehr, wie viele Deutsche noch an einer Tafel sind. Und das Geld für die Flüchtlinge zahlt Vater Staat. Solange die wirtschaftliche Situation gut ist, trägt da auch keiner nach. Professor Patzelt hat dazu einige schöne Sachen gesagt. Da werden einige noch ganz böse überrascht werden.
Ich selbst lebe in einem eher kleineren Ort beziehungsweise in einer kleineren Stadt und ich muss sagen, dass wir zu mindestens hier beziehungsweise so weit ich weiß noch keine wirklichen Probleme mit Flüchtlingen hatten. Wir haben einige Viertel bei uns in der Stadt die keinen allzu guten Ruf haben, aber da leben auch viele Deutsche, die sich nicht grade mit Ruhm bekleckern, was das allgemeine Verhalten und die Bildung angehen. Da kann man also nicht sagen, dass es an Flüchtlingen liegt, sondern eher an der allgemeinen Schicht der Bevölkerung.
Mir tun in dem Falle aber eher die Flüchtlinge leid, die zum Teil dann eben in solche Schichten der Gesellschaft geworfen werden und sich dann gefühlt in vielen Fällen nur der Allgemeinheit und dem Viertel, in dem sie leben, anpassen. Wenn man jahrelang dort lebt, dann ist es sehr schwer, da wieder raus zu kommen und sich anders zu entwickeln, als es einem vorgelebt wird.
Ich möchte nicht allgemein leugnen, dass man teilweise Probleme mit den geflüchteten Leuten hat. Aber oftmals liegt es dann nicht daran, dass die Leute Flüchtlinge sind, sondern an dem bestimmten Individuum. Es gibt genug Deutsche, die ebenfalls Idioten sind und sich auch entsprechend so benehmen.
Hufeisen hat geschrieben:Ich möchte nicht allgemein leugnen, dass man teilweise Probleme mit den geflüchteten Leuten hat. Aber oftmals liegt es dann nicht daran, dass die Leute Flüchtlinge sind, sondern an dem bestimmten Individuum. Es gibt genug Deutsche, die ebenfalls Idioten sind und sich auch entsprechend so benehmen.
Das sehe ich auch so. Ich selbst habe hauptsächlich Probleme mit Menschen, die randalieren, sich zusammenrotten und schwierige, aggressive Charakterzüge haben. Solche Leute gibt es natürlich auch unter den Flüchtlingen, aber genauso auch unter den Deutschen. Wenn mir solche Menschengruppen in der Stadt entgegen kommen, ist es mir relativ egal, ob sie Ausländer, Flüchtlinge oder Deutsche sind.
Umgekehrt erlebe ich viele Ausländer bzw. Flüchtlinge als total höfliche und freundliche Leute, die älteren Leuten im Bus ihren Platz anbieten und im Normalfall alles tun, um nicht negativ aufzufallen. Ich finde, dass man die Menschen an ihrem Verhalten bzw. ihren Taten messen sollte, aber nicht an ihrer Herkunft oder Hautfarbe.
Was die Situation in München betrifft, muss ich sagen, dass mir persönlich nichts Negatives auffällt, was so gravierend wäre, dass es das Leben in der Stadt beeinflussen würde. Die allermeisten Flüchtlinge (soweit ich sie überhaupt als solche identifizieren kann) verhalten sich ganz normal, ruhig, unauffällig.
lascar hat geschrieben:Was die Situation in München betrifft, muss ich sagen, dass mir persönlich nichts Negatives auffällt, was so gravierend wäre, dass es das Leben in der Stadt beeinflussen würde. Die allermeisten Flüchtlinge (soweit ich sie überhaupt als solche identifizieren kann) verhalten sich ganz normal, ruhig, unauffällig.
Ich bin mir sicher, dass auch ein Herr Eichmann ein stiller und ruhiger Flüchtling war. Wie viele Gefährder gibt es eigentlich in München? Wie viele ehemalige IS-Kämpfer sind dort? Wie viele Kinderehen sind dort registriert? Wie hoch sind die Kosten für die Stadt München? Ich warte übrigens immer noch auf die hochqualifizierten Akademiker, die man uns 2015 versprochen hat und ich finde es klasse, dass jetzt für Flüchtlinge vor Ort Gelder da sind, die vorher für Deutsche nicht da waren.
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