Probleme in Wirklichkeit oft kleiner als sie erscheinen?

vom 19.06.2017, 18:04 Uhr

Ein Bekannter von mir ist vor kurzem Vater geworden, wobei er selbst von sich sagt, dass viele "Probleme" in Wirklichkeit viel kleiner sind als sie ihm im ersten Moment vorgekommen sind. Ich habe zwar keine Kinder, aber ich denke das ist normal. Man wächst schließlich in seine Rolle rein und dann ergibt sich vieles von selbst.

Ich kenne das von mir aber auch so, dass mir manche Probleme unfassbar groß erscheinen und wenn ich genauer darüber nachdenke, sie analysiere und Lösungsansätze herausarbeite, wirken sie auf mich viel kleiner und gar nicht mehr so unlösbar wie zu Anfang. Wie seht ihr das? Erging es euch auch schon so? In welchen Situationen erging es euch schon so?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



In der Regel steht man vor Problemen häufig erst einmal wie der Ochs vorm Berge, fühlt sich überfordert und weiß nicht, wo man anfangen soll und wo aufhören. Eigentlich will man das Problem ja auch nicht haben und sich damit herumschlagen, damit hat man dann eine gewisse emotionale Komponente auch noch mit im Boot. Da wird das Problem schnell zum Problemmonster.

Ich habe mittlerweile gelernt, dass man einfach irgendwo anfangen sollte und wenn man dann einmal dabei ist, stellt sich vieles als weniger dramatisch heraus, als man es sich ausgemalt hat. Wenn man dann zwei oder drei Bälle angestoßen hat, führt meist eines zum anderen.

Meine letzte Geschichte war die Erbschaftsangelegenheit meiner Tante, die natürlich kein Testament hinterlassen hatte.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Das kommt darauf an, was man ein Problem nennt. Wenn man ein Problem hat, dass man unheilbar erkrankt ist und dazu noch im Endstadium, dann ist das Problem so groß wie es ist. In den seltensten Fällen kommt es dann zu Wunderheilung.

Ansonsten ist die deutsche Sprache ja oft recht unpräzise, was den Begriff Problem angeht. Das merkt man dann, wenn man Texte übersetzen muss. Gerade im Englischen wird ja vieles nicht als Problem bezeichnet, was man auf Deutsch Problem nennen würde. Im Englischen ist das dann eher eine Herausforderung oder so eine Angelegenheit. Das klingt dann auch gleich viel lösbarer und überwindbarer als ein Problem.

Letztere Problem scheinen auf den ersten Blick schwieriger als sie sind. Wobei es auch auf den Blickwinkel und das eigenen Wissen ankommt, was man als Problem wahrnimmt und was nicht. Wenn man sich Hilfe von Fachleuten holt, dann löst sich so manches Problem schnell auf. Ich beispielsweise kann nichts tun, wenn die Bremsen an meinem Auto am Ende der Lebensdauer angekommen sind.

Für mich wäre der Austausch ein Problem, weil ich nicht genug Ahnung habe, um so einen Eingriff an einem für die Sicherheit relevanten Bauteil vorzunehmen. Aber ein gestandener Automechaniker, für den ist das eine Routinesache und kein Problem.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Da würde ich auch sagen, dass es einfach auf das Problem selber ankommt. Es gibt sicher Probleme, die nicht kleiner sind, als sie erscheinen, weil man einfach selber keine Lösung dafür hat. Aber ich kenne es durchaus auch, dass manche Probleme kleiner sind, als sie anfangs zu sein schienen.

Wenn man mit einem Problem konfrontiert wird, für das man erst einmal keine Lösung kennt, dann scheint es riesig. Aber sobald man die Lösung hat, merkt man es, dass es so groß doch nicht war. Zum Glück gibt es diese Probleme, die man schlussendlich doch verhältnismäßig leicht lösen kann, wenn man den Weg kennt.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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