Pro und Contra - Bejagung des Wolfes in Deutschland

Es ist noch nicht lange her, da freute man sich, dass der Wolf in Deutschland Einzug gehalten hat. Nun aber fordern die Landwirte dass der Wolf bejagt werden darf. Er würde zu viel werden. Die Forderung ist nicht direkt in die Tat umzusetzen, da der Wolf hier noch unter Artenschutz fällt und nicht bejagt werden darf.

Was haltet ihr davon, dass der Wolf in Zukunft wieder abgeknallt werden darf? Denkt ihr, dass er dann bald wieder ausgerottet ist, weil doch die Menschen wieder nicht wissen, wann Schluss ist? Würdet ihr dieser Forderung auch zustimmen oder würdet ihr eher sagen, dass wir Menschen immer mehr Lebensraum einnehmen und den Tieren den Lebensraum nehmen? Wie würdet ihr entscheiden, wenn ihr vor dieser Frage gestellt werden würdet?

Bis man so viele Wölfe hier hat, dass man den Wolf bejagen "muss", wird aber noch viel Zeit vergehen. Der Wolf hat hierzulande zwar keine natürlichen Feinde, aber er findet auch wenig Platz und Nahrung. Das hält die Population von allein klein.

Natürlich haben Landwirte mehr Arbeit, wenn Wölfe in der Nähe sind. Allerdings sollte man doch eher auf Elektrozäune und Herdenschutzhunde setzen. Das klappt woanders auch und die Verluste sind gering. Wenn solche Verluste auch noch von der Gemeinschaft, also vom Staat ausgeglichen werden, dann sollte es keine zu großen Probleme für den einzelnen geben.

Man wird sicherlich immer mal ein einzelnes Tier aus dem Bestand nehmen müssen. Aber das betrifft dann Exemplare, die z. B. von Menschen angefüttert worden sind, oder die sich auf Schaf oder Kalb spezialisiert haben. Die breite Masse bekommt man doch gar nicht mit.

Ich sehe das alles im Allgemeinen ein wenig ganz anders und aus einer ganz anderen Perspektive. Das hat nicht einmal etwas damit zu tun, dass ich mal als Volunteer in Afrika war und sehe, was das Zerstören der Tierwelt mit dem Land macht, welches auf den Tourismus auch aufgrund der Tierwelt angewiesen ist, sondern sehe ich das im Allgemeinen einfach ganz anders.

Das heißt, dass es mich tierisch annervt, dass sich einige Menschen oder eigentlich zu viele Menschen als das Wichtigste auf Erden sehen. Sie sind hier die Bosse, ihnen gehört alles und was vorher war, juckt keinen mehr. Es gab hier viele Wälder, es gab viele Grünflächen weltweit, viel mehr Platz für Tiere usw. Wenn der Mensch sich nicht alles unterm Nagel reißen würde und den Tieren ihren natürlichen Lebensraum mopsen würde, dann würde es gar keine Probleme geben.

Ich sehe also nicht im geringsten ein, wieso man Wölfe auf die Abschussliste setzen sollte. Ob nun 10 oder 100 Tiere, spielt da für mich keine Rolle. Wer sich das Recht als Mensch herausnimmt, hier die ganze Welt zu beherrschen, den Tieren alles an Lebensraum wegzunehmen, der soll bitte nicht heulen, wenn sie einem manchmal auch beängstigend nachkommen. Deswegen gibt es für mich keinen Grund, die Natur noch weiter für sich zu beanspruchen.

Die Welt ist überbevölkert, viele Länder leiden deswegen an Hungersnot, weil die Ressorcen nicht da sind usw. Da möchte komischerweise niemand den "Abschuss" oder verhängt "Kinderverbote" usw. Der Vergleich hinkt und war bewusst so asozial von mir gewählt worden. Mir geht es nur einmal darum, dass man versteht, was hier eigentlich passiert. Wir sind hier nicht GOTT und haben uns die Erde auch nur geliehen, aber meinen sie beherrschen und bevormunden zu können.

Sicher kann ich die Landwirte verstehen, aber ich sehe es auch so, dass sie dann in Maßnahmen investieren müssen, die den Wolf von den Schafen fernhalten oder von anderen Tieren, die der Wolf sonst jagen würde. Ich finde Wölfe sehr faszinierende und schöne Tiere und ich finde es noch immer schön, dass diese Tiere sich wieder in Deutschland ansiedeln.

Es ist doch nicht die Schuld des Wolfes, dass der Lebensraum dieser Tiere immer weniger wird und dass sie dann vielleicht auch mal ein Schaf fressen, weil es sonst nichts für sie gibt. Das ist die Schuld der Menschen und somit finde ich es auch nicht richtig, wenn die Wölfe bejagt werden dürfen, nur weil wir ihnen den Lebensraum wegnehmen.