Preisverfall beim Verkauf eines Schrebergartens so hoch
Da ich gar nicht mehr dazu komme, mich mit meinem Kleingarten zu beschäftigen, wollte ich den verkaufen. Ich habe aber bisher auf meine Anzeige erst zwei Interessenten gefunden. Eigentlich wollte ich den Garten für 1000 Euro verkaufen, weil ich vor 5 Jahren dafür mal 1500 Euro gezahlt hatte. Und da der Garten aufgrund meines Zeitmangels nicht mehr so schön aussieht, hab ich ihn für 1000 Euro inseriert, also 500 Euro unterhalb meines damaligen Kaufpreises.
Die ersten Interessenten, die ihn sich auch angesehen haben, meinte, sie würden niemals 1000 Euro für den Garten zahlen und haben 400 Euro angeboten. Das ist ganz schön wenig. Mehr wollten die partout nicht zahlen. Dann schaut sich morgen noch jemand den Garten an, aber wenn der auch nicht mehr bietet, dann habe ich ja ein Problem.
Das wäre echt schade, denn da mache ich einen großen Verlust. Ich weiß ja, dass der Garten nicht mehr so schick aussieht, weil ich keine Zeit dafür hatte; es wirkt alles etwas wild. Aber dass ich gewissermaßen in Bezug auf meinen Kaufpreis 1100 Euro Verlust mache, ist schon blöd. Ich kann aber auch nicht ewig auf bessere Angebote machen, denn je länger ich warte, desto wilder wird ja der Garten und ich habe keine Zeit, das erst alles in Ordnung zu bringen.
Ich habe mich auch mit anderen Gartenbesitzern unterhalten, die ihren Garten verkaufen wollen und die haben mir ähnliche Erlebnisse berichtet. Es gibt ein Überangebot an Gärten und die Leute wollen dafür nichts bezahlen.
Warum gibt es denn so einen Verfall bei den Gärten? Vor ein paar Jahren, als ich den gekauft habe, gab es dieses Problem noch nicht. Eigentlich schade. Kann man da was machen, um bessere Angebote zu bekommen?
Das kommt sicher auf die Gegend an. Du sagst ja selber, dass es bei euch ein Überangebot an Gärten gibt, in meiner Gegend stehen sie dagegen Schlange wenn mal ein Gartengrundstück zum Verkauf steht. Die meisten werden gar nicht erst auf dem freien Markt angeboten sondern wechseln innerhalb der Familie oder im Freundeskreis den Besitzer.
Bei meinen Eltern ist es ähnlich. Die haben vor Kurzem eines ihrer Gartengrundstücke verkauft nachdem der große Apfelbaum einen Sturm nicht überlebt hat. Das ist einfach eine Streuobstwiese mit mehreren alten Obstbäumen drauf und einem Zaun drum und der beste Baum war zu Brennholz verarbeitet worden - und trotzdem hatten sie so viele Interessenten, dass es ihnen schwer fiel sich für einen zu entscheiden.
An deiner Stelle würde ich etwas Geld in die Hand nehmen und das Ganze noch mal von jemanden machen lassen bevor du den Garten noch mal jemanden zeigst. In so einem Fall kannst du dann ja auch mehr verlangen, weil der Garten optisch ja in Schuss ist und du hast damit ja dann auch nur den finanziellen Aufwand. Einen Garten, der optisch gut aussieht, wird man aber eher kaufen.
Ansonsten bestimmt natürlich auch das Angebot die Nachfrage. Wenn es ein Überangebot an Gärten gibt, muss man nicht den verwilderten Garten nehmen, selbst wenn der eine gute Lage hat und kann dann auch einen Preisvorschlag machen, der unangemessen ist. Wenn es wenige Gärten gäbe, wäre der Zustand sicherlich egal.
Bei uns in der Gegend ist es anscheinend auch so, dass das Angebot an Gärten sehr hoch ist. Meine Nachbarin bekommt ihren Schrebergarten auch nicht wirklich los. Bei ihr ist es beispielsweise so, dass gerade eine handvoll älterer Leute ihre Gärten gleichzeitig aufgeben wollen. Hier werden aber auch Preise von 3000 Euro aufgerufen. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass jetzt zum Herbst hin, das Interesse am Thema Garten abnimmt.
Ich stehe zwar nicht vor dem Problem meinen Schrebergarten verkaufen zu wollen, allerdings sehe ich den Preisverfall hier in der Anlage wo mein Garten ist ziemlich deutlich. Mein Garten hat mich zu Anfang auch 1500 Euro gekostet, mit Steinlaube und Gerätschaften. Wenn wir heute jemanden neues die verfügbaren Lauben vorstellen, wollen die meisten den kompletten Garten zum Nulltarif übernehmen, egal in welchem Zustand der ist.
Unsere Anlage liegt aber auch nicht in einem Gebiet wo die Nachfrage nun besonders hoch wäre, ich habe mal gehört das Gartenparzellen in Großstädten für zehntausende Euro gehandelt werden.
Es ist wirklich regional sehr unterschiedlich. Bei uns, Großstadt, knapp 500.000 Einwohner im Ballungsraum mit 5 Millionen Menschen gelegen, gibt es offiziell aktuell nur zwei Gärten. Deren Wertgutachten liegt bei etwa 2.500 Euro. Angeboten werden insgesamt etwa 10 Gärten. Die sehen eher schlechter aus und kosten deutlich mehr.
Etwa 40 Kilometer außerhalb des Ballungsraums haben wir einen top gepflegten Bungalow mit drei Schlafzimmern, Küche, Bad, Wohnzimmer, Gas, Strom, Wasser, Abwasser und Telefon, Gartenhaus mit Geräten und Fahrrädern und Carport komplett ohne Ablöse übernommen. Die Leute waren froh, endlich jemanden zu haben und die Einlage in den Verein zurückzubekommen.
Nachfrage und Angebot bestimmen den Preis. Ich verstehe nicht, was daran jetzt so überraschend sein soll. Wenn es bei dir Gärten im Überfluss gibt, dann wirst du dafür auch nicht viel Geld bekommen können, weil dann einfach der (günstigere) Garten der Konkurrenz abgekauft wird. Da wird auch eine vorher eingeleitete Schönheitskur nicht viel bringen und den Preis großartig in die Höhe treiben. Da macht man nur Verluste mit, da der Garten eh für Ramschpreise (siehe Angebot und Nachfrage) weggehen wird. Daher finde ich Ramones Vorschlag ein wenig sehr naiv und zu kurz gedacht.
Ich habe den Garten nun verkauft. Es gab noch einen Interessenten, dem konnte ich wenigstens 500 Euro entlocken und vorher habe ich noch einzelne Gartengeräte verkauft, das brachte wenigstens auch nochmal 50 Euro. Aber trotzdem habe ich ja damals, vor einigen Jahren, deutlich mehr für den Garten bezahlt, damals war das der günstigste, den ich finden konnte, andere waren noch wesentlich teurer. Und ich frage mich, ob sich nun die Preise innerhalb der paar Jahre so geändert haben oder ob ich damals total überteuert gekauft hatte.
Kommt doch sehr auf die Lage und auch die Ausstattung drauf an. Mein Bekannter hat seinen Garten vor etwa 5 Jahren für 2500 Euro gekauft, inzwischen ist das ganze als Baugebiet ausgeschildert worden und wurde zum Großteil bereits erschlossen. Nun wird für den Quadratmeter 50 Euro plus Summe X geboten, damit die ganzen Besitzer der Gärten hier das an die Stadt verkaufen, damit dort weitere Wohnungen errichtet werden können.
Alleine damit kann er sehr gut bei heraus gehen, da der Garten nicht gerade klein ist und ca. 250 Quadratmeter Fläche hat. Sicherlich hat er im Laufe der Jahre auch einiges investiert, aber das wäre damit abgedeckt. Da die weitere Summe X noch nicht bekannt ist, wartet er natürlich ab, da die Stadt den Platz dringend braucht geht auch das Angebot immer höher.
Wäre das Platzproblem hier nicht der Fall, dann würde das auch anders aussehen wenn die Fläche nicht schon Interessenten hätte aber auch so ist ein Schrebergarten hier Mangelware und die Wartelisten sind lange bis man einen mieten kann, somit schlagen viele bei einem Kaufangebot auch direkt zu.
Das kenne ich auch aus eigener Erfahrung. Wir haben vor 9 Jahren einen Garten gepachtet ist kein Gartenverein sondern eine Erbengemeinschaft. War uns ganz recht keiner schreibt einem vor was wir tun und lassen sollen.
Wir haben den Garten für 2500 Euro gekauft und da wir so viel Zeit verbracht haben, haben wir in den beiden Folgejahren insgesamt gute 10 000 Euro ausgegeben um eine neue Blockhütte, Pool, Feuerstelle, Wege und Einrichtung zu kaufen. Haben eine Einbauküche drin sowie ein Badezimmer.
Dann bin ich schwanger geworden und die ersten beiden Jahre haben wir den Garten auch gut genutzt. Doch dann habe ich wieder gearbeitet und mein Mann musste auf 4 Schicht wechseln und dann wurde es mit der Nutzung arg wenig. Die letzten 3 Jahre arbeite ich nun in Vollzeit und habe in der zeit auch noch 2 bis 3 mal wöchentlich die Abendschule besucht und seit dem ist es mit dem Garten vorbei.
Im Frühjahr waren wir da um nach dem rechten zu sehen und siehe da ein großer Wasserschaden. War nicht versichert. Mussten wir also teuer neu machen und nun haben wir gehört das die Erbengemeinschaft überlegt zu verkaufen. Hinter uns wurde schon vor 4 Jahren verkauft und ist nun Bauland.
Wenn die nun den Pachtvertrag kündigen können wir auch noch alles auf unsere Kosten entsorgen. Ich an deiner stelle würde bis zum Frühjahr warten mit dem Verkauf zum Winter suchen auch nicht viele einen Garten. Und dann würde ich ein Wochenende investieren um Rasen zu mähen Unkraut entfernen und eventuell Büsche beschneiden das macht dann gleich einen anderen Eindruck und du bekommst dann sicherlich auch noch einiges mehr an Geld.
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