Praktikum machen und dafür wichtige Module an Uni aufgeben?

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Ich stehe momentan vor einer sehr blöden Entscheidung. Und zwar wurde mir nach langer Suche endlich ein Praktikumsplatz angeboten. Weil sich der Bewerbungsprozess so lange hinzog, habe ich mich natürlich trotzdem für alle Module an der Uni angemeldet, weil ich ja nicht die Sicherheit hatte, ein Praktikum zu bekommen und vielleicht "normal" weiterstudiert hätte.

Dabei stellte sich heraus, dass ab diesem Semester viele Module zulassungsbeschränkt sind. Es bewerben sich prinzipiell zu viele Leute auf die Seminare und es wird ausgelost, wer rein darf. Ich bin in kaum ein Seminar rein gekommen und hatte Glück, dass eine nette Kommilitonen mir welche abgab. Durch die Arbeitszeiten (jeden Tag bis 18.00 Uhr) wäre es mir unmöglich, die Kurse zu belegen und ich könnte nur ein Blockseminar am Wochenende weitermachen.

Jetzt habe ich natürlich etwas Angst, die ganzen Kurse wieder abzugeben. Nachher komme ich nächstes Semester schon wieder nicht rein (es ist reine Glückssache) und muss dann noch ein Semester ranhängen. Wegen das Praktikums wäre ich ja ohnehin schon bei 7 Semestern. Was ist also die sinnvollste Entscheidung?

Wie du schon einleitend sagtest: DU stehst vor dieser Entscheidung. Ich als Außenstehende habe da viel zu wenig Einblick in dein Leben um dir einen adäquaten Rat zu geben. Ich weiß zum Beispiel nicht, wie deine finanzielle Lage ist und ob du ein verlängertes Studium bezahlen könntest. Zudem kenne ich deine Interessen nicht und kann nicht einschätzen, wie wichtig dieser Praktikumsplatz für dich persönlich, aber auch für deinen weiteren Bildungsweg ist.

Meine Empfehlung lautet: visualisiere dir alle Vor- und Nachteile, das kann manchmal schon helfen. Wenn nicht, dann würde ich wohl bei einer derartigen Entscheidung dem Herzen mehr Gehör schenken als der Vernunft. Denn vernünftig betrachtet bringen beide Alternativen meiner Meinung nach negative Konsequenzen mit sich, wie du ja selbst schon festgestellt hast. Daher würde ich an deiner Stelle vorrangig an mich denken und daran, was mich selbst wohl am ehesten zufrieden stellen würde.

Ich würde erst einmal alle Informationen abwägen. Ich würde also auch mit dem Arbeitgeber sprechen wegen dem Praktikum, möglicherweise lässt sich das Praktikum ein wenig nach hinten verschieben. Auch würde ich mit den Dozenten der Seminare sprechen.

Hat man in euren Seminaren Anwesenheitspflicht? Bei uns ist es seit einem Semester so, dass die Anwesenheitspflicht (außer in den Sprachkursen) abgeschafft wurde und man im Prinzip nur noch für seine Hausarbeit bzw. sein Referat in die Uni muss und dem Seminar ansonsten fernbleiben kann.

Ansonsten wäre es eventuell eine Option (je nach Stundenplan), das Praktikum in Teilzeit zu absolvieren, sofern der Arbeitgeber ein Auge zudrückt. Also um ein Gespräch mit dem Praktikumschef kommst du meiner Ansicht nach nicht herum.

Ich finde, dass man leider zu wenig Informationen über dich hat, um die Sache von außen richtig beurteilen zu können. Handelt es sich dabei denn um ein Pflichtpraktikum oder um ein freiwilliges Praktikum? Hast du die Möglichkeit, das Praktikum vielleicht nach dem Ende des Studiums noch zu machen, wenn du für das restliche Semester dann noch eingeschrieben bist? Wie wichtig ist das Praktikum für deine berufliche Zukunft und wie lange würde es denn gehen?

Ich würde vielleicht auch den Chef fragen, ob es nicht möglich wäre, das Praktikum nach hinten zu verschieben. Fragen kostet ja nichts und wenn er da einwilligt, dann hat sich das Problem ja auch schon geklärt. Ansonsten ist es eben wichtig, zu wissen, ob eben Anwesenheitspflicht in den Seminaren herrscht und ob du nicht einfach "teilnehmen", aber eben nur zur Prüfung erscheinen kannst.

Letztendlich musst du die Entscheidung aber selbst treffen. Das Ganze hängt ja auch noch von vielen anderen Faktoren ab und darauf, was dir persönlich wichtiger ist und worauf du vielleicht auch mehr Lust hast. Da solltest du dir auch nicht von anderen Personen rein reden lassen.