Portfolioarbeit ernst nehmen, wenn sie nicht angeschaut?
X absolivert jetzt schon zwei Semester eine Fortbildung. Es gibt am Schluss dieser Fortbildung keine Prüfung als Abschluss, sondern es werden lediglich die Arbeitsaufträge, die man nebenbei von den Referentinnen bekommen hat, zum Schluss bewertet, sodass ein Zertifikat verliehen werden kann.
Nun kommt sich X irgendwie nicht ganz ernst genommen vor, denn diejenige, die es kontrolliert, nimmt die Arbeiten am Freitag mit und am Dienstag ist die Zertifikatsverleihung, dort sollten die Arbeiten eigentlich wieder retour sein. Und bei beinahe 20 Kursteilnehmerinnen gestaltet es sich meiner Meinung nach schwierig, hier wirklich alles durchzusehen.
Die Referentin hat aber selber nur zugegeben, dass sie die Arbeiten nicht im Detail anschaut, sondern, dass sie nur nachsieht, ob alle Arbeiten vorhanden sind. Mehr oder weniger müssten sie ja schon unter dem Jahr von den Referentinnen kontrolliert worden sein, wobei X aber nicht immer das Gefühl hatte, dass dem so war.
Würdet ihr euch ernst genommen fühlen, wenn ihr euch wirklich Mühe macht, so ein Portfolio zu erstellen und trotzdem jeder ein Zertifikat bekommt, weil es gar nicht genau durch geschaut wird? Immerhin ist es ja so, dass der eine mehr Zeitaufwand gehabt haben könnte, als der andere. Ich finde so etwas ziemlich seltsam.
Für manche Benotungen muss ich einfach nur alle aufgegebenen Arbeitsaufträge fertigstellen und ins Portfolio hochladen. Es gibt Lehrer, denen es ziemlich egal ist, ob die Arbeiten gewissenhaft erstellt wurden, sondern denen es schlichtweg ausreicht, dass die Arbeiten gemacht wurden und dass oberflächlich das Richtige drinsteht.
Für mich sind das leicht verdiente Noten, auch wenn ich sehr gewissenhaft bin. Auch sind diese Fächer jetzt bei mir keine Hauptthemen, aber ich finde es toll, neben den recht umfangreichen Fächern so entspannt zur Note zu kommen. Man weiß ja selbst, dass man das Thema erarbeitet hat, dass man weiß worum es geht und dass man mit sich selbst im Reinen sein muss, dass man das Thema verstanden hat.
Da entsteht auf jeden Fall der Eindruck, dass man es evtl. lockerer nehmen könnte. Trotz allem bin ich mir fast sicher, dass wenn jemand das Ganze zu schlampig oder ungenau macht, es am Ende trotzdem Probleme geben könnte. Dann gibt es plötzlich doch eine schlechte Note und man bekommt das Zertifikat überraschend doch nicht. Ich würde bei der oben beschriebenen Ausgangskonstellation nicht meine ganze Energie in das Portfolio stecken, aber es auf jeden Fall in einer Form abliefern, die auf jeden Fall noch akzeptabel bzw. ausreichend wäre. Ansonsten wäre mir das Risiko zu groß, am Ende doch mit leeren Händen dazustehen.
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