Polizei parkt auf Behindertenparkplatz und geht einkaufen

vom 28.11.2014, 20:21 Uhr

Ich war eben bei Rewe. Der Laden ist sehr überschaubar und auch der Parkplatz und so ist es, dass man gerade jetzt, kaum einen Parkplatz bekommt. Die Leute glauben wohl, dass schon 4 Wochen vor Weihnachten eine Hungersnot ausbrechen könnte. Als ich auf den Parkplatz kam, fuhr gerade einer aus einer Parklücke und ich fuhr dort hinein und als ich ausstieg kam ein Polizeiwagen und stellte sich dreist auf einen Behindertenparkplatz.

Die Beamten stiegen aus und gingen in den Laden zum Bäcker und der andere ging zum Metzger. Diese beiden Läden sind solche "In-Shops", die nicht zu Rewe selber gehören. Der eine kaufte Brötchen und der andere kaufte Wurst. Ich stand dann hinter dem einen Beamten an der Wursttheke.

Als ich fertig war und zum Auto gingen fuhren auch die Beamten mit dem Polizeiwagen weg. Sicher waren sie im Dienst. Aber rechtfertigt das, dass sie auf einem Behindertenparkplatz parken? Es steht ein Schild auf dem Parkplatz, dass auf dem Parkplatz die Straßenverkehrsordnung gilt. Also muss sich ja jeder an die Regeln halten. Wenn die beiden im Einsatz gewesen wären, hätte ich es verstanden. Aber sie gingen einkaufen.

Wie findet ihr es, wenn die Polizei sich auf Behindertenparkplätze stellt? Findet ihr es egal oder denkt ihr, dass sich alle daran halten sollten? Könnte man die Polizei dann auch anzeigen, wenn man so was sieht und ein Behinderter durch dieses Falschparken keinen Platz bekommt?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Könnte man die Polizei dann auch anzeigen, wenn man so was sieht und ein Behinderter durch dieses Falschparken keinen Platz bekommt?

Ein Knöllchen bekommt ein Normalsterblicher nicht erst, wenn ein Behinderter dann durch das Falschparken keinen Parkplatz bekommt. Man bekommt auch einen Strafzettel, wenn weit und breit kein Behinderter zu sehen ist oder noch tausende andere Parkplätze zur Verfügung stehen. Ein Freund von mir hat mal um drei Uhr nachts auf einem leeren Bahnhofsparkplatz deshalb einen bekommen.

Meiner Meinung nach sollte gerade die Polizei mit leuchtendem Vorbild vorangehen. Es gibt bestimmte Regeln, an die sich jeder zu halten hat. Dass man im Polizeidienst ist, befreit einen nicht von diesen Regeln. Ganz im Gegenteil. Die Polizei ist die Exekutive, also diejenigen, die die Befolgung dieser Regeln überwachen.

Polizisten dürfen ja auch im Privatleben nicht gegen Gesetze verstoßen. In dem Fall würden sie nicht nur als Privatmensch bestraft, sondern ihre berufliche Laufbahn wäre beendet. Mit Vorstrafen wird man ja gar nicht erst in den Polizeidienst aufgenommen. Es wird also erwartet, dass sie zu 100 % perfekte Bürger sind. Mehr noch als alle anderen Bürger, denen einige Dinge eher verziehen wird.

In dem Fall geht es um nichts Dramatisches. Es geht nur um einen Parkplatz. Aber da fängt es eben schon an. Polizisten müssen ein Vorbild sein. Sie sind Teil des Staates, der diese Regelung mit den Behindertenparkplätzen eingeführt hat. Daher müssen sie sich auch an diese Regelung halten.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Diamante hat geschrieben:Könnte man die Polizei dann auch anzeigen, wenn man so was sieht und ein Behinderter durch dieses Falschparken keinen Platz bekommt?

Ich wüsste nicht, dass man eine Anzeige bekommt, wenn man falsch parkt. Falschparken stellt keine Straftat dar, sondern es ist eine Ordnungswidrigkeit. Soweit ich weiß, werden diese auch nur vom Ordnungsamt geahndet und es sind keine Polizisten, die herumlaufen und Parkrichtlinien kontrollieren.

Wenn jemand falsch parkt, kann man sicherlich als Bürger aktiv werden und die Polizei informieren. Ob diese wirklich dann auch jemanden herausschicken, ist fraglich. Bei einem Privatgrundstück erlebte ich es schon einmal, dass die Politesse dort nicht aktiv wurde, obwohl sie durch einen Bürger darauf aufmerksam gemacht wurden und auch ein Schild dort stand.

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» Trisa » Beiträge: 3216 » Talkpoints: 76,90 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also ich finde so ein Verhalten einfach allerhand. Sehr wahrscheinlich hätte ich Fotos gemacht. So ein Vorfall ist ein gefundenes Fressen für die Presse. Das hätte den entsprechenden Beamten sicher zu denken gegeben und so ein Vorfall wäre sehr wahrscheinlich nicht mehr so schnell passiert.

Natürlich kann sich auch die Polizei nicht alles erlauben, so finde ich. Und es hätte auch sicher eine Möglichkeit gegeben, dass sie eines auf den Deckel bekommen. Es heißt ja nicht, dass sie, nur weil sie Polizeibeamte sind, über eine Anonymität verfügen oder irgendwie nicht bestrafbar sind.

Auf jeden Fall hätte ich den Vorfall allen weiter erzählt, denn durch negative Mundpropaganda gelangt der Fall auch an die Öffentlichkeit. Und irgendwann dann auch wieder in die Kreise, in denen es geschehen ist. Und wer möchte schon, dass die örtliche Polizei zum Skandalfall wird, der auf dem Titelblatt der Tageszeitung drauf ist.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Nun, diese Beamten waren auf Einkaufstour, da müssen sie sich genauso gut an die geltenden Richtlinien halten, wie alle anderen auch. Natürlich haben sie auch das Problem, dass sie keinen Parkplatz finden. Aber trotzdem dürfen sie sich nicht einfach auf einen Behinderten Parkplatz stellen. Das finde ich sehr dreist.

Hattest du kein Handy mit? Dann hättest du ein Foto machen können. Das hättest du als Email mit einem kurzen Anschreiben an die Dienststelle schicken können. Wäre es ein anderer Mensch gewesen, der dort parkte, hätten sie ihn bestimmt angesprochen. Als Vorbild kann man diese Polizisten bestimmt nicht bezeichnen.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Also das mit dem Behindertenparkplatz ist mir zwar noch nie passiert. Mir ist aber dennoch aufgefallen, dass die Polizei in der Stadt auch kein Parkticket löst, wenn sie einkaufen geht oder sonst etwas privat macht. Das finde ich zwar nicht okay, ich kann aber sonst auch nichts machen.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Mich wundert so ein Verhalten überhaupt nicht. Natürlich gibt es auch Polizisten, die ihrem Beruf in angemessener Weise und vorbildhaft nachgehen. Aber es gibt, gerade unter den kleinen Streifenpolizisten, sicher auch immer wieder einige prollige Macker, die der Ansicht sind, sie dürften alles, nur weil sie ein witziges Dienstmützchen tragen und ein Auto mit lustigem Blaulicht fahren. Mit dem Wissen, dass wohl so gut wie niemand etwas gegen ein falsch geparktes Polizeiauto unternehmen wird, benehmen sich dann viele auch so, als würden die geltenden Regeln für sie nicht gelten.

Ich bin auch der Ansicht, dass Polizisten im Dienst sich vorbildhaft zu verhalten haben. Viele nutzen das Blaulicht ja auch, um bei einer roten Ampel dennoch recht schnell über Kreuzungen zu gelangen. Ich habe es schon relativ häufig erlebt, dass Polizeiautos in gemäßigter Geschwindigkeit auf eine Kreuzung zugefahren sind, dann das Blaulicht und die Sirene kurz eingeschaltet haben und beides direkt ausschalteten, nachdem sie die rote Ampel hinter sich gebracht hatten. Im Einsatz waren die keinesfalls. Andere parken auf Behindertenparkplätzen, in Einfahrten, mitten auf der Straße oder auch in der Fußgängerzone, während sie private Einkäufe erledigen. Das erlebt man ja nicht gerade selten. Natürlich ist das falsch und durch solche Polizisten fällt ein schlechtes Licht auf den Polizeiberuf.

An deiner Stelle hätte ich auch ein Handy-Foto gemacht und das vielleicht einfach mal an die betreffende Dienststelle geschickt. Natürlich werden die dir, sofern sie überhaupt darauf reagieren sollten, nur mitteilen, dass die Polizisten sicher noch etwas zu tun hatten. Sie werden dir bestimmt signalisieren, dass du dir als einfacher und aus deren Sicht „blöder Bürger“ nicht den Kopf um solche Dinge zerbrechen sollst. Das ist schon realistisch. Dennoch finde ich es sinnvoll, so etwas ruhig auch mal anzusprechen und zu kritisieren. In einem Sozialen Netzwerk sind solche Bilder auch nicht falsch aufgehoben, einfach weil so etwas von vielen gesehen und womöglich geteilt wird.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Also ich habe Verständnis für die Polizisten in solchen Fällen, genauso wie für die Rettungssanitäter, die ich regelmäßig morgens auf dem Weg zur Arbeit beim Bäcker treffe. Die parken nämlich auch immer auf dem Behindertenparkplatz, und das nur aus einem einzigen Grund: auch in ihrer (wohlgemerkt unbezahlten!!) Pause müssen sie abrufbereit sein und in einem Notfall sofort reagieren.

Deshalb entfernen sie sich nie weiter als unbedingt nötig von ihrem Einsatzfahrzeug. Ein mal habe ich es live mitbekommen, die Rettungssanitäter hatten gerade ihre Brötchen und Kaffee (zum Mitnehmen) bestellt, da kam ein Funkspruch und sie ließen alles stehen und liegen und rannten zurück zu ihrem Wagen. Und ganz ehrlich, in deren Job kommt es, genau wie bei der Polizei, manchmal auf Minuten an.

Und weil auch ich mal der Grund sein könnte, warum die lieben Herren in Uniform es so eilig haben, räume ich ihnen gerne Sonderrechte ein und lasse sie auch in der Schlange gerne vor!

» Alandra » Beiträge: 63 » Talkpoints: 25,71 »


Ich finde es nicht richtig um ich finde auch das sich alle daran halten sollten. Da ich weiß das Polizisten immer abrufbereit sein müssten habe ich ja Verständnis dafür das Sie nicht am hintersten Parkplatz parken wollen oder können. Aber dann sollen Sie sich lieber kurz ins Halteverbot stellen als das Sie einen Behinderten Parkplatz belegen. Man muss sich einfach nur mal selbst in die Situation eines behinderten Menschens hinein versetzen. Stellt euch vor Ihr fahrt vor und da steht ein anderes Auto. Entweder Ihr wartet oder Ihr fahrt wieder. Die wenigsten können weiter hinten parken und zu Fuß vor spazieren.Anzeigen kann man die Polizei hierbei jedoch vermutlich nicht.

» Anijenije » Beiträge: 2730 » Talkpoints: 53,02 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Mich nervt es generell, was die grünen Brüder sich mit ihren Karren alles heraus nehmen. Bei uns fahren die munter mit dem Bulli durch die Fußgängerzone. Wenn man dann sieht warum, kommt einer mit dem Döner oder der Brötchentüte um die Ecke. Geparkt wird so oder so, wo es ihnen gerade einfällt und fährt man hinter ihnen her, passt das auch selten mit der Geschwindigkeitsbegrenzung. Das mit den Behindertenparkplätzen ist einfach eine Frechheit. Auch wenn es nur mal "eben" ist, um ein Brötchen zu holen. Das wird dem Normalbürger ja auch nicht zugestanden.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


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