Politiker als Narren später noch glaubwürdig?

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Meine Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer und mein Landrat Sören Meng mischen beide bei Fasching kräftig mit und geben ihre Sprüche zum Besten. Es ist schon etwas anderes, wenn man seine Landesherrin und seinen Kreisvorsitzenden auch mal von dieser Seite sieht und beide sind ehrlich gesagt nicht schlecht darin auch wenn ich deren politische Ansichten nicht teile. Ich nehme sie deswegen allerdings auch nicht weniger ernst oder verulke sie deswegen auch nicht. Dies gilt natürlich auch für die Zeit nach Fasching. Habt ihr Probleme mit Politikern, die sich in der Faschingszeit selber auf die Schippe nehmen? Könnt ihr sie dann noch ernst nehmen?

Politiker sind doch auch nur Menschen, also warum sollten sie sich zum Fasching verstecken? Ich finde es eigentlich sehr sympathisch, wenn man sich da selber ein bisschen auf die Schippe nimmt und auch etwas Humor zeigt. Wenn man das gut kann, sehe ich da kein Problem und wenn es einem Spaß macht, dann sehe ich damit auch kein Problem. Viele verstecken sich bei solchen Veranstaltungen und das ist doch schade, denn das ist ja nicht nur volksnah, sondern macht auch Spaß.

Erstmal finde ich, als rheinische Frohnatur, die Karneval liebt es nicht tragisch, wenn da jeder mitmacht. Also auch Politiker. Die Frage ist doch aber, ob Politiker auch ohne Narretei überhaupt glaubwürdig sind. Ich habe das Vertrauen zu jeglichen Politiker verloren und für mich sind Politiker meist doch nur Dummschwätzer, die sich alles nur schön reden und Versprechen machen und nicht halten.

Ich unterscheide schon bei Karneval und Politikern. Die dürfen doch auch Menschen sein und manchmal wäre das auch bei einigen nicht verkehrt. Immerhin zeigt das, dass sie nur Menschen sind. Nicht, dass Frau Merkel kein Mensch sei, aber bei ihr bekommt man das eiskalte Gefühl von Ignoranz auch bei einer witzigen Anekdote nicht mehr weg. Die ist so ekelhaft in ihrer Art, dass selbst der Fasching sie nicht lockern würde.

Allgemein ist Karneval eben Karneval. Auch wenn die Politik in vielen Bereichen einem Karnevalsverein gleicht bedeutet das nicht, dass sie keinen Spaß im privaten Leben haben dürfen. Deswegen nehme ich das zum Beispiel nicht wirklich ernst. Ich unterscheide da den Karnevalisten und Politiker. Da geht das meiner Meinung nach sehr gut.

Wenn Politiker privat der Meinung sind, dass Sex unter Geschwistern oder ab einem bestimmten Alter mit Erwachsenen erlaubt sei, dann sehe ich das wiederum anders. Viele Forderungen früherer Politiker hätten mich zum Beispiel dazu veranlasst, diese nicht mehr in die Politik zu lassen, zu prüfen, ob sie Sex mit Minderjährigen haben usw. Doch Karneval, da passiert ja nichts dramatisches als solches. Da vergreift sich niemand im Ton, kommt mit seltsamen privaten Andachten ums Eck, sodass ich da nichts Dramatisches sehe.

Das kommt schon darauf an, wo der Politiker üblicherweise arbeitet. Wenn ein Berliner Politiker der dort geboren und aufgewachsen ist ein absoluter Karnevalsfan ist, würde mich das eher wundern, als bei diversen Politikern im Heimatland, die die Kultur rund um den Karneval quasi mit der Muttermilch aufgesogen haben. Warum sollte man da als Politiker nicht auch das genießen dürfen, was die normalen Menschen zum großen Teil auch gut finden?

Allerdings sollten Politiker wie auch andere Personen des öffentlichen Interesses schon aufpassen, wie sie sich trotz Karneval verhalten. Wenn ein fiktiver Politiker sturzbetrunken Straftaten begehen würden, würde ich das weder an Karneval noch davor oder danach gut finden.