Plötzlich ohne Auto doch eher unsicher fühlen?
Ich finde es schon etwas übertrieben, wenn man sich so sehr gedanklich vom Auto abhängig macht. Bei einem Notfall kann man immer noch andere Menschen fragen, ob diese einen aushelfen können oder wenn das Auto in der Werkstatt ist, kann man sich ja auch einen Ersatz geben lassen und so weiter.
Ich lebe im Dorf bin gerade zum Einkaufen schon auf das Auto angewiesen und dennoch hätte ich auch kein Problem damit, wenn das Auto nun ein paar Wochen ausfallen würde. Wenn mit den Kindern etwas Schlimmeres ist, dann würde ich entweder den Krankenwagen holen oder die Nachbarn fragen, da die 2 Autos haben und uns das auch angeboten haben, falls mal etwas mit dem Auto sein sollte.
In der Stadt hat man es ja noch leichter auf das Auto zu verzichten, da muss man dann eben mehr laufen oder öffentliche Verkehrsmittel nehmen. So haben wir das auch jahrelang gemacht, weswegen mich nun nicht die Panik ergreift, wenn ich mal eine Weile kein Auto zur Verfügung habe.
Ramones hat geschrieben:Ich finde es schon etwas übertrieben, wenn man sich so sehr gedanklich vom Auto abhängig macht.
Erstens das und zweitens gibt es ja auch keine Garantie dafür, dass das Auto auch im Notfall funktioniert, selbst wenn es in der Garage steht. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob das Auto neu ist oder gebraucht gekauft worden ist. Es können immer irgendwelche Pannen passieren, dass es im Bedarfsfall nicht anspringt und in dem Moment schaut man dann extrem blöd aus der Wäsche, wenn man sich aus "Sicherheitsgründen" so dermaßen fanatisch auf das Auto fixiert und dann muss man doch umdisponieren.
Mein Schwager hatte erst kürzlich den Fall, dass der auf dem Weg zur Arbeit war und das Auto dann auf der Autobahn mit Totalschaden (Motorschaden) stehen geblieben ist. Mit so etwas rechnet keiner, aber das passiert eben.
Was machst du dann Nelchen, wenn du im "Notfall" mit dem Tier zum Tierarzt fährst und dann bleibt das Auto liegen? Fühlst du dich trotzdem sicherer, wenn das Auto bei dir ist, auch wenn es keine Garantie dafür gibt, dass du dadurch im Notfall Vorteile hättest?
Abgesehen davon betonst du doch immer so, dass das Gemeinschaftsgefühl auf dem Land doch ach so toll wäre. Würde dir etwa kein Nachbar im Notfall helfen oder was? Dann ist die Gemeinschaft vielleicht doch nicht so toll wie du immer propagierst.
Täubchen hat geschrieben:Mein Schwager hatte erst kürzlich den Fall, dass der auf dem Weg zur Arbeit war und das Auto dann auf der Autobahn mit Totalschaden (Motorschaden) stehen geblieben ist. Mit so etwas rechnet keiner, aber das passiert eben.
Du kannst auch auf deinem Fahrrad vom Blitz erschlagen wird. Klar das gibt es alles, aber wie oft kommt das denn vor? Ich hatte es jetzt in 15 Jahren Autofahrer leben zweimal, dass mein Auto gar nicht erst angesprungen ist und weggeschleppt werden musste. Und beide Male war es kein Notfall und die Zeit war da auf den Abschlepper zu warten.
Natürlich kann es immer mal sein, dass im Notfall plötzlich auch noch das Auto defekt ist. Aber das ist ja nun schon extrem unwahrscheinlich, dass der Defekt genau in dem Moment zum Tragen kommt. Von daher kann ich schon nachvollziehen, dass man sich einfach mit einem Auto sicherer fühlt.
Bei der ganzen Diskussion geht es ja wie der Titel schon sagt um ein Gefühl der Sicherheit. Das kann man am Ende des Tages eben nicht in nackte Zahlen packen. Ein Auto gibt eben doch eine gewisse Garantie unabhängig zu sein, wenn man es hat. Man ist an keine Bahn- oder Buszeiten gebunden und muss eben auch niemanden fragen. Ob man das im Notfall dann auch braucht oder nicht, steht ja auf einem ganz anderen Blatt.
Flexibilität wird heute groß geschrieben. Auf der anderen Seite ist dafür aber mehr und mehr ein Vorhalten von Leistungen und Geräten beim Privatmann vonnöten. Und ein fahrbarer Untersatz gehört einfach dazu. Genau so wie Messer und Gabel und ein Löffel zum Mittagessen. Hier die Flexibilität jetzt noch weiter zu treiben, dass die noch verbliebenen konstanten Faktoren wegbrechen, indem Autos "cargeshared" werden oder einfach nur ausgeliehen, lässt ein mehr oder weniger aufkommendes Gefühl von Unsicherheit verständlich erscheinen.
Ich kenne selbst sogar Leute, die verweigern auch den besten Freunden grundsätzlich das Ausleihen des Autos. Das hat aber mehr damit zu tun, dass bei eventuellen Unfällen auch immer der Halter des Wagens zumindest Unannehmlichkeiten bekommt. Da hört die Hilfsbereitschaft auf. Ich würde auch kein Auto verleihen. Bekäme sicher auch ein unangenehmes Gefühl, wenn ich das tun können würde. Wenn das die Freunde nicht verstehen können, dann trenne ich mich eben von denen. Die sind es ja schließlich, die mich ausnutzen wollen und nicht umgekehrt.
Gorgen_ hat geschrieben:Hier die Flexibilität jetzt noch weiter zu treiben, dass die noch verbliebenen konstanten Faktoren wegbrechen, indem Autos "cargeshared" werden oder einfach nur ausgeliehen, lässt ein mehr oder weniger aufkommendes Gefühl von Unsicherheit verständlich erscheinen.
Wobei hier ja auch dazu kommt, dass es die neue Flexibilität für die alten Autobesitzer durch das Carsharing ja fast gar nicht gibt. Es verkauft doch kaum jemand sein Auto und setzt dann danach auf Carsharing. Die Nutzer solcher Angebote sind doch eher Menschen, die vorher nie ein Auto besessen haben. Statt mit dem Fahrrad und Zug fährt der Student halt jetzt mit dem gemieteten Auto in den Urlaub.
Gerade das spricht ja sogar eher noch dafür, dass so ein Auto eben doch irgendwie mehr und mehr ein notwendiger Luxusartikel ist, den aber jeder irgendwie haben will. Die einen können es sich halt leisten sich ein oder zwei Autos in die Garage zu stellen und die anderen versuchen zumindest sich zeitweise mal diesen Luxus zu mieten. Da gibt es ja auch Studien zu, die zeigen, dass durch solche Miet- und Carsharingangebote, der Verkehr eher zu- als abnimmt.
Das spricht dann ja doch dafür, dass es irgendwie doch nicht so leicht oder zumindest nicht so bequem ohne Auto ist, wie es gerne gesagt wird. Dabei muss das aber eben nicht einmal etwas mit wirklicher Notwendigkeit zu tun haben. Aber wir sind eben heutzutage doch mehr und mehr zu einer Gesellschaft geworden, in der einfach alles immer verfügbar ist. Und dazu gehört eben auch die Angst, dass ohne Besitz eine Sache mal nicht verfügbar sein könnte. Natürlich gibt es auch Menschen, die so eine Angst nicht haben. Es gibt ja auch viele Mietangebote, egal ob Werkzeug, Möbel, Autos oder sonst etwas. Aber im Großen und Ganzen ist sowas doch eher Nische als Regel.
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