Plastikfolie um Bio Gurken sinnvoll?

Im Gegensatz zu meinem Freund esse ich total gerne Gurken. Einfach nur als Brotbelag oder Gurkensalat. Wenn ich mir dann mal eine Gurke kaufe, versuche ich auf Bioqualität zu achten. Da ich dieses Lebensmittel ja komplett alleine esse, kaufe ich das nicht allzu oft, dass ich die paar Cent gerne mehr bezahle.

Was ich aber sehr nervig finde ist, wenn Bio Gurken in Plastik verpackt werden. Ich gebe mehr Geld für ein angeblich gesünderes Lebensmittel aus und habe dann so eine Plastikfolie drum herum. Das ist für mich irgendwie ein Widerspruch. Wenn ich dann sehe, dass andere Gurken ohne Folie verkauft werden bin ich oft geneigt auf das Bio zu verzichten.

Nun habe ich mal recherchiert, weshalb dies in vielen Supermärkten so gehandhabt wird. Neben der angeblich längeren Haltbarkeit dient das Prozedere einzig dafür, dass der Käufer bzw. die Kassiererin an der Kasse unterscheiden kann, ob es sich um eine Bio-, oder um eine normale Gurke. Ohne diese Verpackung wäre eine Verwechslung zu leicht, vor allen Dingen in Supermärkten, in denen beide Varianten angeboten würden. Da grundsätzlich weniger Bio Gurken verkauft würden als andere Gurken, ist es umweltschonender die Folie eben um diese Gurken zu machen.

Wie seht ihr das? Auch wenn die Erklärung zwar einleuchtend ist, macht sie für mich irgendwie wenig Sinn. Gäbe es nicht andere Möglichkeiten der Kennzeichnung?

Für mich ist das ein absoluter Widerspruch in sich, auf der einen Seite Bio-Qualität, die darauf abzielt, das auch die Produktion nachhaltig ist und dann kommt da Plastik drum, was nun alles andere als nachhaltig ist. Mich nervt diese ganze Plastikverpackung um Obst und Gemüse sowieso, manches ist ja zwei-, dreimal verpackt, wo auch eine einfache Verpackung reichen würde.

Das Argument das man damit die Gurken unterscheiden möchte, zählt für mich nicht wirklich, dafür muss man nicht die gesamte Gurke in Plastik einwickelt, da würde auch eine andere Form der Markierung reichen, z.B. ein Stempel oder ähnliches, da würde zumindest kein zusätzlicher Verpackungsmüll produziert werden und die Kosten für die Verpackung würden zusätzlich noch mit wegfallen.

Und die Haltbarkeit ist für mich da auch nicht wirklich ein Argument, wenn die Gurken vor richtig gelagert werden, bevor sie überhaupt in den Verkauf kommen und auch anschließend wieder, dann fallen die nicht innerhalb von 3 Tagen in sich zusammen.

Wenn Bio, dann bitte richtig Bio und das ganzheitlich, heißt ohne Plastik und ähnliches. Ich kaufe auf jeden Fall keine Bio Gurke, die in Plastik eingewickelt ist, dann gehe ich wo anders hin wo ich die Bio Gurke ohne Plastik bekomme.

Für mich ist das ein absoluter Widerspruch in sich, auf der einen Seite Bio-Qualität, die darauf abzielt, das auch die Produktion nachhaltig ist und dann kommt da Plastik drum, was nun alles andere als nachhaltig ist.

Das hat doch mit Nachhaltigkeit gar nichts zu tun. Nachhaltigkeit bedeutet nur, dass man die Ressourcen sparsam einsetzt, sodass sie eben nachwachsen können. Soll heißen, dass nur so viel Holz gefällt wird, dass sich der Wald eben regenerieren kann. Was das mit Plastik zu tun haben soll erschließt sich mir überhaupt nicht.

Biologischer Anbau heißt nur, dass man auf die Chemie beim Anbau verzichtet und biologische Schädlingsbekämpfung einsetzt, wenn überhaupt. Daher sehe ich da überhaupt keinen Widerspruch zur Plastikverpackung bei den Gurken. Wer so denkt, hat die Thematik und die Mechanismen im Hintergrund nicht wirklich verstanden.

Wenn man Plastikfolie zur Unterscheidung von bio und konventioneller Wäre nutzt, dann ist es natürlich sinnvoll, die Bio Gurke zu verschweißen. Denn dann fällt weniger Plastikmüll an als umgekehrt. Denn es wird weniger in Bio verkauft. Das ist doch total logisch, oder?

Bio steht doch aber nicht für Nachhaltigkeit, sondern für den Verzicht auf Pestizide? Und man kann doch auf Pestizide verzichten und dadurch Bio-Gemüse erzeugen. Aber die Verpackung hat doch gar nichts mit Bio oder Nicht-Bio zu tun.

Das Unterscheidungsargument zieht für mich in dieser Hinsicht nicht wirklich, denn in vielen Supermärkten in unserer Stadt sind auch nicht-Bio-Gurken in Plastikfolie eingeschweißt. Die Bio-Gurken tragen als besonderes Merkmal dann zusätzlich noch einen Aufkleber mit entsprechender Beschriftung. Diesen kann man aber - wie man auch an Orangen, Avocados und Bananen sieht - prinzipiell auch am Lebensmittel selbst befestigen, sodass sich die Notwendigkeit für die Umverpackung nicht wirklich daraus erschließt.

Ich bin auch kein Freund dieser Plastikummantelung bei Gurken oder anderem Obst und Gemüse und kaufe nach Möglichkeit Exemplare, die frei davon sind. Aus Kostenersparnisgründen greife ich meist zu den normalen Gurken und verzichte auf das Bio-Prädikat, aber manchmal kommt man auch so nicht um das Plastik herum. Zuhause entpacke ich die Gurken aber eigentlich immer sofort, da ich sogar den Eindruck habe, dass die Haltbarkeit durch die Folie sinkt und sich Druckstellen etc. schneller ausbreiten.

Ich finde es auch oft lästig, wenn Gurken noch extra in Folie verschweißt sind. Ich habe angenommen, dass es zum Schutz der Gurke dient. Aber oftmals haben diese eingeschweißten Gurken genauso Macken, wie die ohne Plastikverpackung. Ich kaufe auch lieber die Gurken, die eben keine weitere Umverpackung haben. Aber ich könnte mir vorstellen, dass die Plastikfolie drum gemacht wird, da viele die Gurke mit Schale essen und so vielleicht hygienischer scheint.

@MaximumEntropy, es mag für dich nicht zählen, für die Supermärkte tut es das aber schon. Aufkleber kann man umkleben, deshalb bevorzugen die Einkäufer eindeutig unterscheidbare Ware. Guck dir das mal bewusst an! Markenbananen kommen mit Aufkleber. Die Hausmarke hat auch einen, aber die Bananen sind in Folie. Und die Variante in Bio meist auch.

Möhren im Beutel gelten als Billigware, in der Plastikschale mit Folie gelten die bei Kunden als hochwertiger. Jetzt nach der Dürre sind die Möhren für die Schalen oft zu lang. Also kommen die gar nicht zum Kunden, obwohl die natürlich in einen Beutel passen würden und die Qualität einwandfrei ist.

Bio hat nun wirklich nichts mit Nachhaltigkeit zu tun, wenn man nicht auf strengere Siegel wie Demeter oder Bioland setzt. Was ist beispielsweise an Bio Kartoffeln aus Ägypten, die mit fossilem Grundwasser bewässert und ewig weit transportiert werden, nachhaltig?

Ich finde das auch nicht gut, aber natürlich schon nachvollziehbar, warum um die Bio-Gurken die Plastikfolie gemacht wird. Dass es der Unterscheidung dient, ist mir dabei klar und ich muss sagen, dass ich es trotzdem gut finde, dass es mittlerweile Supermärkte gibt, die es mit einem Brandzeichen oder dergleichen anders lösen und man es so eben trotzdem gut unterscheiden kann, was für eine Gurke man da kauft. Deswegen muss ich sagen, dass ich die Folie trotzdem nicht sinnvoll finde, wenn es eben Alternativen gibt.

Ich finde es auch absolut schlimm, dass man das so macht. Das hat mit dem Bio Gedanken absolut nichts zu tun und es ist alles andere als gut. Man kauft doch nicht umsonst Bio, sondern weil man sich Gedanken gemacht hat. Mit der Plastikverpackung kann man das Ganze dann wirklich vergessen und man hilft damit dann niemanden mehr. Besser finde ich, wenn es andere Wege gibt die Ware als Bioware auszuzeichnen. Manchmal wird das ja auch anders gehandhabt.