Phasen im Leben ganz ohne Freunde - Ging es euch mal so?

vom 13.02.2016, 13:16 Uhr

Ich hatte eigentlich seit Jahren nur eine Freundin, allerdings auch meine beste Freundin. Zu zwei anderen hatte ich immer mal wieder schriftlichen oder telefonischen Kontakt, da diese sehr weit von mir entfernt wohnen. Es kam dann leider zum Bruch mit meiner besten Freundin. Sie hat sich mehrere Dinge geleistet, die unter anderem mit meiner Hochzeit zu tun hatten. Mich hat das sehr mitgenommen und ich bin auch ein Jahr danach noch immer traurig, dass diese Freundschaft kaputt gegangen ist.

Seitdem ist es eigentlich so, dass ich ganz ohne Freunde da stehe. Ich hatte nur diese eine Freundin, mit der ich öfter mal etwas unternommen habe. Die anderen Kontakte sind irgendwie zur Zeit auch eingeschlafen, was ich sehr schade finde. Ich habe mich schon ein paar mal gemeldet, aber da kommt nichts zurück. Ich versuche daher mein Leben eben so zu arrangieren. Ich bin eben viel allein, weil mein Mann beruflich sehr eingespannt ist. Aber ich habe immerhin noch die Haustiere und gehe zweimal die Woche zum Sport.

Kennt ihr das auch, dass es Phasen in eurem Leben gab, in der ich keine Freunde hattet? Ich hatte nie viele Freunde, aber mir reicht auch eine Freundin, wenn es dann eben eine echte Freundschaft ist und eben nicht nur oberflächlich ist. Was habt ihr in dieser Zeit gemacht?

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mir ging es sehr lange so, dass ich gänzlich ohne Freunde dastand. Die Einsamkeit war echt kaum noch auszuhalten. Einige Jahre glaubte ich, eine Freundin zu haben, doch auch sie hat mich nur ausgenutzt, wie sich jetzt herausstellte. Richtig dazu habe ich nie gehört, wie sie mir noch versicherte. Um halbwegs leben zu können, habe ich mich mit Hobbys beschäftigt, die allein auszuführen sind. Malen ist eines davon. Auch nach einem Partner hatte ich gesucht, kassierte aber auch nur da Körbe.

Ein Leben ohne Freundin ist schon hart. Mittlerweile hat sich aber mein Leben geändert. Ich glaube, nein, ich weiß es: Wäre es nicht so gekommen, ich glaube, ich hätte...

Auf jeden Fall habe ich jetzt einen Freund und auch zwei Freundschaften dazu gewonnen. Es ist die Schwiegertochter meines Partners sowie sein Sohn. Als Mädel brauche ich auch Mädelsfreundschaften und ich hoffe, dass sich diese Freundschaft zu seiner Schwiegertochter noch vertieft. Man kann aber nichts erzwingen. Mein Freund steht auf jeden Fall immer voll hinter mir und das ist schon mehr als ein großes Geschenk im Leben.

» Sternchen* » Beiträge: 2804 » Talkpoints: 2,78 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich habe eigentlich schon sehr lange keine wirklichen Freunde mehr, bestenfalls ein paar Bekannte, mit denen ich mich aber keinesfalls regelmäßig treffe. Manche Leute finden das sicherlich traurig und glauben mir nicht, wenn ich sage, dass mich das nicht unglücklich macht, aber das tut es tatsächlich nicht. Ich beschäftige mich sehr gerne alleine und bin von zu viel Gesellschaft schnell genervt und fühle mich dann eher eingeengt.

Ständig angerufen und gefragt zu werden, ob man hier Kaffee trinken und da shoppen gehen kann und dabei die typischen Frauengespräche zu führen, das ist nicht meine Welt. So finde ich eben auch schwer jemandem, mit dem ich wirklich auf einer Wellenlinie liege und mit dem ich die Dinge machen könnte, die mir Spaß machen. Oberflächliche Freundschaften, für die ich mich verstellen müsste, um akzeptiert zu werden, brauche ich aber auch nicht. Da genieße ich es doch wesentlich mehr, die Zeit, die nicht der Familie gewidmet ist, alleine zu verbringen.

Benutzeravatar

» Jessy_86 » Beiträge: 5456 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Es ist wirklich gut zu lesen, dass es nicht nur mir so geht. Das macht etwas Mut und tröstet mich auch. Ich verbringe meine Zeit fast überwiegend alleine und lese viel, schaue gerne Filme und bin auch gern kreativ. Aber trotzdem ersetzt es ja nicht, einfach mal einen Kaffee mit einer Freundin trinken zu gehen.

Da ich zwei Hunde habe, habe ich auch überlegt wieder zur Hundeschule zu gehen. Da kann man ja auch recht gut Kontakte knüpfen und man kommt eben mal raus. Ständig möchte ich auch keine Unternehmungen mit Freunden, aber hin und wieder ist es doch mal ganz schön.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Eigentlich bin ich ein totaler Stubenhocker und so wie du das machst - Weggehen zum Sport - das würde ich nie tun. Aber dass du es machst ist ja gut, denn da hast du Abwechslung und kannst Leute kennenlernen. Wobei ich früher manchmal zu irgendwelchen Hochschulgruppen gegangen bin und da haben sich auch keine dauerhaften Kontakte ergeben. Es ist gar nicht so einfach, da richtig tiefe Kontakte zu knüpfen. Sobald man nicht mehr hingeht, verläuft vieles im Sand.

Befreunde bin ich eigentlich nur mit jemandem, den ich vom Studium kenne. Früher haben wir oft zusammen Filme angeschaut, heute gehen wir einmal die Woche zusammen einkaufen. Er wohnt genau zwischen meinem Wohnort und dem Arbeitsort, an dem ich einmal in der Woche arbeite und wenn ich dann durch seinen Ort fahre, sammle ich ihn ein, wir machen gemeinsam unseren Großeinkauf, quatschen, essen auch mitunter etwas und das machen wir jede Woche an einem festen Tag.

So finde ich es eigentlich am einfachsten, Freundschaften zu erhalten, wenn es da immer einen festen Termin gibt. Denn ich bin einfach nichts fürs Weggehen, ich bleibe lieber daheim und daher sind Menschen nichts für mich, die unbedingt weggehen wollen, das passt dann nicht. Ich hätte auch nichts dagegen, mehr solche Freundschaften zu haben, die über einen festen Termin in der Woche so unkompliziert funktionieren, aber den meisten reicht das nicht.

Wobei ich es auch nicht schlimm finde. Seitdem ich meinen Freund habe, ist mein Interesse am Kennenlernen anderer Leute nochmal gefallen. Ich halte gerne zu Verwandten Kontakt, aber ansonsten stört mich das inzwischen nicht mehr, dass ich keinen riesigen Freundeskreis habe.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich war auch schon einmal in so einer Situation. In der Realschule hatte ich eine beste Freundin, die auch mit mir in eine Klasse ging. Allerdings musste sie dann irgendwann die Klasse wiederholen, so dass ich dann plötzlich alleine da stand. Wir hatten zuvor quasi alles miteinander gemacht und uns regelmäßig getroffen, so dass ich nie das Bedürfnis hatte, andere Freunde zu finden.

Als sie die Klasse dann wiederholen musste, war ich alleine in der Klasse. Meine Eltern waren dann auch der Auffassung, dass meine beste Freundin schlecht für mich sei und hatten Angst, dass meine Leistungen deshalb dann auch abfallen würden, so dass sie mir den Kontakt zu ihr verboten. So war ich dann tatsächlich ganz alleine.

Das war in der achten Klasse, wobei ich dann bis zur elften Klasse alleine war, als ich dann die Schule wechselte. Das waren also drei ganze Jahre, in denen ich mich richtig einsam fühlte. Mit einer Klassenkameradin verstand ich mich gut, aber richtige Freunde hatte ich keine. Das war erst wieder in der elften Klasse der Fall, als ich auf die neue Schule kam.

In der Zeit ohne Freunde fühlte ich mich wirklich sehr einsam und schlecht und mir ging es auch überhaupt nicht gut. Ich habe eben auch keine Geschwister, so dass ich da immer nur zu Hause herum saß, ohne etwas machen zu können. Glücklicherweise war die Zeit dann irgendwann auch vorbei.

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^