Pharmaunternehmen - einschränken oder nicht?

vom 25.03.2015, 15:24 Uhr

In einem anderen Thread habe ich eben darüber berichtet, dass sich viele Pharmaunternehmen erlauben, rezeptfreie Medikamente in Deutschland für deutlich höhere Preise zu verkaufen, als dies im Ausland der Fall ist. Die Tatsache das wir in Deutschland 19% Steuern zahlen müssen, tut natürlich auch seines dazu, aber die Pharmaunternehmen setzen die Preise in Deutschland auch bewusst hoch, da es sich um ein wohlhabendes Land handelt und die Leute es sich hier erlauben können.

In einer Reportage habe ich dann vor kurzem gesehen, dass das nicht die einzigen negativen Auswirkungen auf die Bevölkerung sind, die von den Pharmaunternehmen ausgeübt werden. Viele Pharmakonzerne erlauben sich mitunter unmögliches. Es kommt häufiger vor, dass Medikamente die nur selten gekauft werden, einfach vom Markt genommen werden.

Wenn beispielsweise ein Medikament nur von wenigen hundert Menschen in Deutschland eingenommen wird die eine seltene Krankheit haben oder so, dann kann dieses Medikament mitunter einfach vom Markt genommen werden, weil es für den Konzern nicht rentabel ist. Wo die Menschen dann bleiben, interessiert die Konzerne nicht. Nicht immer gibt es Alternativen und manchmal müssen die Menschen dann auch dem Tod ins Auge blicken.

Daneben erlauben sich auch viele Pharmakonzerne Medikamente vom Markt zu nehmen und diese unter einem anderen Namen und in einer anderen Dosierung wieder auf den Markt zu bringen. Wenn der Nutzen anders benannt wird und die Dosierung sich etwas unterscheidet, dann darf das gemacht werden. Den neuen Preis dürfen die Unternehmen sich auch selbst aussuchen und da gab es schon häufiger Fälle, wo die Leute dann am Ende mitunter den 40fachen Preis zahlen mussten.

Für Medikamente die man wirklich braucht, ist das nicht mehr lustig. Damit hat die Pharmaindustrie in Deutschland aber auch eine sehr hohe Machtposition. Früher war sie eher eine Hilfe für die Medizin, man brauchte Medikamente und sie wurden hergestellt. Heute ist das anders, heute ist die Pharmazie selbstständig und macht was sie will. Immer mehr komplett nutzlose oder auch zu wenig erforschte Medikamente kommen auf den Markt oder werden in Krankenhäusern verabreicht, so dass die Pharmakonzerne an immer mehr Dingen verdienen, die den Menschen nur noch kränker machen oder wirkungslos sind.

War euch klar, das die Pharmaindustrie in Deutschland eine viel größere Machtposition inne hat, als man eigentlich glauben mag? Politiker sprechen in letzter Zeit schon häufiger darüber, dass die Pharmaindustrie wieder in ihre Schranken gewiesen werden muss. Denkt ihr, dass das passieren wird oder sind das nur leere Worte? Kann man wirklich etwas gegen diese Übermacht tun? Wie hoch schätzt ihr die Chancen ein, dass sich da etwas ändern wird?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Leider ist die Pharmalobbby wohl zu groß, wobei es nicht nur um Medikamente, sondern auch um medizinische Versorgung geht. Ich finde es immer recht witzig, wenn Medikamente in anderen Ländern oft wesentlich billiger als hier sind und dann reimportiert werden.

Die Sache mit dem Mehrwertsteuersatz finde ich auch schlecht. Allerdings hat man bei der Senkung des Mehrwertsteuersatzes für Hotelübernachtungen gesehen, dass der Verbraucher hiervon nichts hatte.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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