Pflegetier wegen Überforderung verkaufen?
Eine Freundin rief mich vor kurzem aufgelöst an und klagte mir ihr Leid. Sie ist für zwei Wochen in den Urlaub geflogen und hatte ihren 9 Monate alten Kater für die Urlaubszeit an ihre Schwester gereicht zur Pflege. Die Schwester schien mit so einem jungen und verspielten Tier allerdings total überfordert zu sein. Als meine Freundin aus dem Urlaub zurück kehrte, hatte die Schwester das Tier angeblich verkauft. Als Grund wurde angegeben, dass sie mit dem Tier eben überfordert gewesen wäre und sich nicht anders zu helfen gewusst hätte.
Ich habe im ersten Moment gedacht, diese Geschichte wäre ein schlechter Scherz. Das gebe ich ehrlich zu. Denn ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand tatsächlich so dämlich ist, ein Pflegetier zu verkaufen und das Geld im Prinzip in die eigene Tasche zu stecken. Was tatsächlich passiert ist wissen wir nicht. Fakt ist nur, dass das Tier verschwunden ist. Nun ist meine Freundin total verzweifelt und sucht überall nach dem Tier und versucht den Käufer ausfindig zu machen. Könnt ihr verstehen, dass man aus Überforderung ein Pflegetier einfach so verkauft? Selbst wenn es eben ungewohnt ist und man keine Tiere zu Hause kennt, kann man sich doch für die kurze Zeit zusammenreißen oder nicht?
Das ist wirklich krass. Natürlich verkauft man kein Pflegetier. Egal, wie überfordert man ist. Es betrifft ja nur einen sehr kurzen Zeitrahmen. Und für diese kurze Zeit muss sich doch eine Lösung finden lassen. Da wäre es ja sogar besser gewesen, sie hätte das Tier in die Dusche gesperrt und jeden Tag ein paar Brekkies reingeworfen.
Aber mal ehrlich: sie hätte das Tier einfach in die Wohnung der Besitzerin bringen können. Dann wäre er allein, aber sicher gewesen. Oder sie hätte jemanden finden können, der sich besser mit Katzen auskennt und ihn noch für ein paar Tage nimmt. Sie hätte auch im Tierheim fragen können, ob die ihn für ein paar Tage nehmen. Wenigstens fragen.
Ich würde nie auf die Idee kommen, einem Haustierhalter so etwas anzutun und schon gar nicht meiner Schwester. Mir tut deine Freundin wirklich sehr leid. Im Grunde ist sie nicht nur ihren Kater los, sondern auch ihre Schwester. Also ich könnte das, glaube ich, nicht verzeihen, wenn es nicht noch eine bessere Erklärung gibt.
Bevor man ein Pflegetier aufnimmt oder jemandem verspricht, sich um das Tier zu kümmern, während dieser im Urlaub ist, sollte man sich doch gut überlegen, ob man das wirklich möchte und auch dazu bereit ist. Da finde ich es total armselig und völlig daneben, wenn man dann doch meint, dass einem die Pflege zu viel wird und man das Tier hinter dem Rücken des Besitzers verkauft.
Da würde man doch eher den Besitzer anrufen und ihm sagen, dass man dem Tier nicht zurecht kommt oder man sich doch überschätzt hat, wenn so gar nichts mehr geht. Da kann dann der Besitzer entscheiden, ob er aus dem Urlaub einen Ersatz finden kann oder diesen eben vorzeitig beendet. Was natürlich auch immer noch sehr ärgerlich ist. Wenn ich ein Pflegetier nehme, dann weiß ich normal worauf ich mich einlasse und würde das auch durchziehen und eben nächstes Mal sagen, dass ich das nicht nochmal möchte, wenn es mir doch zu viel wurde. Es ist doch auch eine Straftat, wenn man einfach den Besitz eines anderen Menschen verkauft.
So ein Verhalten kann ich nun wirklich überhaupt nicht nachvollziehen. Sicher kann ich es verstehen, dass man mit einem Pflegetier, das man aus Gutmütigkeit aufgenommen hat, vielleicht auch mal überfordert ist, weil man mit den Ansprüchen nicht zurecht kommt, die so ein Tier eben hat. Das sollte man sich schon vorher bewusst machen und hinterfragen, ob man sich das wirklich zutraut.
Aber wenn man das Tier erst aufgenommen hat, dann muss man auch dafür sorgen und man hat es ja auch im Hinterkopf, dass es nur zwei Wochen sind und dann ist die Besitzerin ja wieder da und nimmt einem das Tier ab. Wenn man sich allerdings wirklich so überfordert fühlt, dass es nicht geht, das Tier noch die restliche Zeit zu versorgen, dann muss man sich eben bei dem Urlauber melden und das mitteilen.
Heutzutage ist man doch fast überall erreichbar und so kann es doch nicht sein, dass man das Tier hinter dem Rücken des Besitzers einfach verkauft. Vielleicht hätte die Schwester im Urlaub ja jemanden gewusst, der die Katze die restliche Zeit nehmen könnte oder sie wäre vielleicht sogar früher heim geflogen. Aber das Tier wegen Überforderung einfach zu verkaufen, das ist schon ein heftiger Vertrauensmissbrauch und das muss einem doch auch klar sein.
Ich kann das überhaupt nicht verstehen. Man kann doch auch im Urlaub anrufen und wenn man dann eine Nachricht bekommt, dass man mal wegen dem Haustier anrufen soll, dann kann auch der Urlaubende die Kosten für den Anruf tragen. Gerade der eigenen Schwester sollte man schon vertrauen können und wenn man dann mal bedenkt, was sie getan hat, hätte sie mich wohl das letzte Mal gesehen. Das geht ja wohl mal gar nicht. Einer Person, der man ein Tier anvertraut muss man vertrauen können und wird das dann so missbraucht, war es das eben mit der Bindung.
Ich denke es hätte eine Menge andere Lösungen gegeben und es war nicht nur eine ganz schlechte Entscheidung das Tier zu verkaufen, sondern auch höchst missgünstig. Wollte sie nur Geld mit dem Tier machen? Kann einem die eigene Schwester wirklich so egal sein. So etwas macht man natürlich nicht und Hilfe bekommt man in so einem Fall sicherlich vom Besitzer per Telefon.
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