Pflanzen übergangsweise zum Aufpäppeln abgeben?
Meine Freundin hat einige Zimmerpflanzen, allerdings nicht unbedingt einen grünen Daumen. Viele ihrer Pflanzen sehen etwas mitgenommen aus, einige sind ihr bereits eingegangen. Meine Freundin meinte, dass sie ihre ganzen Pflanzen nun für einige Wochen an ihre Mutter abgeben wird - damit diese sie aufpäppelt.
Das hätte sie vor einigen Jahren schon gemacht, was wunderbar geklappt hat. Von daher erhofft sie sich nun das gleiche Ergebnis. Gebt ihr Pflanzen auch mal an jemanden ab, der sich besser damit auskennt als ihr, damit diese Person sie aufpäppelt und ihr sie dann wieder zurücknehmen könnt? Ich kann mir nicht vorstellen, dass das etwas bringt. Es wäre doch besser, sich das entsprechende Wissen zur Pflanzenpflege einfach anzueignen. Sonst werden die Pflanzen ja ohnehin bald wieder so aussehen wie vorher.
Ich habe keine Pflanzen, für die man besondere Fähigkeiten braucht. Passenden Standort suche, regelmäßig gießen und ab und zu mal daran denken eine Runde Düngestäbchen an alle Pflanzen zu verteilen. Das wars. Ich verstehe dieses "grüne Daumen" Ding nie so wirklich. Man braucht doch keine Superkräfte um daran zu denken, dass Pflanzen Wasser brauchen.
Zimmerpflanzen richten sich ein Stück weit an ihrem Standort ein, deshalb ist es nicht unbedingt sinnvoll sie in eine andere Umgebung zu bringen. Wenn man das mit dem Gießen wirklich nicht hin bekommt, trotz Smartphone App und allem, sollte man besser auf Plastikpflanzen umsteigen. Hat man mehr von.
Meine Frau bekommt regelmäßig aus dem Freundes- und Bekanntenkreis Orchideen vorbeigebracht, um diese wieder zu einem blühenden Leben zu verhelfen. Was die anderen dabei falsch machen, kann ich nicht sagen, jedenfalls sind die Orchideen nach ein paar Wochen wieder prächtig mit Blüten ausgestattet und zeihen dann wieder zurück zu ihren Eigentümern. Was meine Frau da nun anders macht, erschließt sich mir auch nicht, sie hat auf jeden Fall die nötige Ruhe und Geduld und irgendwann blüht jede Pflanze.
Ich würde es nicht empfehlen, Pflanzen herum zu reichen. Das kann doch nur schief gehen. Es kann sein, dass die Pflanze durch das Umsiedeln Schaden nimmt, da ein neuer Standort immer neue Umweltfaktoren mit sich bringt, wobei das von der Sensitivität der Pflanze abhängig ist.
Ich kenne jemanden, der seine imposante Dachterassen-Begrünung über den Winter in eine Gärtnerei mit entsprechendem Angebot gibt. Wenn die Pflanzen und Palmen dann im Frühjahr wieder angeliefert werden sehen sie prächtig und gesund aus, richtig aufgepäppelt. Aber dafür zahlt man dann auch eine entsprechende Summe. Ich hatte auch schon mal für die Winterzeit ein solches Angebot ins Auge genommen, weil meine Yuccas in ihrem Winterquartier ein wenig leiden, aber das ist ein relativ teurer Spaß für viele oder große Pflanzen.
Wenn die Pflanzen bei der Freundin wiederholt leiden, ist wahrscheinlich entweder ihr Pflegeverhalten oder der Standort ungünstig oder falsch. Sinnvoller wäre es, den Fehlerquellen auf den Grund zu gehen und die Mutter zu fragen, was sie anders macht, wie oft sie gießt, düngt und wie die Lichtverhältnisse am anderen Ort sind. Wahrscheinlich leiden die zuvor liebevoll hochgepäppelten Pflanzen doch auch nach kürzester Zeit wieder, wenn am Standort oder Verhalten nichts geändert wird.
Für mich wäre das nichts und ich würde dann entweder auf pflegeleichtere Kandidaten oder gleich Kunstpflanzen umsteigen.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass das viel bringt, wenn der Besitzer der Pflanzen, oder in dem Fall eben deine Freundin, dann doch nicht genau weiß, was die Pflanzen brauchen und die Pflanzen danach eben auch nicht besser pflegen kann. Ich denke, dass sie sich besser bei ihrer Mutter die Tipps holt, wie sie am besten mit ihren Pflanzen umgehen soll.
So kann sie die Pflanzen lassen, wo sie sind und sie werden nicht beim Transport beschädigt, was ich schon als Gefahr sehen würde, wenn man die Pflanzen hin und her transportiert. Außerdem kann man sich dann selber helfen und mit den Pflanzen richtig umgehen. Dann sehen die Pflanzen auch nicht nach einiger Zeit wieder so aus, dass sie besondere Pflege brauchen.
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