Personen, die einen “ghost en” direkt darauf ansprechen
Der Begriff “ghost en” hat in den letzten Jahren immer mehr zugenommen, vor allem auf den verschiedenen Portalen bezüglich Dating als auch im Freundeskreis hat er immer mehr an “Bedeutung” gewonnen und die meisten Leute können inzwischen sagen, dass sie mindestens einmal das Opfer vom sogenannten “ghosted” geworden sind. Dabei wird man von der anderen Person, die einen “gehostet” von jetzt auf gleich aus deren Leben verbannt - man wird überall gelöscht, ignoriert oder einfach blockiert. Das Ganze erfolgt meist von jetzt auf gleich oder als schleichender Prozess, ohne, dass die andere Person einem direkt sagt, weshalb sie keinen Kontakt mehr möchte.
Mir selbst ist es auch schon passiert, dass eine Person mich von jetzt auf gleich ohne ersichtlichen Grund aus ihrem Leben verbannt hat. Da die Situation mir sehr zu schaffen gemacht hat und ich mir auch das Verhalten der anderen Person nicht erklären konnte, habe ich sie natürlich daraufhin kontaktiert, wieso ich denn überall gelöscht wurde. Daraufhin habe ich aber, natürlich, keine Antwort erhalten und wurde weiterhin ignoriert. Dabei weiß ich bis heute nicht, was das eigentliche Problem war. Da ich diese Person nicht im realen Leben treffe, kann ich sie auch nicht einfach auf der Arbeit oder im Stall fragen, wo genau der Schuh denn gedrückt hat. Ich finde es sehr schade, da wir eigentlich ein sehr gutes Verhältnis zueinander hatten und ich sie gerne persönlich darauf angesprochen hätte.
Ist es euch auch schon mal passiert, dass ihr von jemandem “geghostet” wurdet? Wenn ja, habt ihr die Person dann direkt darauf angesprochen? Habt ihr am Ende eine Antwort bekommen, wieso diese Person so gehandelt hat? Oder ist sie auch von jetzt auf gleich für immer spurlos aus eurem Leben verschwunden?
Bei diesem furchtbaren Denglisch rollen sich mir wirklich die Fußnägel auf. Man kann doch nicht ein englisches Verb in die deutsche Grammatik zwängen und dann nicht mal das richtig machen.
Es geht hier schlicht und einfach um einen Kontaktabbruch, für den es keinen offensichtlichen Grund gibt. Also keinen vorangegangenen Streit oder irgendwas in der Art. Die betroffene Person weiß in der Regel nicht warum der Kontakt abgebrochen wurde aber was ich viel interessanter finde ist, dass die Person, die den Kontakt abbricht, dafür oft auch keinen wirklich Grund nennen kann. Ich habe mal einen Beitrag dazu gesehen und da kam nicht viel bei raus. Die Leute, die bereit waren sich vor der Kamera zu äußern, konnten nicht sagen, was den Ausschlag für den Kontaktabbruch gegeben hatte.
Deshalb glaube ich nicht, dass es etwas bringt der Person dann praktisch hinterher zu rennen und eine Erklärung zu fordern. Selbst wenn man eine Erklärung bekommen würde, so nach dem Motto "ich interessiere mich nicht mehr für Pferde und das war die einzige Gemeinsamkeit, die wir hatten" würde das an der aktuellen Situation nichts ändern.
Und man hat doch auch nicht wirklich Interesse daran eine Freundschaft oder Bekanntschaft mit einer Person wieder aufzunehmen von der man schon mal aus irgendwelchen banalen Gründen fallen gelassen wurde, oder? Ich würde dann immer damit rechnen, dass sie das wieder macht wenn ein Furz quer steckt und alle gemeinsamen Aktivitäten, die eine gewisse Verlässlichkeit voraussetzen für die Planung, würden schon mal ohne sie stattfinden. Oberflächliche Bekanntschaften habe ich aber schon mehr als genug.
Cloudy24 hat geschrieben:Deshalb glaube ich nicht, dass es etwas bringt der Person dann praktisch hinterher zu rennen und eine Erklärung zu fordern. Selbst wenn man eine Erklärung bekommen würde, so nach dem Motto "ich interessiere mich nicht mehr für Pferde und das war die einzige Gemeinsamkeit, die wir hatten" würde das an der aktuellen Situation nichts ändern.
Dazu habe ich die gleiche Meinung. Manchmal wird ein Kontakt abgebrochen, weil man einfach merkt, dass man nicht auf einer Wellenlänge ist. Irgendwie habe ich auch das Gefühl, dass es sich meistens auch auf Gegenseitigkeit beruht. Vielleicht liege ich da mit meinem Gefühl auch falsch und es gibt sehr viele Leute, die sich "aus den Augen verlieren", wobei es von der einen Seite nicht so gewollt ist.
Ich muss aber zugeben, dass ich auch schon "geghosted" (furchtbares Wort, ich entschuldige mich dafür) habe. Vor allem wenn es um Liebe oder auch Dating geht, sind einige Menschen sehr hartnäckig. Manchmal wird ein Beziehungsende auch nicht verstanden, egal mit was für einer Engelsgeduld man sich mehrmals erklärt. Da bleibt einem auch nichts anderes übrig, also ist "Ghosting" auch nicht immer schlecht. Oder man kann die Leute auch nicht immer für so ein Verhalten verantwortlich machen.
Eigentlich wollte ich mir gerade auf die Schulter klopfen und erzählen, dass ich noch nie jemanden wort- und kontaktlos von heute auf morgen abgesägt habe, aber dann las ich den letzten Beitrag und überlegte, ob eine Sache doch unter "Ghosting" fallen könnte. Einmal hatte ich als Single einen Kontakt zu einem Mann, der von Anfang an seine Tücken hatte und etwas verquer lief. Wir hatten im Laufe der Zeit einen nur noch sporadischen Kontakt, der primär von ihm ausging, von mir aber auch nicht aktiv unterbunden oder abgeblockt wurde. Außer meiner Handynummer hatte er weder die Festnetznummer, auch keine anderen Kontaktdaten.
Als ich dann meinen jetzigen Freund kennenlernte und wir eine Beziehung anfingen, hat er sich immer noch sporadisch gemeldet und auch wieder Treffen vorgeschlagen. Ich bekam dann aus anderen Gründen ein neues Handy und habe das alte deaktiviert. Meine neue Nummer habe ich ihm nach dem Wechsel nicht weitergeleitet, sodass er mich nicht mehr kontaktieren konnte. Ob das schon unter das vielzitierte Ghosting fällt? Ich weiß auch gar nicht, was ich ihm hätte sagen können oder sollen, um meine Entscheidung zu begründen. Oder das überhaupt zu wollen.
In dem Beispiel aus dem ersten Beitrag sehe ich aber nicht zwangsläufig ein Ghosting, denn es besteht ja noch die theoretische Möglichkeit der Kontaktaufnahme. Eigentlich meint der Begriff doch aber eben, dass die Person durch die absolute Unmöglichkeit noch den Kontakt herzustellen zu einem "Geist" wird. Komplett weg, verschwunden, nicht mehr erreichbar. Mir selbst ist das in der reinen ausgeprägten Form noch nicht passiert. Nur einmal hat ein Onlinefreund, den ich schon über ein Jahrzehnt kannte, zunehmend den Kontakt abgebrochen, ohne mich jetzt speziell zu löschen. Auf Nachfragen kam auch lange Zeit keine Antwort.
Persönlich habe ich eine Theorie dazu, die aber von der anderen Seite in einem erneuten Kontakt nicht zugegeben wurde, anstelle dessen kamen die üblichen Ausreden und Schuldzuweisungen an andere, während er selbst keinen Anteil gesehen hat und sich emotional wohl auch nicht verwundbar darstellen wollte. Ich denke, dass das auch einer der Hauptgründe für das Phänomen des Ghostings ist: Man ist verletzt oder beleidigt, misstraut der anderen Partei zu dem Zeitpunkt aber schon so stark, dass man sich gar nicht mehr aus dem Fenster lehnen möchte, um irgendein Gespräch zu suchen.
Ja, ich kenne das Phänomen des "Ghostings" nur zu gut und habe es auch schon selbst erlebt. Es ist ein sehr schmerzhafter Prozess, plötzlich von jemandem, mit dem man eine enge Bindung hatte, ohne erkennbaren Grund abgeschnitten zu werden. Es kann einen das Gefühl geben, dass man nicht gut genug war oder dass man etwas falsch gemacht hat, obwohl man eigentlich nichts falsch gemacht hat.
In meinem Fall wurde ich von einer ehemals guten Freundin "geghostet". Ich hatte keine Ahnung, was ich falsch gemacht hatte oder warum sie sich so verhielt. Ich schickte ihr Nachrichten und versuchte, sie anzurufen, aber ich bekam keine Antwort. Schließlich gab ich auf und versuchte, sie aus meinem Leben zu verbannen.
Ich denke, dass das "Ghosting" ein Symptom unserer modernen digitalen Welt ist, in der wir uns oft hinter unseren Smartphones oder Computern verstecken und uns nicht mehr die Zeit nehmen, persönlich mit anderen Menschen zu sprechen. Das macht es leichter, Menschen zu ignorieren oder auszublenden, anstatt sich mit ihnen auseinanderzusetzen.
Ich denke, dass es wichtig ist, diese Situationen anzusprechen und nach einer Erklärung zu suchen, auch wenn man möglicherweise keine Antwort bekommt. Es hilft, den eigenen Frieden mit der Situation zu finden und vielleicht sogar zu vermeiden, dass man in Zukunft noch einmal in eine ähnliche Lage gerät.
Letztendlich denke ich aber auch, dass es wichtig ist, sich nicht zu sehr auf das "Ghosting" anderer Menschen zu fokussieren und stattdessen die Menschen im Leben zu schätzen, die einem wirklich wichtig sind und die einem zeigen, dass sie einen schätzen und respektieren.
Ich wüsste nicht warum ich eine Person, die mir quasi dauerhaft aus dem Weg geht, noch darauf ansprechen sollte. Sie will es so, dann soll sie es so haben. Aber sehe das Problem an einer anderen Stelle. Ich habe zum Beispiel eine Onlinefreundschaft und das schon seit Jahren. Wir wissen beide, dass wir oft als online angezeigt werden ohne wirklich am Laptop zu sein. Wenn es etwas mitzuteilen gibt, dann wird das geschickt, aber nicht auf eine direkte Antwort spekuliert.
Andere solcher, nennen wir es mal Beziehungen, sind schnell daran gescheitert, dass man eben dann permanent angeschrieben wurde, warum man denn nicht antwortet, wenn man schon online ist. Das kann nervig sein, wenn Menschen nicht damit umgehen können, dass man nicht so Zeit für sie hat, wie sie es gern hätten. Dass sich die genervte Person dann zurück zieht, ist eine normale Entwicklung. Jedenfalls aus meiner Sicht.
Also wenn sich eine Person zurück zieht sollte man nicht nur dort über das Warum nachdenken oder danach fragen, sondern auch das eigene Verhalten dabei reflektieren. Und man sollte auch überlegen, ob einfach die Interessen auseinander gegangen sind und damit eben auch die Grundlage für einen Kontakt fehlt. Und ja, mir gegenüber wurden auch schon scheinbar grundlos Kontrakte abgebrochen. Ich selbst habe das bestimmt auch schon gemacht.
Aber ich trauere da niemanden wirklich nach. Ich lebe einfach nach dem Motto, dass sich immer eine Tür öffnet, wenn sich woanders eine Tür geschlossen hat.
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