Personen alleine entspannt finden und zusammen anstrengend?

Ich habe heute die Aussage einer junger Frau gehört, die zu einer Menschengruppe meinte, dass sie mit allen Personen alleine sehr gut zurecht käme und sie auch alle sehr mögen würde, aber sobald die Personen zusammen als Gruppe wären, fände sie diese wahnsinnig anstrengend.

Ihrer Meinung nach, würde das daran liegen, dass alle so eine Persönlichkeit hätten, dass jeder im Mittelpunkt stehen wollen würde. Ich fand die Aussage schon etwas komisch. Ich denke auch, dass man mit manchen Personen besser zurecht kommt, wenn man diese alleine trifft. Manche benehmen sich in der Gruppe ja durchaus anders. Aber bei meinen Freunden hatte ich es bisher nie, dass ich gesagt hätte, dass ich sie in der Gruppe zusammen doch eher anstrengend finde.

Könnt ihr nachvollziehen, dass man eine Person alleine sehr entspannt findet und es anstrengend wird, wenn mehrere in einer Gruppe aufeinander treffen? Habt ihr das selbst schon so erlebt? Findet ihr die Aussage durchaus treffend oder doch eher ungewöhnlich?

Ich finde die Aussage der jungen Frau komplett normal und nachvollziehbar, weil es mir manchmal genauso geht. Manche Menschen verhalten sich in der Gruppe schlichtweg anders und das kann einem dann schon unangenehm auffallen. Vielleicht liegt das unterschiedliche Verhalten an den verschiedenen Charakterzügen, die jeder von uns hat. Eigenschaften, die wir negativ bewerten, treten manchmal eben nur in einer größeren Gruppe in Erscheinung.

Ich kenne das selbst von Freunden und Bekannten nur zu gut. Wenn man alleine mit ihnen etwas unternimmt, dann kann man tolle Gespräche führen und sich super amüsieren. Sind sie jedoch in einer Gruppe, frage ich mich manchmal ob das wirklich die gleiche Person ist.

Ich glaube auch, dass das daran liegt, dass viele Menschen im Mittelpunkt stehen wollen und man sich in einer Gruppe dann besonders hervorheben und sehr laut sein muss. Bei manchen habe ich das Gefühl, dass sie in Gruppen irgendetwas überspielen wollen und sich deshalb ganz anders benehmen als wenn man sich zu zweit trifft.

Wenn sie das so empfindet, wird es schon stimmen. Geht doch irgendwann jedem so. Egal ob als Kind im Kindergarten oder später in der Schule oder irgendwann im Kollegenkreis. Allein bekommt man schon mal die maximale Aufmerksamkeit. Niemand redet dazwischen oder macht Scherze.

Man kann sich seinem Gegenüber voll und ganz widmen und vielleicht eher auch mal ernstere Gespräche führen. Mehre Personen, die sich gut kennen, sind doch eher mal aufgedreht und das kann auch schon mal zu Spannungen führen oder zu Situationen, die es unter vier Augen nicht geben würde.

Ich war mal mit drei Kolleginnen in der Mittagspause in einem griechischen Lokal essen, wo sie sich zusammen dermaßen laut und überspannt aufführten, dass ich mir schwor, niemals mehr mit allen drei zusammen auszugehen. Wenn ich mit jeder allein gewesen wäre, wäre die Situation garantiert eine andere gewesen.

Solche Leute gibt es natürlich schon, die immer in den Mittelpunkt streben und total anstrengend sind, in der Regel sind sie dann aber auch zu zweit durchaus meistens auf Konkurrenz und Übertrumpfen aus. Wenn die Freundin aber immer und bei jedem dieses Gefühl hat, dann liegt es eventuell eher an ihr selbst und sie hat das Gefühl früher oder später in jeder größeren Gruppe unterzugehen, weil sie sich selbst nicht behaupten oder auf sich aufmerksam machen kann.

Es gibt sogar Leute, die sind in der Gruppe viel ruhiger und dann in kleineren Gemeinschaften oder zu zweit plötzlich fröhlicher und lebhafter. So eine richtige Regel kann man daraus nicht ableiten. Und dann gibt es noch Leute, die gerade zu zweit anstrengend sind, weil sie die ganze Aufmerksamkeit von einem selbst auf sich lenken wollen und Trost, Bewunderung, Rat und Zuspruch wollen, in der Gruppe aber dann zurückgezogen sind.

So sehe ich das ebenfalls, dass man das nicht pauschal sagen kann und auch das empfinden wann jemand Anstrengend wird, ist doch bei jedem Unterschiedlich. Der eine findet das dauerhafte Gackern noch gut und der andere ist davon schon genervt, wenn die ersten Wörter gesprochen worden sind und findet das Anstrengend. Da spielt auch noch der Typ und das Stresslevel dann mit eine Rolle, die ebenfalls bei jedem Unterschiedlich sind.

Ich empfinde das durchaus, dass manche in der Gruppe dann anstrengender werden weil sie anfangen lauter zu werden, schneller reden, sich mehr in den Mittelpunkt drücken müssen und die Aufmerksamkeit am besten die ganze Zeit wollen. Gerade das schnattern und gackern in der Lautstärke oder auch unterbrechen von anderen die am Erzählen sind, empfinde ich sehr anstrengend und auch das drängen in den Mittelpunkt, da diese Personen dann grundsätzlich immer etwas sagen müssen, damit sie weiterhin den Fokus auf sich gerichtet haben. Wenn das dann noch Müll ist den sie erzählen, dann ist das schon sehr anstrengend.

Meine ehemalige Freundin aus der Jugend war immer sehr umgänglich, wenn wir zu zweit oder nur mit zwei oder drei weiteren Freundinnen alleine waren. Beim männlichen Geschlecht hat sie aber direkt den Verstand verloren. Fremde Jungs durften dann ihre Brüste anfassen, sie hat ihr Unterhöschen blitzen lassen und sich an den nächstbesten rangemacht und die Zunge in den Hals gesteckt bekommen. Teilweise auch nur für ein kostenloses Getränk. Das fand ich auch immer anstrengend, obwohl das nichts mit mir zu tun hatte.