Person unnahbar, obwohl man oft mit ihr zu tun hat?

vom 27.09.2016, 23:19 Uhr

Ich hatte damals über Jahre hinweg immer wieder mit einer Arbeitskollegin zu tun. Obwohl ich sie ständig gesehen habe und wir sehr oft zusammengearbeitet hatten, erschien sie mir sehr unnahbar. Wir hatten schon öfter mal Smalltalk gehalten und miteinander geredet, doch irgendwie hatte ich nie das Gefühl, so richtig an sie heranzukommen. Dabei war mir die Arbeitskollegin eigentlich sehr sympathisch. Aber mir kam es einfach so vor, als wenn sie immer sehr geheimnisvoll tun würde, wobei sie auch nie richtig auftaute.

Kennt ihr es auch, dass manche Leute euch so richtig unnahbar erscheinen, obwohl ihr eigentlich ständig mit ihnen zu tun habt und auch mit ihnen sprecht? Sind euch diese Leute dann trotzdem sympathisch? Kann man denn etwas tun, um etwas an dem Verhältnis zu ändern?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Warum denn nicht? Nicht jeder möchte einfach alle Leute an sich heran lassen und mögen es eher, wenn das Verhältnis dann eher distanziert bleibt. Wenn man das aber schon bemerkt, dann sollte man das auch respektieren und nicht weiter krampfhaft versuchen dieser Person näher zu kommen nur weil man täglich mit ihr zu tun hat.

Denn das hat mit dem anderen doch weniger zu tun und jeder braucht seinen Freiraum, ich würde auch nicht jeden in meinen inneren Zirkel lassen, nur weil ich täglich mit ihm zu tun hätte und schon gar keine Arbeitskollegen. Von daher bin ich wohl auch eine der Personen, die man als unnahbar bezeichnen kann und an die man nur schwer heran kommt. Bei mir hat es aber auch noch niemand krampfhaft versucht sondern mich einfach in Ruhe gelassen.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Ich finde das gar nicht schlimm und habe das auch schon erlebt. Gerade, wenn man miteinander arbeitet, hat nicht jeder Lust an diesem Ort auch Freundschaften entstehen zu lassen oder die großen persönlichen Themen aus dem Nähkästchen zu holen. Ein bisschen bin ich selber so, wobei ich dann nach und nach, wenn mir Dinge erzählt wurden, auch gesprächiger über mein Privatleben geworden bin, aber eine gewisse Distanziertheit am Arbeitsplatz ist nicht weiter schlimm.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich kenne so etwas auch, dass manche Menschen nach einer Zeit auftauen und mehr erzählen, wenn man häufiger mit ihnen zu tun hat, aber das gilt eben nicht für jeden. Manche Menschen möchten ihre privaten Themen eben nicht am Arbeitsplatz breit treten und bleiben dann ein Stück weit unnahbar. Ich habe auch eine Kollegin, auf die das zutrifft. Trotzdem mag ich die Kollegin sehr gerne und halte dann oft eben einfach einen Smalltalk mit ihr und rede eben nicht über persönliche Themen.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Ich bin auch nicht der Typ, der vor jedem Arbeitskollegen oder flüchtig Bekannten gleich sein ganzes Innenleben ausbreitet. Deswegen kann ich es auch schlecht "schlimm" finden, wenn jemand eher distanziert ist. Wenn ich es genau nehme, finde ich es sogar eher anmaßend zu behaupten, solche Leute bräuchten eben etwas Zeit zum "Auftauen" oder gar gutes Zureden und extra Aufmerksamkeit, um sie aus ihrem Schneckenhaus heraus zu holen.

Solche Zeitgenossen gibt es mit Sicherheit auch, aber ich habe mich schon genug Versuchen, mich "aufzutauen", widersetzt und gehe daher davon aus, dass zumindest ein Teil der unnahbar wirkenden Zeitgenossen nicht aus Schüchternheit oder sozialer Inkompetenz, sondern mit voller Absicht sein Innenleben für sich behält. Einige meiner entfernteren Arbeitskolleginnen halten mich daher schon seit Jahren für schüchtern, obwohl ich sie eher nervig finde. :D Solange die Person zumindest höflich und im Job kompetent und kooperativ ist, habe ich also kein Problem damit, wenn es sich um einen privaten und reservierten Menschen handelt.

Meine Theorie geht eher dahin, dass es manche Leute einfach nervt, wenn ihre Neugierde und ihr Mitteilungsbedürfnis nicht auf Gegenliebe stößt, sodass sie ruhigere Typen schnell als sozial hilfsbedürftig oder arrogant abstempeln, nur weil diese sich weigern, anderen Leuten Stoff für Klatsch oder Aufmerksamkeit für ihr kümmerliches Dasein zu liefern.

» Gerbera » Beiträge: 11315 » Talkpoints: 48,61 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Ich habe das bisher mit zwei Personen erlebt. Allerdings gibt eine davon auch klar das Gefühl, dass wir anderen ihm egal sind und er sich nur für sich und seinen Kram interessiert. Das ist schon sehr schade, da es sich immerhin um Familie handelt.

Bei der anderen Person habe ich auch das Gefühl, dass sie nicht so recht greifbar ist. Sie erzählt zwar etwas von sich, durchaus auch sehr persönliche Dinge, aber trotzdem habe ich ein bisschen den Eindruck, dass sie doch irgendwie unerreichbar bleibt. Das finde ich auch etwas schade, da ich sie sehr sympathisch finde und da auch durchaus gerne mehr Kontakt haben möchte.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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