Person fragen, ob man ihre Sachen verschenken darf?
Ich finde Romane und generell Unterhaltungsliteratur zunehmend langweilig und habe daher angefangen, entsprechende Bücher aus meinem Besitz auszusortieren, zumal ich die Bücher auch viel zu schade für den Müll finde. Eine Freundin war dann auch zu Besuch, wobei ich sie gefragt habe, ob sie einige Bücher haben möchte. Im Endeffekt habe ich ihr dann knapp 10 Bücher überlassen, die sie dankend angenommen hat.
Allerdings hat sie mich dann auch direkt gefragt, ob ich ein Problem damit hätte, dass sie die Bücher eben weitergibt, wenn sie sie einmal durchgelesen hat. Mich stört das nicht im geringsten und meiner Ansicht nach hätte sie gar nicht fragen brauchen. Denn wenn die Sachen nicht mehr in meinem Besitz habe, habe ich auch nicht darüber zu entscheiden, was damit passiert. Wie seht ihr das? Fragt ihr eine Person direkt, ob ihr ihren Besitz nach Gebrauch weitergeben dürft? Oder findet ihr das genauso überflüssig wie ich?
Gerade bei Büchern kommt es doch oft vor, dass diese weitergegeben werden oder man sie auch weiterverkauft. Schlimm finde ich das nicht, auch nicht bei einem anderen Geschenk. Fragen muss man mich da sicherlich nicht, wobei ich mich eher fragen würde ob mein Geschenk nicht gut ankam, wenn man das bei einem anderen Geschenk sofort fragen würde. So etwas kenne ich auch ehrlich gesagt nicht.
Vermutlich kommt es darauf an, wie man die weitergegebenen Sachen interpretiert. Wenn man das in seiner Bewertung mehr in die Nähe eines Geschenks als in ein einfaches Weitergeben rückt, finde ich die Frage an sich gar nicht so ungewöhnlich. Ich glaube, ich hätte da jetzt aber auch nicht gefragt, weil ich von mir ausgehend weiß, dass man schon froh und dankbar ist, wenn Leute die eigenen Sachen noch mal gerne benutzen.
Eigentlich fände ich es sogar gut, gerade im Fall von Büchern, wenn die Ware die Runde macht und viele Leute erreicht. Das ist doch eine gute Sache, wenn die Produktion sich gelohnt hat und die Dinge nicht schnell auf der Halde landen oder jahrzehntelang irgendwo in einer Wohnung Staub ansetzen. Sicher gibt es aber vereinzelt Leute, die wirklich erwarten, dass Geschenke und überlassene Dinge einen absoluten Ehrenplatz in der Wohnung und im Leben des Beschenkten oder sonstwie Bedachten haben müssten. Vielleicht hatte die Freundin dahingehend ja schon mal schlechte Erfahrungen gemacht.
Wenn es wirklich klar ist, dass es ein Geschenk ist, dann finde ich die Frage im Grunde genommen auch überflüssig. Aber ich kann mir vorstellen, dass es durchaus Menschen gibt, die es dann vielleicht erwarten, bei einem Besuch die Bücher dann noch im Regal bei der Person zu sehen, der sie diese geschenkt haben. So etwas soll es ja geben und darum finde ich es nicht verkehrt, wenn so eine Frage gestellt wird.
So hat deine Freundin es direkt abgeklärt, weil es ihr eben sofort klar war, dass sie die Bücher noch weitergibt und nicht wollte, dass du sauer bist. Sicher ist das vielleicht unnötig, aber manchmal ist es doch besser, wenn man diese Sicherheit eben hat. Ich finde es gerade bei Büchern eben auch sinnvoll, wenn man diese nach dem Lesen noch weitergeben kann und sobald ich das gemacht habe, betrachte ich ein Buch eben auch nicht mehr als mein Eigentum und derjenige, der es dann hat, kann damit machen, was er möchte.
Ich finde man muss ihr es definitiv hoch anrechnen dass sie gefragt hat. Aber wenn man jemanden etwas schenkt kann er damit machen was er möchte. Ich finde nicht dass es dann noch eine Nachfrage bedarf. Im Endeffekt hat man es dem anderen überlassen und was er damit macht ist eigentlich seine Sache.
Für mich klingt das eher so, dass Person XY die Bücher auf einem Kleinanzeigen Portal oder Auktionshaus einstellen und sich vorher absichern will, dass man dem Verkauf zustimmt. Oder man möchte sie auf einen Flohmarkt weiter verkaufen, hat aber Angst dort den Schenker zufällig zu treffen. Als ehemaliger Besitzer könnte man als weiteren Aspekt genannt ja seine ehemaligen Bücher auch durch Zufall ja wieder finden im Netz und sich über den Beschenkten aufregen, vielleicht sogar die Bindung zu der Person abbrechen weil man sich irgendwo hintergangen fühlt.
Anderseits finde ich es wiederum gut, das man vorher gefragt wird weil ich mir denke, dass die Person vielleicht auch Wert auf die Bindung legt, warum auch immer. Es ist ein zweischneidiges Schwert. Prinzipiell braucht man den ehemaligen Besitzer gar nicht fragen, ob man sie weiter verkaufen oder verschenken darf, sobald die Dinge einem gehören, dann gehören sie einem auch und kann damit theoretisch tun, was man möchte, man ist keiner Rechenschaft schuldig.
Nur unmittelbar vor oder nach der Schenkung dem (ehemaligen) Bücherbesitzer schon zu fragen, ob ein Weiterverschenken oder Verkauf okay wäre, hinterlässt zumindest bei mir ein seltsames und komisches Gefühl. Das macht man zu Weihnachten oder bei Geburtstagen doch auch nicht, wenn man beschenkt wird, den Schenker indirekt vor dem Kopf zu stoßen indem man zu verstehen gibt, dass eventuell ein Weiterverkauf oder eine Schenkung angestrebt wird. Schließlich soll das Geschenk doch dem Zweck dienen, beim Beschenkten zu verweilen, das ist doch auch die Absicht eines Schenkers, dem Beschenkten eine Freude zu machen und ein gutes Gefühl und Freude zu erzeugen.
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