Permanente Schreibtischarbeit ein Gesundheitsrisiko?

Auf meiner Arbeit, da sitze ich eigentlich nahezu 8 Stunden nur am Schreibtisch und erledige so meine Büroarbeiten. Das gefällt mir soweit auch ganz gut und ich will mich zu meinen Arbeitsbedingungen auch gar nicht beklagen. Nur heißt es doch manchmal, dass permanente und stupide Schreibtischarbeit wegen des Bewegungsmangels auch ein Gesundheitsrisiko wäre. Würdet ihr das auch bejahen oder muss Schreibtischarbeit nicht unbedingt mit einem Gesundheitsrisiko einhergehen? Geht es euch ähnlich und wenn es ein Gesundheitsrisiko gäbe. Wir würdet ihr diesem entgegenwirken?

Natürlich ist fehlende Bewegung Gift für das Herz-Kreis-Laufsystem und nicht nur dafür, denn durch die fehlende Belastung wird das Herz nicht mehr entsprechend gefordert und die Muskulatur lässt nach. Das Herz ist ja schließlich auch nur ein Muskel. Dadurch ist das Herzinfarktrisiko deutlich erhöht, wenn man nicht mit regelmäßiger Bewegung dem entgegenwirkt und sei es eben nach der Arbeit.

Durch die Störung des Herz-Kreislauf-System ist aber auch die Gefahr von Bluthochdruck gegeben und damit auch wieder die Gefahr für einen Schlaganfall. Auch hier ist Bewegung wieder das A und O.
Ich denke die Klassiker wie Rückenschmerzen und Kopfschmerzen kennt jeder als Folge von zu viel sitzen, genauso wie das Risiko von Übergewicht, wenn man sich keinen entsprechenden körperlichen Ausgleich sucht oder sein Essverhalten entsprechend anpasst. Dass noch einige Folgeerkrankungen entstehen können, brauche ich wohl auch nicht mehr erwähnen.

Ich selber habe einen Bürojob und die Empfehlung von 10.000 Schritten ist in einen Bürojob gar nicht so leicht zu integrieren, wenn man nicht abends oder am Wochenende noch etwas tut. Ich gehe während der Arbeit jede Etage zu Fuß und laufe auch mindestens 3 Mal am Tag in die zweite Etage und versuche auch so noch den ein oder anderen kleinen Gang zu integrieren und komme manchmal nur während der Arbeit auf ca. 4.000 Schritte, was natürlich deutlich zu wenig ist und habe mir so den Ausgleich abends geschaffen. Wenn ich dann Sport mache fühle ich mich anschließend auch viel ausgeglichener.

Ich habe ebenfalls einen Bürojob, allerdings ist dieser mit einem normalen Büro auch nicht zu vergleichen, da nebenbei auch die Auflage zum Dienstsport gehört. Somit ist auch klar, dass ich die geforderte Mindestanzahl pro Woche meinen Dienstsport zu leisten habe während der Arbeitszeit und nicht nur am Schreibtisch sitze von Montag bis Freitag und da stupide vor mich hin arbeite.

Das haben andere Berufe nicht aber da muss man sich als Angestellter dann selbst um einen Ausgleich dazu kümmern in seiner Freizeit. Das dauerhafte sitzen in einer Position ist nicht das gesündeste, aber es zwingt einen auch niemand dazu das man immer sitzen muss. Manche arbeiten kann man im Büro auch im stehen erledigen oder auch in der Mittagspause einige sportliche Übungen machen, wie auch zwischen drinnen damit ein wenig mehr Bewegung in den Job kommt.

Ebenfalls kann man auch mit seinen Verkehrsmitteln sich ändern wie man auf die Arbeit kommt. Ist das nicht weit, dann kann man sich seinen Sport auch damit holen indem man zur Arbeit läuft oder auch mit dem Rad fährt. Damit hat man auch einen Ausgleich zum dauerhaften Sitzen im Büro, anschließend im Auto oder im Zug bis man Zuhause dann wieder auf seinem Sofa sitzt und nichts anderes macht, als den kompletten Tag zu sitzen.

Mir erschließt sich nicht, was das unbedingt mit dem Schreibtisch zu tun haben soll. Man weiß doch, dass zu wenig Bewegung und einseitige Bewegung generell nicht gut für die Gesundheit ist und die kann auch weit entfernt von Schreibtischen stattfinden meiner Meinung nach.

Man denke nur an die Leute, die berufsbedingt viel sitzen müssen, zum Beispiel Fahrlehrer oder aber Fernfahrer oder Staplerfahrer. Oder Menschen, die die ganze Zeit stehen müssen. Ich habe mal in einer Wäscherei gearbeitet um mein Studium zu finanzieren und der Job war echt die Hölle. Ich musste 8 Stunden am Stück stehen ohne wirkliche Pause und hatte kaum Abwechslung im Bewegungsablauf. Mir taten am Abend dann jedes Mal die Schultern weh, der ganze Rücken, die Beine, alle Gelenke. Am Ende des Tages tat mir wirklich alles weh, sodass ich eben zugesehen habe, den Job so schnell es geht zu wechseln, da mir meine Gesundheit eben wichtiger war als das Geld.

Ich denke auch bei einem Schreibtischjob muss man schon wenigstens jeden 2. Tag Sport machen und sich ansonsten in seiner Freizeit viel bewegen um Schäden vorzubeugen. Ich kenne mehrere Leute die ihr Leben lang nur am Schreibtisch saßen und meist mit ca. 35-50 dann massive gesundheitliche Probleme, allen voran Rückenschäden, bekamen. Ich selber würde mir nie einen Job suchen wo ich 8 Stunden am Tag am Schreibtisch sitzen müsste.

Ich habe vor Kurzem in dem Heft, das mir meine Krankenkasse immer schickt, Empfehlungen gelesen für mehr Bewegung im Büroalltag und vieles davon war tatsächlich relativ einfach umzusetzen. Wenn man ein paar Gewohnheiten ändert und nicht immer das macht, was am bequemsten ist, hat man mit einem Schreibtischjob auch nicht weniger Bewegung als zum Beispiel ein Handwerker, der den ganz Tag Mauern hoch zieht.

Ich selber sitze auch die meiste Zeit am Schreibtisch, aber ich treibe fast jeden Tag Sport, von daher denke ich nicht, dass sich meine Arbeit negativ auf meine Gesundheit auswirkt. Ich schaue außerdem auch während der Arbeit, dass ich regelmäßig aufstehe und mich zumindest kurz bewege und dehne , denn wenn ich stundenlang ohne Pause sitze tut mir irgendwann der Rücken weh. Außerdem werden die Augen müde wenn man immer nur auf den Bildschirm schaut.