Peinlich zuzugeben, dass man in jemanden verliebt ist?
Ich habe ganz oft feststellen können, dass es Leuten anfangs unangenehm ist, zuzugeben, dass sie in jemanden verliebt sind oder ein Auge auf jemanden geworfen haben - zumindest dann, wenn sie noch nicht mit der entsprechenden Person zusammen sind. Oft streiten sie das ab oder werden extrem rot, wenn sie darauf angesprochen werden. Einen Vorwurf kann man ihnen nicht daraus machen, da es mir selbst auch ganz oft genauso ergangen ist.
Ich frage mich, warum es einem denn aber unangenehm ist, gerade in der Anfangszeit zuzugeben, dass man sich in jemanden verliebt oder verguckt hat. Immerhin ist das doch kein Grund, sich zu schämen. Verliebtsein ist doch ein schönes Gefühl und nichts, was einem peinlich sein müsste. Wie ist das bei euch?
Ich würde das Abstreiten solcher Gefühle oder Erröten nicht unbedingt mit Scham in Verbindung bringen. Du sagst selbst, wenn man mit der Person noch nicht zusammen ist oder nicht weiß, ob es mal etwas wird, will man Verliebtheit nicht unbedingt offen gestehen und die Gründe dafür liegen größtenteils auf der Hand, schönes Gefühl hin oder her.
Verliebtheit, die vielleicht keine Aussicht auf mehr hat, ist ja nicht unbedingt etwas, das man mit vielen anderen teilen will, außer vielleicht engsten Vertrauten. Viele fänden es sicher auch nicht toll, wenn die Information bis zu demjenigen vordringt, in den man verliebt ist, aus Angst, man steht vielleicht alleine mit diesen Gefühlen dar.
Ich habe Verliebtheiten früher auch genossen, wollte aber auch nicht, dass dass diese offensichtlich ist. Die kann ich schweigend am besten genießen, nur mit meinen besten Freundinnen habe ich mich darüber wenn dann unterhalten.
Man muss nicht jedem immer alles auf die Nase binden und vor allem muss man nicht zu Dingen stehen, deren man sich vielleicht noch nicht so sicher ist. Ich meine, man kann es vielleicht beim ersten Nachdenken so sehen, aber wenn man sich unsicher ist, dann würde ich damit auch nicht hausieren gehen. Ich finde es auf jeden Fall nicht peinlich, wenn ein Mensch zu seinen Gefühlen steht. Man kann auch einfach sagen, was man empfindet, jedem muss man das ja nicht sagen, aber dem nahen Umfeld sollte man es schon sagen können ohne das es einem peinlich ist.
Derartige Emotionen gehören doch in die Abteilung "Privatsphäre" und warum sollte man mit seiner Privatsphäre hausieren gehen und diese an die große Glocke hängen? Das macht doch kein normaler Mensch, wenn man mal ehrlich ist. Daher kann ich nicht nachvollziehen, warum eine gewisse Zurückhaltung in dieser Hinsicht mit Scham oder Verlegenheit in Verbindung gebracht wird. Das ist nur Selbstschutz, nicht mehr und nicht weniger.
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