Peinlich, wenn man als Fan wenig über einen Promi weiß?

vom 19.08.2015, 12:03 Uhr

Mit Bekannten habe ich mich neulich über die Ausstellung ''The World of Tim Burton'' unterhalten, die wir alle gerne besuchen würden. Ich selbst kenne so gut wie alle Filme von ihm und weiß auch ein wenig über seine Lebensgeschichte. Mehr fände ich aber auch übertrieben, denn letztendlich ist er auch nur ein Mensch. Eine andere Bekannte meinte auch, dass sie seine Werke sehr mögen würde und die Ausstellung gerne sehen würde. Daraufhin wurde ihr aber direkt vorgeworfen, dass sie sich gar nicht wirklich mit Burton auskennen würde und daher auch kein richtiger Fan sein könnte.

Wirklich nachvollziehen kann ich einen solchen Vorwurf nicht. Reicht es nicht, dass man die Werke eines Regisseurs mag, um ein Fan zu sein? Muss man direkt alle Filme kennen und seine Lebensgeschichte auswendig wissen, um sich als Fan zu bezeichnen? Seit ihr Fans von bestimmten Promis und wenn ja, setzt ihr dann voraus, dass man auch ein gewisses Wissen über diese Person hat oder reicht es eurer Meinung nach, dass man einfach die Werke dieser Person mag?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Meiner Meinung nach sollte man als Fan immer einen gewissen Abstand zum Star halten, es ist nur ein Mensch und so möchten die meisten auch behandelt werden. Ich kenne zum Beispiel von meinen beiden Lieblingsstars, Jackie Chan und Gordon Ramsay auch nur ihre Karriere und ganz wenig über ihr Leben und mehr braucht man nicht zu wissen, man ist kein schlechter Fan, wenn man seinen Lieblingspromi nicht stalkt.

» Bascolo » Beiträge: 3586 » Talkpoints: 0,29 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Es gibt natürlich solche und solche Fans. Aber nur weil es Fans gibt, die jeden Zeitungsartikel sammeln, zu jeder Veranstaltung gehen, jede Biografie mehrfach lesen und am liebsten nachts in seine Villa einbrechen wollen, um sich eine Locke zu stehlen, sind weniger extreme Fans doch dennoch Fans.

Fan sein ist nur ein Gefühl. Die Stärke dieses Gefühls hat niemand vorzuschreiben. Wenn man nur ein paar Werke kennt und sonst nichts über den Prominenten kennt, würde ich mich hüten, mich als seinen allergrößten Fan zu bezeichnen. Aber als normalen Fan, ja.

Mich erinnert das aber an eine recht lustige Begebenheit mit meiner Familie. Meine Eltern hatte eine einzige CD von Hans Söllner. Es war sein "zahmstes" Album. Es ist auch ein Studioalbum, auf dem er nicht mit dem Publikum spricht wie sonst. Als er dann zufällig mal in unsere Stadt kam, kauften sie vier Tickets und ich bin mit meinen Eltern und einer meiner Schwestern hingegangen.

Auf dem Konzert hat er allerdings genauso wie man ihn kennt und schätzt über Drogen gesungen, über Bullen und so weiter. Meine Familie war ganz entsetzt. "Hat er heute ein Problem mit der Polizei, oder was ist los?!". Ich fand´s einfach nur lustig. Ich kannte sehr viel mehr CDs von Hans Söllner und fand dieses eine Album immer schon langweilig.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Ich finde das nicht peinlich. Ich finde es eher schlimm, wenn Leute alles über ihren Star wissen wollen. Auch so eigentlich unwichtige Dinge wie, welche Unterwäsche er trägt, oder was er isst und trinkt. Meine Güte, ist das wirklich wichtig? Wenn der Regisseur X am liebsten den Whiskey Y trinkt, dann wird man doch auch nicht über Nacht ein Künstler, nur weil man sich auch eine Flasche davon rein zieht!

Klar kann das lustig enden, wie bei Bienenkönigins Familie. Aber jemanden bis zum letzten Fitzel zu kennen, das finde ich schon unangenehm. Mag sein, dass ich kein richtiger Fan bin. Aber das stört mich dann auch nicht. Die Werke meiner Lieblingskünstler gefallen mit trotzdem und ich muss damit niemandem etwas beweisen. Und ich muss auch keine Gütekriterien erfüllen.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Ich finde das total übertrieben, wenn man alles über seinen Promi weiß von dem man Fan ist. Ich muss nicht wissen, wann XY entjungfert wurde, von wem und in welcher Stellung das passiert ist. Mir persönlich reicht es schon, wenn ich bei Musikern beispielsweise weiß, wann ein neues Album veröffentlicht wird und in welche Musikrichtung das geht. Schließlich mag man doch die Arbeit eines Prominenten, egal ob der jetzt Schauspieler ist oder besondere sportliche Leistungen erbracht hat oder eben singt oder modelt. Was interessiert mich dann jedes Detail aus dem Privatleben?

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» Olly173 » Beiträge: 14700 » Talkpoints: -2,56 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich muss auch sagen, dass ich es niemandem vorschreiben würde, wann dieser sich als Fan einer Person bezeichnen darf und wann nicht. Ich finde schon, dass man sich als Fan bezeichnen kann, wenn man es gut findet, was eine Person macht und wenn man eben einige der Dinge kennt, die die Person so gemacht hat. Man muss doch nicht alles über jemanden sammeln und wissen, um sich als Fan zu bezeichnen. Das sollte jeder selber doch am besten wissen, ob er ein Fan ist oder nicht.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge


Mir reicht es völlig aus, wenn ich mich mit den Werken eines Künstlers beschäftige. Ganze Details über das Privatleben und die Beziehung möchte ich von meinen Lieblingskünstlern eigentlich nicht wissen. Es geht mich irgendwie auch nichts an. Ich persönlich finde es ausreichend, wenn man die Filme, Musik oder auch Kunstwerke eines Stars einfach nur genießt.

Man muss sich mit dem "Fan-Sein" auch nicht übertrumpfen. Das hat man vielleicht in der Pubertät gemacht, aber was bringt das denn? Sicherlich sollte man sich nicht als Hardcore-Fan bezeichnen und ausgeben, wenn man wirklich kaum etwas über seinen Star weiß. Aber wer macht das schon? Ich glaube, dass dieses typische Fan-Sein mittlerweile auch nicht mehr so üblich ist.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



soulofsorrow hat geschrieben:Mir reicht es völlig aus, wenn ich mich mit den Werken eines Künstlers beschäftige. Ganze Details über das Privatleben und die Beziehung möchte ich von meinen Lieblingskünstlern eigentlich nicht wissen. Es geht mich irgendwie auch nichts an.

Das sehe ich genauso. Es ist irgendwo auch dreist und unverschämt, wenn man jedes Detail aus dem Privatleben eines (fremden) Menschen wissen möchte und dabei spielt es keine Rolle für mich, ob es sich dabei um einen Promi handelt oder um den Nachbarn von nebenan. Jeder hat das Recht auf Privatsphäre und ich finde das total schockierend und bescheuert, dass so viele Paparazzi sich darüber hinwegsetzen, nur weil sich die Bilder gut wegen den Fans vermarkten lassen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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