Patientenakte funktioniert bei Euch?

vom 06.11.2024, 10:13 Uhr

Spätestens Anfang 2025 wird der Wunschtraum Herrn Ministers Lauterbach Wirklichkeit. Die Digitalisierung ist nicht Selbstzweck. Jeder bekommt eine Akte verpasst, es sei denn, er widerspricht aktiv. Leider funktioniert bei mir immer noch nicht der Zugriff auf digitale Dienste. Habe bei der Geschäftsstelle meine Identität überprüfen lassen, habe zwei Wochen später PIN und PUK per Post erhalten, rufe die App per PC auf, Kartenleser und Karte werden als ok im Popup angezeigt, trotzdem kommt nach einiger Zeit nach mehrfachem Versuch "Karte kann nicht gelesen werden" oder " Es ist ein Fehler aufgetreten, versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal".

Interessanterweise finde ich im Zuverlässigkeitsverlauf des PC ein Update zur App, das Status "erfolgreich installiert" aufweist. Trotzdem gelingt mir weder eine Eingabe einer PIN noch sonst wie ein Zugriff auf digitale Dienste.

Die Frage an die Forenmitglieder: Habt Ihr auch solche Probleme oder habt Ihr Euch mit dem Thema überhaupt schon beschäftigt?

» Gorgen_ » Beiträge: 1155 » Talkpoints: 412,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Das Thema der digitalen Gesundheitsdienste ist wirklich spannend und hat sowohl Vorteile als auch Herausforderungen. Ich selbst komme aus Österreich, und bei uns gibt es ja bereits das ELGA (Elektronische Gesundheitsakte), sowie den elektronischen Impfpass, den ich persönlich aber nicht so wirklich benötige. Vom Impfpass bin ich auch nicht besonders begeistert, aber ELGA finde ich durchaus sinnvoll. Es erleichtert vieles, weil man nicht ständig Befunde hin- und herschicken muss, und man hat alles zentral und digital verfügbar.

Allerdings gibt es bei der Digitalisierung, vor allem im Gesundheitsbereich, auch Herausforderungen, besonders für kleinere niedergelassene Ärzte, die oft nicht die nötige Infrastruktur oder Unterstützung haben, um mit den neuen Systemen effektiv zu arbeiten. Ich selbst arbeite in einer großen sozialen Einrichtung, die sich auf mobile Pflege spezialisiert hat, und wir haben die digitale Pflegedokumentation bereits eingeführt.

Aber auch hier gibt es Herausforderungen, vor allem was die Internetverbindung betrifft. In abgelegenen Gebieten ist es oft schwierig, auf stabile Internetverbindungen zugreifen zu können, was die Nutzung digitaler Dienste erschwert. Das in Deutschland ähnliche Bestrebungen laufen, war mir tatsächlich nicht bewusst! Es scheint, dass die digitale Transformation auch dort ein großes Thema ist.

Zu deinem Problem mit der App und der Karte, dass klingt nach einer technischen Herausforderung, die leider gar nicht so selten ist. Es könnte an einem Update oder an einer Inkompatibilität zwischen App und PC liegen. Vielleicht hilft es, die App neu zu installieren oder einen anderen Kartenleser auszuprobieren. Falls das Problem weiterhin besteht, könnte es auch an einer fehlerhaften Konfiguration der digitalen Identifikation liegen, was in vielen Fällen der Grund für solche Probleme ist. Eventuell solltest du auch in Erwägung ziehen, den Support der zuständigen Stelle zu kontaktieren, um das Problem gezielt zu lösen.

Ich kann mir vorstellen, dass solche technischen Hürden frustrierend sind, vor allem wenn man auf die digitalen Dienste angewiesen ist. Aber ich bin sicher, dass die Digitalisierung langfristig große Vorteile bringen wird, auch wenn der Weg dorthin manchmal steinig ist. Hast du vielleicht schon versucht, den Support oder ein Forum für technische Probleme zu kontaktieren?

» TinaPe » Beiträge: 471 » Talkpoints: 23,45 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Erst hieß es, man brauche eine PIN zur Freischaltung zusätzlich zur sogenannten "Gesundheitskarte", besser früher bekannt als Mitgliedsausweis. Dieser funktioniert für das E-Rezept einwandfrei. Der Apotheker steckt die Karte in sein Lesegerät neben der Kasse und erhält die vorher vom Arzt verordneten und freigegebenen Medikamente aufgelistet zur Aushändigung an denjenigen, der die Karte übergibt.

Das kann also auch ein Pflegedienstmitarbeiter sein, der eventuell noch über eine Vollmacht verfügt. Dieselbe Karte wird nun zu Hause in einen Kartenleser mit Klasse 3 gesteckt, und nach Aufruf der App rotiert erst der Warteschleifenzeiger, dann erfolgt eine encryptete Fehlermeldung und: "Karte kann nicht gelesen werden".

Auf Anfrage beim Support der Krankenkasse hieß es, es bedürfe noch einer PIN. Diese ist für mich nur in der zig-kilometerweiten Geschäftsstelle per Identifikationsfeststellung mit Reisepass oder Personalausweis unter persönlicher Vorsprache zu beantragen. Diese PIN erhält man dann per Post etwa 14 Tage später.

Leider funktioniert das Ganze jetzt immer noch nicht, trotz gültiger PIN. Auch die anderen Angaben zur Nummer der Karte und zur NFC-Fähigkeit laut Info Blatt sind alle korrekt. Das Eingabefeld zur Eingabe der PIN oder der TAN am Kartenleser öffnet sich nicht, ebenso wenig ein Menü-Popup bei der App. Somit habe ich also keinen Zugriff auf meine Patientenakte.

Auch wurde ein Update für die App bereits gefahren. Trotzdem Fehlanzeige. Auch hier wieder das leidige Spielchen, dass angeblich die App nur per Smartphone funktionieren würde. Aber der Krankenkassenkunde muss trotzdem zur Geschäftsstelle gehen mit Smartphone, um das Gerät verifizieren zu lassen.

Das kann ich mit dem PC schlecht durchführen. Oder wird etwa verlangt, dass ich mir einen Mietwagen bestelle, der mich mit Monitor, PC, Maus und Tastatur zur Krankenkassengeschäftsstelle fährt. Und wie soll überhaupt ein Datentransfer von meinem PC zur dortigen IT-Installation vonstatten gehen? Deren WiFi Adresse hab ich nicht. Und mit BT wird das auch schlecht funktionieren. Also eine PC-Direktverbindung per USB mit entsprechender Link-Software. Und welche benutzt die Krankenkassengeschäftsstelle dann? Also, kann man vergessen.

Stehe mit dem Problem der Identifikation und den extrem hoch gesteckten Hürden der Datensicherheit im Zusammenhang mit der elektronischen Patientenakte tröstlicher weise nicht alleine da.hier

Abgesehen davon fängt das Problem dann erst so richtig an, wenn man Daten eingeben möchte. Irgendjemand muss dann Überstunden machen und die Diagnosen, Gutachten, und so weiter in der Praxis des Arztes händisch eintragen. Das Programm stürzt plötzlich ab. Dann fehlt eine ganz klare Strukturierung der Daten, die in die EPA eingegeben werden sollen und müssen, damit ein Suchergebnis nicht im Wust der Dokumente im Nirvana verschwindet.

Also nötig ist eine klare Verschlagwortung der Begriffe, klare Konventionen in den Dokumentenformaten. Das PDF-Format mit vorgegebenen Feldern bietet sich da eventuell an. Aber beispielsweise mit CT-Scan-Software wird es schon haariger: "Dieses Medium ist zudem konform zum DICOM General Purpose CD-R Interchange Profile". Wer garantiert mir denn, dass die verknüpfte Software auf allen Lesegeräten auch up to date und überhaupt installiert ist, weil wieder jede Praxis und jedes Krankenhaus softwaremäßig ihre eigene Extrawurst fährt. Und der Inhalt der CD muss ja auch irgendwie in die Akte übertragen werden, denn eine CD ist ja ein physischer Datenträger. Ist überhaupt genügend Speicherplatz beim Migration dafür freigeschaufelt, oder wird jedem Krankenkassenkunden nur so und soviel Datenvolumen zugestanden?

Das Einzige was man machen kann: Man reicht einen Widerspruch ein. Dann wird keine Patientenakte angelegt, und man erspart sich so den ganzen Huddel mit dem elektronischen Schnick-Schnack.

» Gorgen_ » Beiträge: 1155 » Talkpoints: 412,38 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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