Patenschein bekommen ohne Kirchenmitgliedschaft?

Mein Freund wurde ja gebeten, die Patenschaft seiner Nichte zu übernehmen, die nächsten Monat getauft wird. Er selbst ist nie getauft worden und kein Mitglied in irgendeiner Kirche. Er zahlt aber Kirchensteuer, was die ganze Familie tut, weil sie als Ausländer der Meinung sind, dass man sich hier an die Deutschen anpassen muss.

Auf jeden Fall rief meine Schwägerin vor einigen Tagen an und meinte, dass mein Freund einen Patenschein vorlegen muss, den man in der örtlichen Gemeinde bekommen kann. Ansonsten könne er die Patenschaft nicht übernehmen. Im Internet habe ich dazu gelesen, dass man den Patenschein nur dann bekommt, wenn man auch als Gemeindemitglied in der Kirche registriert ist, was er ja nicht sein kann da ihm die Taufe fehlt.

Meine Schwiegermutter behauptet aber das Gegenteil. Sie hätte nämlich erlebt, wie eine Bekannte von ihr, die nicht getauft und damit auch kein Kirchenmitglied war, trotzdem einen Patenschein bekommen hätte und anschließend Patentante geworden sein soll.

Ich finde das ziemlich konfus und kann mir nicht vorstellen, dass das so einfach sein soll. Schließlich muss die Kirche doch merken, dass man kein Gemeindemitglied ist. Kommt meine Schwiegermutter da mit irgendetwas durcheinander oder geht das tatsächlich? Kann man auch einen Patenschein bekommen ohne Kirchenmitgliedschaft und ohne Taufe?

Das handhabt vermutlich jede Kirchengemeinschaft anders. Ich würde in dem Fall einfach zum Geistlichen gehen, der das Kind taufen wird. Oder in sein Büro in der Kirche. Dort kann man sich aus erster Hand erkundigen, welche Unterlagen man braucht, wie man die bekommt und welche Voraussetzungen man selbst erfüllen muss.

Eventuell muss man gar nicht kirchlich gebunden sein. Beispielsweise, wenn man nur der zweite ist. Dann reicht es für mache Religionsgemeinschaften, wenn der erste Pate religiös alle Anforderungen erfüllt und der andere nur quasi dazu getragen wird.

Aber ohne zu wissen, um welche Kirche es hier geht, kann man wenig konkret sagen. Aber das oben beschriebene halte ich für den sinnvollsten Weg, weil man da Missverständnisse vermeidet, die sonst über Leute entstehen können, die versuchen eine Auskunft sinngemäß wiederzugeben und doch versehentlich verfremden.

Eventuell muss man gar nicht kirchlich gebunden sein. Beispielsweise, wenn man nur der zweite ist. Dann reicht es für mache Religionsgemeinschaften, wenn der erste Pate religiös alle Anforderungen erfüllt und der andere nur quasi dazu getragen wird.

Die Nichte meines Freundes soll evangelisch getauft werden, es geht hier also um die evangelische Kirche. Er selbst soll auch der einzige Pate sein, sodass es niemand anderes gibt, der die Kriterien erfüllen müsste. Es hängt quasi alles von ihm ab.

Die evangelische Kirche ist ja auch nicht homogen. Zu dieser Gemeinschaft werden auch einige Gruppierungen gezählt, die namentlich hier nicht so bekannt sind und teils andere Regeln pflegen. Deshalb würde ich wirklich an meinem Rat fest halten und zu der jeweiligen Gemeinde hin gehen oder dort anrufen und um eine Auskunft bitten. Ich gehe mal davon aus, dass die Eltern des Taufkindes sich schon erkundigt haben werden und das so schon möglich sein wird. Aber orakeln bringt halt nicht viel.