Patenkind meines Partners - wie damit umgehen?
Warum sollte die Zeit verschwendet gewesen sein? Ich würde die wundervolle Zeit mit einem ganz besonderen Menschen niemals als verschwendet ansehen. Wäre es tatsächlich besser, wenn du diese tolle Zeit nicht erlebt hättest? Natürlich tut die Trennung weh. Wenn das nicht so wäre, dann hättest du dir diese Zeit schenken können.
Es ist halt kein wundervoller und toller Mensch, wenn er so doof ist, zu glauben, dass man irgendwann doch Kinder will, wenn man sich von Anfang an dagegen ausgesprochen hat. Wieso denken Männer, dass die Frau sich irgendwann ihren Wunschvorstellungen anpasst? Es ist kein wundervoller und toller Mensch, wenn er erst so tut, als wäre es für ihn ok, wenn die Frau keine Kinder will und irgendwann merkt er, dass sich die Frau - ach oh Wunder - doch nicht an seine Vorstellungen angepasst hat und weiter keine Kinder will und dann trennt er sich. Es ich auch kein wundervoller und toller Mensch, wenn er der Frau suggeriert, dass diese Beziehung ohne Kinder so ok ist und die Frau denkt, nun angekommen zu sein und dann zieht er ihr den Boden unter den Füßen weg und die Frau steht wieder alleine da.
Wenn jemand sagt, dass man keine Kinder will, dann muss ein potentieller Partner, der aber Kinder möchte, das ganze von Anfang an absagen. Wenn er sich dennoch darauf einlässt, dann verarscht er den Partner, denn er tut ja dann so, als wäre es für ihn möglich auch kinderlos zu bleiben. Ich unterstelle aber, dass man sich dann nur auf den anderen einlässt und so tut als bräuchte man doch nicht unbedingt Kinder, weil man sonst die Beziehung nicht bekommt und man meint dann wohl, den anderen so manipulieren zu können, dass der plötzlich doch Kinder will.
Wenn dir ein Autohändler einen Wagen verkauft und erzählt, de hätte eine Eigenschaft, die er gar nicht hat, du im guten Glauben den Kauf eingehst und betrogen wurdest, dann kannst Du Regress fordern. Wenn einem jemand erzählt, dass er keine Kinder braucht, du dich im guten Glauben daran auf die Beziehung einlässt und hinterher feststellst, dass du betrogen wurdest, was ist dann? Dann war alles, was man für die Beziehung gemacht hat, für umsonst, denn die hat ja dann keinen Bestand mehr. In der gleichen Zeit hätte man auch seine Suche nach einem wirklich passenden Mann intensivieren können. Insofern ist die Beziehung auf jeden Fall Zeitverschwendung gewesen. Es ist doch keine tolle Zeit, mit jemandem zusammen zu sein, der einen verarscht hat.
Also wird für dich die gesamte Zeit mit einem Partner wertlos und verschwendet, wenn es irgendwann nicht mehr passt und scheitert? Die Zeit bis dahin war dann nicht toll? Warum war man denn dann überhaupt mit einem anderen Menschen zusammen?
Außerdem gibt die Lebenserfahrung solchen Menschen doch durchaus recht. Mit Mitte 40 haben vier von fünf Frauen Kinder. Mit Mitte zwanzig dagegen wollen mehr als nur eine von fünf Frauen keine Kinder. Rein statistisch verändert sich bei der Hälfte der Frauen die Haltung. Da darf ein Mann also durchaus hoffen, zu fünfzig Prozent hat er Glück.
Genauso, wie der Mann, der niemals Kinder haben möchte, Pech haben kann, weil die Partnerin, die nie Kinder wollte, nach 10 oder 15 Jahren doch ein Baby möchte. Wenn das passiert, dann war doch nicht die ganze Zeit umsonst und schlecht.
Ich kann der Argumentation zwar folgen, aber könnte man das nicht auch genauso gut umgekehrt sehen? Hat die Erstellerin des Threads denn wirklich so klar kommuniziert, dass sie definitiv keinen Kinderwunsch hat? Ich denke, dass in der Sache beide etwas vage geblieben sind und ich würde da keiner Seite böse Absichten oder Täuschung unterstellen.
Eine Beziehung bzw eine sich anbahnende Beziehung ist eben keine Verhandlungssache wie der Kauf eines Gebrauchtwagens. Da sind Emotionen und Wünsche im Spiel und wenn beide Seiten diesen Partner nun unbedingt wollen, lügen sie sich vielleicht auch beide in die Tasche und denken, es wird schon klappen.
Und was Cooper sagt, stimmt ja auch. Bis ich Anfang 30 war, habe ich eigene Kinder sehr vehement abgelehnt, aber als ich dann total verliebt war, hatte die Vorstellung von eigenen Kindern plötzlich ihren Schrecken verloren. Das hätte ich vorher auch so nie von mir gedacht. Von daher kann man da immer skeptisch sein, ob eine Entscheidung, die man mit Mitte zwanzig getroffen hat zehn Jahre später immer noch ihre Gültigkeit hat.
Eine Beziehung bzw eine sich anbahnende Beziehung ist eben keine Verhandlungssache wie der Kauf eines Gebrauchtwagens. Da sind Emotionen und Wünsche im Spiel und wenn beide Seiten diesen Partner nun unbedingt wollen, lügen sie sich vielleicht auch beide in die Tasche und denken, es wird schon klappen.
Für mich ist das schon Verhandlungssache, ich bin da nicht so überemotional mit rosa Brille und ich erwarte auch, dass man sich auf einmal getroffene Vereinbarungen verlassen kann und ich keinen unzurechnungsfähigen Partner habe, der nicht in der Lage ist, abzuschätzen, was er will oder nicht will.
Also wird für dich die gesamte Zeit mit einem Partner wertlos und verschwendet, wenn es irgendwann nicht mehr passt und scheitert? Die Zeit bis dahin war dann nicht toll? Warum war man denn dann überhaupt mit einem anderen Menschen zusammen?
Ja, das finde ich. Der Mensch hat mich ja dann durch seine Verarscherei daran gehindert, schon eher jemanden zu finden, der Kinder genauso ablehnt wie ich. Und wenn man Pech hat, hat man als Frau vielleicht die jungen Jahre mit dem falschen Partner verbracht und findet dann keinen mehr. Dann hat der Mann einem das ganze Leben versaut. Es wird ja mit zunehmendem Alter nicht leichter, jemanden zu finden. Und dann hat man die schönsten Jahre mit jemandem vergeudet, der einen dann doch wegen seines sinnlosen Fortpflanzungswunsches sitzen lässt.
Nein, die Zeit bis dahin war nicht toll. Das Thema Kinder führt meistens schon vor dem endgültigen Ende der Beziehung zu Konflikten, da wird immer mal wieder drüber gestritten und das lässt die Beziehung schon wackeln. Und außerdem führt das dann dazu, dass man später niemandem mehr traut, wenn man einmal so veräppelt wurde. Da denkt man bei jedem nachfolgenden Mann auch, dass der sich nun auch nur deswegen gegen Kinder ausspricht, weil er meint, man will das gerne hören.
Außerdem habe ich nicht irgendwelche unklaren Aussagen gemacht, von wegen „jetzt noch keine Kinder“, sondern ich habe Kinder immer klar abgelehnt und auch gesagt, dass ich keine Kinder mag. Wer dann noch denkt, dass ich einfach mal so meine Meinung ändere, weil der Mann das gerne so hätte, der hat hat echt einen am laufen.
Das war bei mir auch nicht anders, Verbena. Eine gute Freundin wusste bereits mit 14, wen sie heiraten möchte und dass es vier Kinder werden sollten. Der Auserwählte wollte keine Kinder aber die Frau. Geeinigt hat man sich auf zwei Kinder, geworden sind es dank Verhütungspanne drei. Mittlerweile haben die beiden die Silberhochzeit lange hinter sich und sind immer noch glücklich.
Ich wollte nicht heiraten, das wurde so ab Anfang zwanzig vielleicht irgendwann einmal denkbar, ein Wunsch bestand nicht. Kinder wollte ich nie. Partner A wollte welche und musste die Ablehnung hinnehmen. Er trug es mit Fassung und spielte auf Zeit. Partner B drängte auf Hochzeit und Nachwuchs, ich bin geflüchtet.
Kurz danach kam mein jetziger Mann und nach kurzer Zeit war ich verheiratet und das erste Kind kündigte sich zwei Jahre später an. Mein Gatte wollte übrigens niemals heiraten, die Kinderfrage war ihm egal. Und den Fall kenne ich nicht nur von mir. Es ändern viel mehr Frauen irgendwann ihre Meinung, die, die früh wissen, dass sie Kinder wollen, sind in der Minderheit. Aber natürlich wollen nicht alle Frauen irgendwann einmal doch Kinder.
"Das Thema Kinder führt meistens schon vor dem endgültigen Ende der Beziehung zu Konflikten, da wird immer mal wieder drüber gestritten und das lässt die Beziehung schon wackeln."
Ich kann diese Aussage nur bestätigen. Immer mal wieder kamen mir Situationen komisch vor (siehe Situation mit dem Patenkind). Beim Besuch des Patenkindes hatte ich das Gefühl, er wäre das Vater des Kindes und nicht sein Schwager. Außerdem redete er damals nonstop vom Patenkind. Ich habe ihm gesagt, dass ich damit leider gar nichts anfangen kann.
Sein Verhalten hat mir damals schon zu denken gegeben. Auch dass er bereits eine andere Beziehung u.a. wegen unerfülltem Kinderwunsch beendete, fand ich komisch. Ich habe ihn dann daraufhin angesprochen und ihn gefragt, WAS ER DENN MIT MIR WILL. Ich bin das komplette Gegenteil von Frauen, die eigene Kinder haben wollen. Das habe ich ihm klar gemacht. Ich kann mich noch daran erinnern, dass wir uns damals sogar im Auto deswegen "gefetzt" haben.
Vor zwei Tagen schrieb er dann bei whatsapp, dass er "auf dem Kindertrip" wäre. Ich fiel aus allen Wolken, weil ich bis dahin dachte, dass es dabei bleibt, dass er sich auch ein Leben ohne Kinder vorstellen könne. Daraufhin habe ich ihn wieder angesprochen und ihn gebeten glasklar Stellung zu nehmen. Leider musste ich ihm dann alles aus der Nase ziehen. Er war nur am "rumeiern" und rückte nicht raus mit der Sprache. Ich habe ihm 2 Kategorien vorgegeben um das Gespräch zu verkürzen und endlich auf den Punkt zu kommen:
1. Kategorie: er kann sich nur ein Leben mit Kindern vorstellen
2. Kategorie: er kann sich ein Leben mit UND ohne Kinder vorstellen
Ich habe ihm gesagt, er solle mir bitte mitteilen, welche der Kategorien für ihn in Frage kommt. Und er sagte: "Kategorie 3", dass sich beide Kinder wünschen. Ich habe ihm gesagt, dass das nicht der Fall ist. Daraufhin fragte er ob ich jemals einen Kinderwunsch gehabt hätte und ich verneinte das.
Er wollte sich da rauswinden wie ein Aal klar Stellung zu beziehen, das war zumindest mein Gefühl. Heute war ich im Supermarkt und hatte so eine Art Eingebung zwecks Manipulation. Da ich das nicht beweisen kann, will ich aber niemandem etwas unterstellen.
Mal ganz direkt gesagt, scheint mir das ein Fall von falscher Partner zu sein. Denn dein Freund ist wohl ein Familienmensch, der sich da auch voll und ganz auf ein Kind einlässt. Wobei du nicht schreibst, wie oft er sein Patenkind sieht. Wenn das nur alle paar Wochen ist, ist es auch normal, dass die beiden dann die gemeinsame Zeit sehr intensiv verleben.
Wobei Kinder recht unbefangen sind, wenn da plötzlich jemand Neues, in dem Fall du, dazu kommt. Aber sie spüren sehr genau in den ersten Sekunden, ob es passt oder nicht. Und du hast eine Abneigung gegen Kinder. Dass du dann Außen vor bist, wundert mich dabei nicht mehr.
Wenn du an der Beziehung fest halten willst ohne wirklich ausgegrenzt zu sein, dann musst du dich auch auf die Familie einlassen. Wobei es da egal ist, ob es sich um ein Kind handelt oder um erwachsene Menschen. Du grenzt dich, so lese ich das jedenfalls, selbst aus, indem du kein Interesse zeigst, was die Familie deines Freundes angeht.
Die Familie akzeptiert das scheinbar so und versucht dir da auch nichts anzutragen. Würde ich ehrlich gesagt auch nicht machen. Eine neue Person muss sich in die bestehende Familie einbringen, wenn sie wirklich dazu gehören will. Funktioniert auch so ähnlich, wenn ein alleinerziehendes Elternteil einen neuen Partner hat. Auch da muss man sich in die Familie einfügen und nicht, dass sich die Familie nach einer Person richtet.
Fakt ist, seit der "Patenkindthematik" hat unsere Beziehung einen sehr großen Knacks wegbekommen. Wir haben wirklich ganz schlimm gestritten. Ich habe ihm gesagt, dass ich mich wie das 5. Rad am Wagen fühle und dabei bitterlich geweint. Und da waren wir gerade bei den Eltern von ihm zu Besuch. Es war alles mehr als unangenehm.
Ich habe nie gesagt, dass ich eine Abneigung habe, lediglich, dass kein Kinderwunsch besteht. Und ehrlich gesagt, finde ich es für meine Verhältnisse seltsam, wenn sich der Patenonkel sich wie ein Vater verhält in meinen Augen.
Na klar fällt man dann aus allen Wolken und fragt sich, mit wem man es hier zu tun hat, wenn man sich dabei wie das 5. Rad am Wagen fühlt und er die Zeit ausschließlich mit dem Patenkind verbringt. Es kann ja auch sein, dass sein eigener Kinderwunsch dahintersteckt. Natürlich verhält man sich dann erst einmal verhalten, weil man irritiert ist.
Was ist bitte so schlimm daran, wenn der Partner sich bei einem Besuch mit seinem Patenkind beschäftigt? Wenn man sich dabei nicht wohl fühlt, dann erklärt man das hinterher und geht in Zukunft nicht mehr mit. So ab Anfang 20 sollte diese Reife da sein. Er hat schließlich nicht unverhofft das Patenkind getroffen und die Partnerin einfach stehen lassen, um mit dem Kind in den Zoo zu gehen.
Ich kenne so einige Männer, die stürzen sich geradezu auf fremde, aber ihnen bekannte Kinder und bespaßen die ausdauernd. Das kann ein unerfüllter Kinderwunsch sein. Aber das muss nicht so sein. Manche wünschen sich Kinder und finden fremde Kinder trotzdem total uninteressant. Andere fliegen auf Kinder und genießen den Kontakt, aber eigene Kinder und dauerhafte Verantwortung wollen sie nicht.
Warum er jetzt der total böse sein soll, verstehe ich auch nicht wirklich. Er hat immer durchblicken lassen, das Kinder zumindest nicht unerwünscht sind und eben gehofft, dass es wird. Für dich sind Kinder kein Thema und du hast gehofft, dass er nicht will. Da haben doch beide das gleiche gemacht, nur er hat die Konsequenzen gezogen, weil es leider nicht passt.
Es geht auch um die Umstände, wie er mit gewissen Dingen umgegangen ist. Ich habe mich damit einfach nicht wohl gefühlt. z.B.:
- sich vom Patenkind am Frühstückstisch am Pullover zerren lassen bzw. wegzerren lassen um dann zu spielen. Eigentlich wollten wir ja frühstücken... (keine Grenzen setzen können oder wollen)
- ein Auftritt als Paar hat nicht stattgefunden bei der Familie, eher der Auftritt als Patenonkel und zwar das ganze Wochenende (Freitagabend bis Sonntag)
Die Konsequenzen hat er vor allem deshalb gezogen, weil ich ihn darum gebeten habe, endlich mal klar Stellung zu beziehen und eine Entscheidung zu treffen. Wer weiß, ob er sie von allein auch so getroffen hätte... Er war ja eher verbal am "rumeiern".
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