Passiert es oft, dass ihr euch um andere Menschen sorgt?

Ich bin jemand, der sich generell immer viel zu viele Gedanken über alles mögliche macht. Ich male mir in Gedanken immer die schlimmsten Sachen aus und denke viel zu viel nach. Von daher liegt es nur nahe, dass ich mich auch regelmäßig um andere Menschen sorge, vor allem um die Menschen, die mir nahe stehen. Besonders wenn jemand krank ist oder wenn es jemandem aus anderen Gründen nicht gut geht, sorge ich mich um die Person und auch dann, wenn eine Person längere Zeit nicht erreichbar ist oder dergleichen.

Passiert es euch oft, dass ihr euch um andere Menschen sorgt? Wie schnell passiert es, dass ihr euch Sorgen um andere macht? Muss es dafür einen richtigen Grund geben oder reicht es aus, dass ihr euch allein in Gedanken das Schlimmste ausmalt?

Ich mache mir schon ab und zu Sorgen um Menschen, die mir nahe stehen, aber auch nicht immer. Nehmen wir meinen Partner. Ich mache mir da nicht immer Sorgen, nur dann, wenn ich auch einen Anlass habe. Wenn er beispielsweise auf dem Heimweg von der Arbeit ist und er länger braucht als sonst, dann mache ich mir schon Sorgen, weil es ja sein kann, dass es einen Unfall gab oder ähnliches. Er muss 20km fahren, bis er von der Arbeit zu Hause ist, da kann einiges passieren.

Ansonsten mache ich mir Sorgen um seine Arbeit. Diese Arbeit stresst ihn wirklich sehr, wobei ich mir Sorgen um seine Gesundheit mache. Beim Betriebsarzt wurde bei ihm erhöhter Blutdruck festgestellt und seitdem ich das weiß, mache ich mir mehr Sorgen als vorher.

Um meinen Schwiegervater habe ich mir vor 1-2 Wochen Sorgen gemacht. Er war bei Glatteis hingefallen und hat sich dabei zwei Sehnen in der Schulter gerissen, die vor 1-2 Wochen operiert werden sollten. Da macht man sich natürlich auch so seine Gedanken, ob es auch keine Komplikationen geben wird. Bei OPs unter Vollnarkose kann viel passieren und man kann nicht das geringste dagegen tun.

Ich mache mir schon ab und an Gedanken und auch Sorgen um Menschen, die mir nahe stehen und die mir etwas bedeuten. Wobei ich das nur mache, wenn ich sehe, dass bestimmte Dinge schief laufen. Ansonsten mache ich mir nicht umsonst irgendwelche Sorgen oder sorge mich um mir eher unbekannte Personen oder um Personen, die ich nicht näher kenne. Das wäre auch übertrieben.

Natürlich mache ich mir große Sorgen um nähere Angehörige. Da gibt es viele Situationen, wo automatisch sorgenvolle Gedanken aufkommen und sich nicht verscheuchen lassen. Ich habe aber auch inzwischen festgestellt, dass manche Menschen es nicht wollen, dass man sich Sorgen macht. Nur selbst kann man es schlecht abstellen.

Ich mache mir aber nicht nur Sorgen bei Angehörigen und Bekannten, sondern auch bei völlig Unbekannten. Wenn ich höre, dass jemand, den ich flüchtig kenne ernstlich erkrankt ist, belastet mich das. Ebenso, wenn ich von manchen schlimmen Schicksalen höre, bin ich betroffen und überlege, wie und ob man helfen kann. Doch das ist weder erwünscht, noch machbar.

Früher habe ich mir auch fast schon aus Prinzip Sorgen um meine Mitmenschen gemacht. Mittlerweile habe ich jedoch am eigenen Leib erfahren, dass ständiges Sich-Sorgen ohne konkreten Grund nur einen selber fertig macht und an der Gesamtsituation nichts ändert. Natürlich wusste ich das rein intellektuell schon vorher, aber wenn man mal ein Jahr lang mit dem Wissen lebt, dass Person X sterben wird, egal, ob man sich Sorgen macht oder nicht, konzentriert man sich irgendwann doch auf Wichtigeres.

Natürlich mache ich mir auch heute noch Sorgen um meine Mitmenschen, wenn es einen konkreten Anlass dafür gibt, etwa wenn mein herzkranker Vater mal wieder im Krankenhaus liegt. Aber das generelle Grübeln über potenzielle Katastrophen habe ich stark eingeschränkt. Zu viele Sorgen versauen einem nur die Zeit, in der gerade alles rund läuft.