Partnersuche in einer Krise sinnvoll? Sollte man abwarten?
Nun sind auf der Welt gleich 2 große Krisen vorhanden. Zum einen nervt immer noch Corona, was nun aber viel schlimmer ist ist der Krieg in der Ukraine und das schwebende Damoklesschwert 3. Weltkrieg. Nun bin ich vergeben und ganz froh da jemanden an meiner Seite zu haben mit dem ich darüber reden kann, was mich bewegt. Wie macht man das nun aber als Single? Sollte man gerade aktiv suchen oder lohnt sich das nicht, weil man ja gar nicht weiß was sich da noch alles ergibt?
Sollte sich ein Krieg für uns ergeben, würdet ihr lieber frisch in einer Beziehung sein oder Single? Stellt sich für euch die Frage oder versucht ihr es einfach? Ich finde ja man sollte das Leben immer genießen und schauen, dass man damit zufrieden ist und daher würde ich als Single wahrscheinlich dennoch nach einem Partner suchen, selbst in der jetzigen schwierigen Zeit.
Meiner Meinung nach gibt es da kein richtig oder falsch. Ich denke, dass Liebe gerade in dieser schwierigen Zeit sehr wichtig ist und die Menschen ein Stück weit zusammenhält. Das heißt allerdings nicht, dass man sich jetzt zwangsläufig in einer Beziehung stürzen sollte und das irgendwie die eigene innere Stärke in solchen Situationen ausmacht. Sollte man allerdings zufällig einen Menschen kennenlernen und es passt alles, sollte man die Entscheidung für eine Beziehung nicht nur an den aktuellen Umständen scheitern lassen.
Ich empfinde es auch als überhaupt nicht verwerflich, wenn man in der aktuellen Zeit Single ist und weiter auf Datingplattformen bzw. im realen Alltag nach einem Partner sucht. Das Leben ist so kurz und so wertvoll und natürlich sollte man sich maximal auch sozial engagieren aber das heißt nicht, dass man sich schlecht fühlen muss, wenn man auch noch eigenen Bedürfnissen folgt. Ich finde es fürchterlich, deshalb einen Menschen zu verurteilen. Am Ende würde es uns guttun, wenn wir auch alle etwas mehr aufeinander achten und uns versuchen auf die verbleibenden positiven Dinge zu fokussieren.
Ich bin immer wieder fasziniert, wie hier die großen globalen Geschehnisse, Krisen und Katastrophen, die die Existenz von Millionen bedrohen, beeinflussen oder beenden, nur im Zusammenhang mit der eigenen, immer noch sicheren Spießbürgerwelt gedacht werden können.
Ich meine, Putin wird's nicht jucken, wen du bumst, und im Falle des "Dritten Weltkriegs" macht es zumindest in meinen Augen keinen Unterschied, ob zu zuvor auf "Partnersuche" warst und nun als Single oder in festen Händen am nuklearen Fallout zugrunde gehst.
Ich kann zwar verstehen, dass so mancher Mensch Tinder in der aktuellen Situation mal beiseitelegt und statt zu "daten" lieber Feldbetten aufstellt oder Suppe austeilt, aber ebenso, wenn sich Menschen wie oben erwähnt sagen, dass es für Putin keinen Unterschied macht, ob und wen sie bumsen. Und wenn du "abwarten" willst, bis auf der Welt Frieden herrscht, wird es in diesem Leben sowieso nichts mehr.
Aber wenn die eigene kleine Spießerwelt nicht betroffen ist, käme niemand auf den Gedanken: Ich suche gerade nicht "aktiv" nach Partnerschaft, schließlich ist Kabul gefallen, in Somalia herrscht Hungersnot und der Regenwald schaut auch schon ganz elend aus.
Ramones hat geschrieben: Nun bin ich vergeben und ganz froh da jemanden an meiner Seite zu haben mit dem ich darüber reden kann, was mich bewegt. Wie macht man das nun aber als Single?
Vielleicht liegt es an mir. Manchmal fällt es mir schwer, die Gedankengänge anderer Menschen nachzuvollziehen. Also du bist froh jemanden an deiner Seite zu haben, mit dem du darüber reden kannst, was dich bewegt. Aber weil Krisen herrschen, suche ich mir doch keinen Partner aus dem Grund, mit jemandem darüber reden zu können. Auch als Single hat man im Normalfall Leute, mit denen man sich austauschen kann.
Wenn ich auf Partnersuche wäre, würde ich mich von der politischen Weltlage nicht beeinflussen lassen, außer wenn ich selber direkt persönlich davon betroffen wäre. Wenn also ein Krieg kurz bevor steht, hätte ich andere Sorgen als in Tinder zu wischen. Ich würde mich eher darüber informieren, wo der nächste Luftschutzbunker ist, und Maßnahmen ergreifen, dass mein jüngster Sohn aus Berlin herauskommt.
Ansonsten gibt es immer Krisen, zugegebenermaßen ist es momentan etwas extrem. Klar müssen gewisse Zustände herrschen, dass man Lust auf eine Partnersuche hat. Aber die liegen vielleicht eher im direkten Umfeld als in China. Andererseits ist natürlich die Kriegsgefahr real und beeinflusst die Psyche so, dass sie bei manchen Leuten vielleicht eher keine Sehnsucht nach romantischen Gefühlen auslöst. Bei anderen ist es vielleicht umgekehrt. Und auf was warten?
Um ganz ehrlich zu sagen, sind mein Freund und ich politisch nicht immer einer Meinung. Aktuell zwar sehr wohl, aber beispielsweise das Thema „Abtreibungen“ ist ganz heikel bei dem im Augenblick, sodass er den US-Richtern gar recht gibt, außer im Falle einer Vergewaltigung. Er argumentiert damit, dass Leute, die ungeschützt miteinander intim werden auch die Verantwortung für ein Lebewesen tragen sollten. Er dachte da auch mal anders, aber aktuell scheint er wohl mal wieder mit sich eine innere Zerrissenheit zu spüren.
Während er die Situation mit der Ukraine eigentlich ganz ähnlich sieht. Er weiß, dass die potenzielle Gefahr besteht, dass es den dritten Weltkrieg geben könnte und dennoch bleibt er ebenso wie ich der Ansicht, dass schwere Waffen zu liefern sind. Die Ukraine sollte das Recht besitzen, sich verteidigen zu dürfen und dem Russen muss man endlich die Schranken aufweisen! Da bin ich bei ihm und auch dann, wenn das für mich im spießigen und noch so freien sowie glücklichen Deutschland das Schlimmste bedeuten könnte.
Dennoch finde ich Krisen jetzt weniger gut oder schlecht dazu geeignet, einen Partner zu finden. Sie beeinflussen die Partnersuche in meinen Augen nicht, weil wir außer bei Corona eben nicht direkt von dem Krieg betroffen sind. Ja vielleicht in gewisser Weise finanziell, durch Freunde, Bekannte usw. Doch worin besteht die sonstige Beeinflussung im Alltag? Die Angst vor dem dritten Weltkrieg? Dann dürfte man eine ganze Menge nicht mehr am Tage machen, weil man ja sich selbst total verrückt machen würde.
Wir haben es doch in all den Krisen noch deutlich besser als so viele andere. In Afrika sind durch die Krisen, die bereits vorhanden waren mit der Corona-Krise noch weitere tiefe Gräben entstanden und in vielen armen Regionen ebenso. Während in der Ukraine natürlich das Morden für die „Entnazifizierung“ weitergeht und die Welt zuschauen muss, was dort passiert. Ich denke, dass dies jedoch die Leute, die nicht unmittelbar betroffen sind, kaum so stark beeinflusst, als das man dafür dringender eine Partnerschaft suchen muss.
Man kann ja mit Leuten reden, um Gedanken auszutauschen. Auch das Web bietet sich da sicherlich in seriöser Weise an, aber auch in sehr unseriöser Weise. Die Familie, der Bekanntenkreis, vielleicht auch Arbeitskollegen und wer auch immer. Eine Partnersuche in einer solchen Krise ist für mich daher nur vorgeschoben, weil sie eigentlich eh gewollt ist und die Krise wohl es erleichtert zu sagen, ich brauche dringend jemanden.
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