Partner wünscht einseitig offene Beziehung, wieso?
In meinem Bekanntenkreis kam heute eine Situation auf, die uns schon etwas als "Zuschauer" etwas verwundert hat. Wir gehen hier eigentlich alle recht offen miteinander um, sodass die Bekannte A während ihr Freund B dabei war sagte, dass er ihr eine offene Beziehung als Beziehungsidee näher gelegt hat. Bis hier her muss ja jeder selber wissen, was er will oder nicht.
Nun war es jedoch anders, als angenommen. Wir gingen davon aus, dass Person A und B nun eine offene Beziehung gleichermaßen führen dürfen. Doch so sieht Person B es nicht vor. Person B möchte selber gerne Sex mit anderen Frauen haben dürfen, aber will nicht, dass Person A dies hat. Also unsere Bekannte.
Er ist der Meinung, dass Mann seine Triebe ausleben muss, um nicht fremd zu gehen, was in einer monogamen Beziehung der Fall wäre. Indes meinte er, dass er Person B nicht teilen will, kein Bock hat, dass andere Männer sie beschmutzen und noch andere dumme Floskeln sind dazu gekommen.
Person A sieht es natürlich gar nicht ein, dass B eine offene Beziehung führt und sie es nicht gleichermaßen darf. Auf eine einseitige offene Beziehung hat sie keine Lust und deswegen hängt der Haussegen jetzt schief. Er wirft ihr vor, mangelnde Liebe für ihn zu empfinden, weil sie seinem Wunsch nicht entspricht, wenig Vertrauen usw.
Ich finde das ja wirklich lächerlich, was er da angeboten hat. So geht es in meinen Augen gar nicht, aber das hat er nicht kapiert. Wir Frauen würden uns immer anstellen, aber Männer können Sex und Liebe trennen, aber wir Weiber eben nicht. Das war seine Aussage und deswegen seien wir empört.
Das die Kerle im Bekanntenkreis ebenso empört waren rechtfertigte er damit, dass sie Waschlappen seien, die keine Männer sind und wissen, was gut für sie und ihre Beziehung sei. Also vollkommen behämmert das Gedankengut, wenn Ihr mich fragen würdet.
Nun wüsste ich gerne, wie Ihr die Situation beurteilt, dass Person B eine offene Beziehung will, aber A dasselbe Recht nicht zuspricht. Wieso kommt er auf die Idee, dass A auf diesen Vorschlag eingehen würde und wie kommt er darauf, so doof zu argumentieren? Gerne wüsste ich, wie Ihr reagieren würdet und was ihr davon haltet.
Gerne komme ich darauf zurück, was ich in einem anderen Thread schon einmal geschrieben hatte: Ein solcher Mann würde zügig seine Koffer vor der Wohnungstür finden. In der Wohnungstür befände sich selbstredend ein neues Schloss.
Wer versuchen würde, so mit mir umzugehen, dem würde ich kurz und knapp deutlich machen, dass er sich für die offene Beziehung eine Andere suchen kann. Wenn Mann meint, er braucht das so, dann soll Mann sich das so holen, wo er das so bekommt - bei mir jedenfalls nicht.
Wenn die Frau sich auf eine Diskussion einlässt, dann lässt sie sich auch auf seine Argumentation ein. Dabei könnte sie in meinen Augen nur verlieren, denn seine Argumentation entbehrt der realen Grundlage.
Würde mein Mann so einen Mist vom Stapel lassen, würde ich ihn auch vor die Tür setzen. Das geht ja mal gar nicht. Es geht mir dabei nicht darum, dass man nicht darüber reden sollte oder sich das nicht wünschen darf, aber die Argumente und das Einseitige würde ich nicht akzeptieren. Ich meine, wenn einer das gerne hätte, dann muss man eben darüber reden, aber eine Beziehung wird von 2 Menschen geführt und nicht nur vom Mann, der alles bestimmen kann.
In einer Beziehung sollten beide etwas zu sagen haben und nicht nur eine Person. Deswegen kann ich nicht verstehen, wie man sich so etwas gefallen lassen kann. Eine offene Beziehung, die einseitig ist, kann meiner Meinung nach nicht funktionieren. Nun hat er ja aber offensichtlich schon angekündigt, was kommen wird. Immerhin trennt er ja Liebe von Sex und da kann man sich schon vorstellen wie treu er denn wirklich ist. Ich denke, dass er sich einfach nur die Absolution holen wollte und sie betrügt.
Diese Argumentation ist ja total das Letzte. Also so etwas würde ich mir nicht gefallen lassen. Ich glaube, wenn ich einen Partner hätte und dieser dann selbst sagt, dass er eine einseitige offene Beziehung führen will und dann noch solche Argumente vom Stapel lassen würde, dann würde ich zum Gegenschlag ausholen.
Ich meine, darüber zu diskutieren ist eine Sache, aber wenn er das einfach ankündigt und dann einseitig eine offene Beziehung führt und dann von mir erwartet, dass ich als braves und sich anpassendes Weibchen daneben sitze und von mir aus Socken stricke während er seinen Spaß hat, dann kann er das vergessen. Ich würde dann aus "Rache" dann aus der einseitig offenen Beziehung eine normal offene Beziehung machen und hätte dann auch meinen Spaß. Wenn ihm das nicht passt, hat er Pech gehabt.
So oder so hätte ich ihn raus geworfen und die Schlösser ausgetauscht. Wir leben doch nicht im Mittelalter und bei so einer kranken Denke hätte ich die Befürchtung, dass er mit einem Keuschheitsgürtel um die Ecke kommt und seine Partnerin dazu verdonnert, so ein Ding tatsächlich zu tragen, wenn er abwesend ist und rumhurt.
Warum jemand sich so ein Beziehungsmodell wünscht, das ist doch eigentlich klar. Wenn es in einer Beziehung nur darum geht, dass die eigenen Wünsche und Bedürfnisse erfüllt werden und der andere nur Mittel zum Zweck ist, dann ergibt sich das zwangsläufig.
Der Partner soll treu sein. Schließlich möchte man nicht in Konkurrenz mit anderen treten. Würde der Partner sich anderweitig vergnügen, dann könnte er schnell mitbekommen, dass andere Menschen ihm mehr Wertschätzung entgegenbringen.
Dann müsste man sich anstrengen, denn jemand anderes könnte netter, aufmerksamer, besser im Bett oder was auch immer sein. Man würde es nicht mehr schaffen, den anderen klein und emotional abhängig zu halten. Wer möchte außerdem einen Partner, der durch fremde Betten hüpft?
Bei einem selbst ist das natürlich etwas vollkommen anderes. Schließlich ist man ein Geschenk an das andere Geschlecht. Der eigene Partner soll froh sein, dass man überhaupt mit ihm zusammen ist. Schließlich hat man Bedürfnisse, die sofort und immer befriedigt werden müssen. Da haben Kleinkinder mehr Impulskontrolle.
Warum man sich so etwas antut, das ist mir schleierhaft. Putzfrau, Köchin, Haushaltshilfe und Prostituierte kann man auch gegen Bezahlung sein. Dann hat man zumindest etwas davon. Für einen Mann ist so ein menschliches Hündchen, dass ihm den Hintern nachträgt, immer da ist und so einen Spinner für ein Gottesgeschenk hält, sehr bequem.
Für mich ist das auch totaler Blödsinn, mal davon abgesehen, dass so eine Beziehungsform für mich gar nicht in Frage käme. Wenn aber doch über eine offene Beziehung nachgedacht wird, dann sollte auch gleiches Recht für beide Partner gelten.
Vor allem die Argumente des Mannes finde ich wirklich primitiv und lächerlich. Komisch, dass nicht alle Männer dieser Meinung sind, dass sie mit mehreren Frauen Sex haben müssen oder sich da ihren sogenannten Trieben hingeben. Als Frau würde ich das so auch nicht mitmachen. Entweder gleiches Recht für Beide oder man nimmt Abstand von der Idee, eine offene Beziehung zu führen.
Obwohl jetzt einige Stunden vergangen sind, ist es via WhatsApp & Co noch immer das heißeste Gesprächsthema, welches wir in Moment führen. Doch wen verwundert es, weil wir offenbar alle etwas erstaunt sind, wie einseitig gedacht wurde und was für Allüren der Herr da an den Tag legt.
Ich muss jetzt gestehen, dass ich den Herren von Anfang an nicht wirklich mochte. Es kommen öfters so Sprüche, dass wir Frauen doch froh sein sollen, dass Mann so viel Sex möchte, weil das uns ja zeigen würde, wie attraktiv wir wären usw. Wenn er nach dem Motto keinen Sex mehr von jemanden will, dann wäre es ein Grund zur Sorge. Bla..Bla..Bla..
Also der ist schon wirklich an Idiotie oftmals nicht zu überbieten. Er prügelt sich auch, wenn er das Gefühl hat, dass Mann zu viel SEINE Freundin anglotzt, weil das hat niemand zu tun. Seine Freundin gehört nur ihm alleine.
Er erzählt ihr auch unverblümt von all seinen Bettgeschichten, vergleicht sie mit anderen Frauen und mehr. Wenn sie jedoch auch nur einen Ansatz von "Bettgeschichte" aus ihrer Erfahrung erwiedert, wird der eifersüchtig. Schon ein komischer Kautz.
Laut meiner Freundin denkt die Bekannte jetzt allerdings auch über die Trennung nach, weil der Haussegen eben total schief hängt. Soll wohl jetzt so sein, dass die Bekannte ihm natürlich nicht mehr traut, was ich nach solch einem dämlichen Vorschlag mir denken kann.
Ich könnte mir gar nicht vorstellen mit so einem Macho überhaupt eine Beziehung anzufangen. Ich meine, jemand entwickelt sich doch nicht vom modern eingestellten Mann, der Frauen als gleichberechtigt ansieht zu einem Arsch, der meint, dass seine Partnerin sein Besitz sei, während er in der Gegend herum vögeln kann ohne Rücksicht auf sie nehmen zu müssen.
Liebe macht ja bekanntlich blind, aber wie könnte sie unter solchen Bedingungen die Partnerschaft überhaupt weiter führen? Hätte sie überhaupt noch Lust darauf mit einem Mann Sex zu haben, der auch mit anderen Frauen ins Bett steigt, weil sie ihm offensichtlich nicht genug bieten kann?
Ich frage mich so etwas auch immer. Ich selber würde mit dem Typen weder noch in die Kiste steigen, den weiter bei mir wohnen lassen und anderes. Ich hätte nach solchen Sätzen und davon gibt es noch einige weitere Anekdoten längst die Nase gestrichen voll.
Ich bin eben auch nicht der Typ für eine offene Beziehung, sodass dieser Vorstoß bei mir schon zur Trennung führt. Da ich der Meinung bin, wer mir so etwas anbietet, der bleibt mir letzten Endes auch nicht treu, weil sonst müsste man mir solch ein Scheiß-Beziehungsmodell auch nicht unterjubeln.
Liebe macht offenbar wirklich blind. Ich habe mir früher auch das eine oder andere mehr gefallen lassen, weil ich dachte, dass ich zu jung bin, um es zu begreifen. Heute weiß ich, dass ich damals genau so gedacht habe wie heute und auf mein Bauchgefühl hätte hören sollen.
Ich sag ja immer wieder, wir haben einen großen Bekanntenkreis, wo wirklich alles vertreten ist. Das naive Püppchen, die Tussi, der Streber, Nerd usw. Eben quer durch das Beet. Was hier manchmal abgeht und wir mitkriegen, grenz an einem Kinofilm.
Ehrlich gesagt würde ich mir da als Partnerin die Diskussion sparen und den Typen stattdessen einfach in den Wind schießen. Wenn der Typ es partout nicht einsehen will, was er für einen ungerechten Mist verzapft, wäre ich mir da auch einfach zu schade dafür, um da noch stunden- oder gar tage- oder wochenlang mit ihm über dieses Thema zu diskutieren. Für mich liegt es einfach auf der Hand, dass so ein Verhalten überhaupt nicht geht, wobei ich von meinem Partner die gleiche Sichtweise erwarte. Wenn das nicht der Fall ist, gibt es da für mich auch nichts zu diskutieren.
Für mich persönlich wäre eine offene Beziehung nun nichts, wobei ich es in Ordnung finde, wenn andere Paare es so handhaben, solange sie glücklich sind. Allerdings ist es klar, dass beide damit einverstanden sein müssen und dass natürlich auch beide die gleichen Rechte haben. Dass ein Mann sich selbst austoben möchte, aber partout nicht will, dass seine Freundin auch nur einen anderen Kerl ansieht, geht für mich gar nicht. Er gibt doch damit offen zu, dass er gerne durch alle Betten turnen und sich austoben will, aber jemanden haben will, zu dem er immer wieder zurück kommt. Damit nutzt er die Freundin doch total aus.
Wenn ich so einen Partner hätte, der mir solche dreisten Forderungen stellen würde, würde ich wie schon geschrieben, nicht darüber diskutieren. Allein die Tatsache, dass jemand so krass drauf wäre, so etwas zu fordern, würde mir zeigen, dass ich mit diesem Menschen nichts mehr zu tun haben möchte. Ich würde da sicherlich nicht diskutieren und versuchen, ihn umzustimmen oder zu Kompromissen zu überreden. Wenn der Kerl es sich in den Kopf gesetzt hat, dass er seine Triebe ausleben will, dann sollte man ihn das auch tun lassen. Er würde es ja ohnehin nicht lassen können. Aber in so einem Fall wäre es für mich dann aus.
In meinen Augen wünscht sich nur dann jemand eine einseitige, offene Beziehung, wenn er meint, ein ganz toller Held zu sein, in Wirklichkeit aber ein armes Würstchen ist. Mit solchen Leuten möchte ich mich nicht abgeben und schon gar nicht mit ihnen zusammen sein.
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