Partner von sich abhängig machen wollen, um ihn zu binden?
Für mich wäre es gar nicht erstrebenswert, völlig abhängig von meinem Partner zu sein, wobei ich das umgekehrt auch niemals wollen würde. Allerdings gibt es ja tatsächlich solche Paare, wobei meistens die Frau dann abhängig vom Mann ist, sowohl finanziell, aber auch psychisch.
Jedenfalls habe ich nun davon gehört, dass es wohl auch Männer geben soll, die bewusst ihre Freundin oder Frau von sich abhängig machen wollen. Sie versuchen die Frau dazu zu überreden, den Job zu schmeißen und kontrollieren nach und nach ihre Kontakte zu Freunden, so dass diese auch immer weniger werden. Im Endeffekt soll die Frau so abhängig vom Mann sein, dass sie sich gar nicht trauen soll, sich jemals zu trennen, weil sie dann genau weiß, dass sie ohne ihren Mann eben sehr schlecht dasteht.
Kennt ihr Fälle, in denen Leute ihren Partner bewusst von sich abhängig machen lassen wollten, um diesen an sich zu binden? Könntet ihr euch vorstellen, euch dermaßen von eurem Partner manipulieren zu lassen? Man muss doch auch merken, was der Mann vorhat, wenn er sich so verhält, oder?
Da gibt es doch ganz verschiedene Varianten, die wahlweise sehr unangenehm oder auch ganz harmlos wirken und vielleicht so sind wie sie scheinen oder eben doch ganz anders. Außerdem gibt es nicht nur Männer, die so versuchen, eine Frau an sich zu binden. Auch Frauen versuchen durchaus so den Mann zu verpflichten.
Dass das immer ein schmaler Grad sein kann, zeigt mein Ex. Es war immer klar, dass seine Partnerin sich sehr stark in seiner Firma engagieren muss. Eine eigene Karriere ist möglich, kostet aber Kraft und wird schwer zu koordinieren. Es wäre auch in Ordnung, darauf zu verzichten, die eigene Absicherung ist fair geplant. Außerdem ist auf Dauer eine Hochzeit nicht zu vermeiden und Kinder müssen sein.
Die funktionierende Beziehungszeit gab es nicht einen Moment, wo er versucht hat, eine Abhängigkeit zu forcieren. Ich hätte zwar abhängig sein dürfen, das hätte ihn nicht gestört. Aber er hat versucht, mich zu unterstützen und mir die nötigen Freiräume zu schaffen, damit ich meine Ziele verfolgen kann.
Als ich mich getrennt hat, hat sich das ganz schnell geändert. Da hat er sich extrem bemüht, irgendwie Einfluss zu behalten. Eine Ehe als Geschäft, nämlich Heiraten und Kinder gegen Haus und Geld, waren der erste Versuch. Dann ein überbezahlter Job in seiner Firma. Als letzter Versuch kam kostenloses Wohnen in unserer ehemaligen Wohnung, er hätte eine Etage darunter gelebt.
Von außen mag es während der guten Zeiten sehr nach finanzieller Abhängigkeit ausgesehen haben. Da war es nicht der Fall. Am Ende hat er es dagegen wirklich versucht. Aber es kann auch andersherum laufen. Eine frühere Freundin hat es beispielsweise bewusst auf diesem Weg versucht.
Als es im Job schlecht lief und der Partner nicht ewig alles allein finanzieren wollte, wurde sie eben schwanger. Und als der das nicht mitmachte, kam schnell Kind Nummer 2 vom nächsten, der dann brav mit ihr zusammengezogen ist und geheiratet hat. Die Kinder waren bewusst als Bindemittel gedacht.
Ich denke, dass man sich durchaus in eine Abhängigkeit begeben kann in einer Beziehung, dass das aber eine Entscheidung sein muss, die von beiden getroffen wird und die nicht dadurch bestimmt wird, dass man jemanden näher an sich binden möchte.
Ich bin beispielsweise gerade finanziell abhängig von meinem Mann, weil ich mit unserem kleinen Sohn zu Hause bin und nur Elterngeld und Kindergeld bekomme, aber das hat er nicht gemacht um sich näher an mich zu binden und eine nicht laufende Beziehung wieder zu kitten, sondern er ermöglicht es mir einfach wertvolle Zeit mit meinem Kind zu haben und er schätzt mich deswegen auch sehr viel.
Ich denke, dass man das nicht manipulativ machen sollte und ich kenne auch keinen, bei dem das quasi als Erpressung gelaufen ist. Meistens ist es doch eine Entscheidung, die beide getroffen haben und mit der auch beide Partner glücklich sind.
Ich kenne leider auch so einen Fall, wo die Frau nach einigen Schwierigkeiten in der Beziehung plötzlich ein zweites Kind bekommen hat. Das erste Kind war schon fast erwachsen und der Mann "rebellierte" quasi und auf einmal legt sie ihm so ein neues Baby ins Nest, worum er sich (finanziell) kümmern muss. Das finde ich schon sehr auffällig und es wirkt auf mich schon fast manipulativ, gebe ich ehrlich zu.
Ich halte nichts davon, von seinem Partner emotional oder finanziell abhängig zu sein, gerade wenn die Beziehung nicht so gut läuft und um die jeweilige Person zu binden. Im Fall von Ramones ist das ja was anderes, da der Nachwuchs ja von beiden so gewollt war und da finde ich es auch richtig und wichtig, wenn man dann der Neu-Mama es ermöglicht, Zeit mit ihrem Baby zu verbringen. So eine vorübergehende Abhängigkeit finde ich auch gar nicht schlimm, weil ich eben hier in diesem konkreten Fall davon ausgehe, dass beide das so wollten und sich dazu entschieden haben, gemeinsam Nachwuchs zu planen und zu bekommen.
Aber wenn das so gar nicht geplant war, es schon eine Weile kriselte und es Streit gab und plötzlich ist die Frau schwanger, dann werde ich schon misstrauisch. Denn das kann dann doch kein Zufall sein finde ich.
Bei mir und meinem Mann sind wir beide voneinander abhängig. Mein Mann wollte mich damals nach 6 Wochen Beziehung unbedingt heiraten um mich so an sich zu binden. Das haben wir dann auch gemacht. Nun glaubt er auch ich sei abhängig von ihm, da ich dienstunfähig bin und kein Einkommen habe. In Wahrheit bin ich abhängig von ihm, weil ich nicht ohne ihn leben könnte.
Andersrum ist er abhängig von mir, weil er ebenfalls nicht ohne mich leben könnte. Aber mit Manipulation hat das rein gar nichts zu tun, sondern mit Liebe. Wenn man sich wirklich liebt kann man nicht mehr ohne den anderen sein.
Ich könnte mich absolut nicht auf jemanden einlassen, der mich von ihm abhängig machen möchte. Mir ist es enorm wichtig auch in einer Beziehung eigene Entscheidungen treffen zu können und wenn mein Partner mich nicht lieben würde ohne mich scheinbar fest an ihn zu binden, dann wäre er auch nicht der Richtige für mich. Mein Partner und ich sind uns da zum Glück sehr ähnlich und wissen, dass wir beieinander bleiben solange wir glücklich sind ohne irgendwelche Verpflichtungen einzugehen.
In meinen Bekanntenkreis gibt es einige, die scheinbar solche Verlustängste haben, dass sie den Partner fest an sich binden wollen. Das geht soweit, dass sie sich schon nach wenigen Monaten ein Kind wünschen, mehr oder weniger als Zeichen, dass man sich jetzt nicht mehr trennt. In der Realität ist Gegenteiliges der Fall und die Beziehungen gehen genauso schnell, wenn nicht sogar schneller, in die Brüche, als andere.
Natürlich kann es unter bestimmten Umständen und mit viel Glück funktionieren, der Regelfall ist aber in meinen Augen ein anderer. Häufig sind es auch Männer, die ihre Frau fest von sich abhängig machen wollen, die sich selbst nicht wirklich trauen und deshalb auch so ein Bild von anderen Menschen haben. In Studien wurde beispielsweise nachgewiesen, dass Personen mit Verlustängsten und starker Eifersucht, eher fremdgehen und das deshalb von anderen auch erwarten aber Angst davor, dass ihnen das passiert.
Sternenbande, das, was du als Liebe beschreibst, empfinde ich als total erschreckend und absolut nicht erstrebenswert. Dein Mann, der dich liebt, ist sich deiner Gefühle nicht sicher und glaubt, ein Hauptgrund für deine Anwesenheit liegt in wirtschaftlicher Abhängigkeit? Und das obwohl du ihn liebst? Das finde ich sehr traurig.
Und beide können nicht ohne den anderen? Ohne den anderen nicht leben zu wollen, das ist durchaus verständlich. Aber nicht können? Ich bin glücklich, wenn der Mensch, den ich liebe glücklich ist. Ich habe nicht den Wunsch, ihn in irgendeiner Form von Abhängigkeit zu halten. Für sein Wohlbefinden lasse ich ihn eher los, als ihn zu fesseln.
Es gibt ja die unterschiedlichsten Abhängigkeiten, die man oftmals gar nicht so mitbekommt. Wie viele Menschen glauben, dass sie ohne ihren Partner nicht leben könnten? So viele. Bei manchen ist das nur ein Spruch, aber einige sind da sehr ernst drin und können wirklich nicht ohne ihren Partner leben, was für mich eine Abhängigkeit ist.
Doch nicht immer ist gerade die genannte Abhängigkeit die, die vom Partner bewusst manipuliert wurde. Manchmal machen es auch wir Frauen oder der Mann selber. Wieso auch immer man sich so von einem Partner abhängig macht, ist mir allerdings schleierhaft. Das Trennungen nach Jahren wehtun ist klar, aber manche Weiber und Kerle rennen ja monatelang nach, heulen, besaufen sich etc.
Andere Abhängigkeiten hingegen machen mir sorgen. Man erkennt einem Mann oder einer Frau nicht an, dass sie jemanden psychisch manipulieren.Sei es dem Narzissten, der eifersüchtig ist, dem Sadisten usw. Man stellt immer öfters fest, dass solche Leute eine gute und manipulative Ader haben, was sicherlich psychologisch gesehen sehr interessant ist, um zu wissen, wie man Frauen davor warnen kann oder eben auch Männer.
Der Prozess ist schleichend. So schleichend, dass man es manchmal gar nicht wahr nimmt oder nur für einen schlechten Tag hält, wenn der Partner heute statt mit Freunden weggehen, doch lieber daheim bleiben möchte. Alleine natürlich mit der Partnerin oder dem Partner. Irgendwann rutschen eben diejenigen, die das sowieso schon planen immer tiefer rein und dann sieht man seine Freunde nicht mehr etc.
Man nutzt die gesteigerte Liebe aus, um sich die volle Aufmerksamkeit des Partners zu widmen.Das sind aber eher kranke Fälle. Es gibt auch alltägliche Abhängigkeiten in den Finanzen, sexuelle Abhängigkeiten usw. Ich frage mich immer, wieso das solchen Menschen passieren kann, aber ich glaube, da muss man richtig drin stecken, um es zu kapieren.
Ich würde das auch nicht erstrebenswert finden. Ich möchte doch, dass mein Partner mit mir zusammen ist, weil er mich liebt und mich schätzt und nicht, weil er eben in irgendeiner Weise abhängig von mir ist. Aber ich denke, dass es oftmals bei Paaren so ist und man das als Außenstehender vielleicht auch gar nicht so mitbekommt.
Ich habe schon mitbekommen, dass sich ein Partner trennen wollte und seine Freundin dann ganz plötzlich schwanger wurde und man sich wieder zusammengerauft hat. Da war es schon sehr offensichtlich, dass das Kind Mittel zum Zweck war um den Mann weiter an sich zu binden.
Ich finde das schon traurig und würde so keine Beziehung führen wollen. Ich denke, dass so sicherlich meist einer unglücklich sein wird. Aber nicht immer wird ein Partner auch direkt merken, dass er eben manipuliert wird. Vielleicht macht Liebe da auch oft blind und ihnen ist das dann so gar nicht bewusst.
Prinzessin_90 hat geschrieben: Man muss doch auch merken, was der Mann vorhat, wenn er sich so verhält, oder?
Nicht zwangsläufig, vor allem, wenn man es mit einem sehr intelligenten und raffinierten Exemplar von Mann bzw. Mensch zu tun hat. Richtig gute Soziopathen können ihr Opfer über Monate und Jahre einwickeln und immer fester in den Würgegriff nehmen. Ich habe selbst so einen Fall beobachten können und es am Anfang als Außenstehende nicht richtig wahrgenommen. Beziehungsweise hatte ich sehr schnell ein ziemlich ungutes Gefühl, habe aber nichts gesagt, weil es zum einen auf die betreffende Person keine Wirkung gehabt hätte, zum anderen hätte ich den manipulativen Partner schnell und zuverlässig gegen mich aufgebracht.
Um emotional jemanden fest an sich zu binden, muss man als erste Grund-Voraussetzung jemanden finden, der irgendwie auf einer Ebene bedürftig ist und das ist nicht allzu schwierig. Es gibt genug Leute, die die Nase voll haben vom Alleinsein. Da fängt es ja schon an. Wenn man dann noch jemanden hat, der sehr suggestibel oder sozial isoliert ist, hat man schon die halbe Miete. Dann wird dem entsprechenden Menschen auf berauschende Weise der Hof gemacht, sodass geglaubt wird, den besten Fang der Welt gemacht zu haben und ohne den anderen gar nicht mehr leben zu können.
Es gibt eine ganze Reihe von Menschen, die das ganz gut draufhaben. Wenn man es aber mit einem ernsten Exemplar dieser Sorte zu tun hat, kommen die nächsten Schritte der Abhängigkeit. Zum Beispiel stellt man sich im Streit immer sehr bewusst auf die Seite des Partners und versichert ihm, wie fies die anderen ihm bzw. meist eher ihr mitspielen. Nach und nach können so andere soziale Bindungen zerstört werden, sodass das Opfer am Ende gar nicht mitbekommt, dass es immer mehr isoliert und immer abhängiger wird.
Und auf die Weise kann sich das dann immer weiter ziehen und letztlich jeden Lebensbereich betreffen. Das hier ist natürlich die besonders pathologische Form der Abhängigkeit, aber es gibt sie, sie ist nicht so selten und es trifft nicht nur dumme und naive Menschen. Ich würde das auch noch von Taten aus verzweifelter Verlustangst wie der initiierten Schwangerschaft unterscheiden, die meist erst begangen werden, wenn eine Beziehung am Ende ist. Dann ist es aber ohnehin meist zu spät und solch ein Plan geht nicht auf.
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