Partner verunfallt - Diagnose verschweigen weil Arzt es will

Herr A hatte einen schweren Unfall. Seine Hand wird wohl nie wieder einsatzfähig sein. Und da er Klavier spielt ist das etwas, was A kaum verkraften wird. Nun hat die Frau von A mit dem Arzt geredet, der ihr über alles Auskunft gegeben hat, aber Frau A gebeten hat ihrem Mann auf keinem Fall zu erzählen, was genau Sache ist.

Frau A will aber ihrem Mann keine Lügen auftischen und will ihm auch nichts verschweigen. Wie würdet ihr euch an Frau A´s Stelle verhalten? Würdet ihr Herrn A alles erzählen? Sollte man sich an die Bitte des Arztes halten? Wie würdet ihr an Herrn A´s Stelle reagieren, wenn ihr herausbekommt, dass euer Partner schon lange alles weiß und nichts gesagt hat?

Der Arzt wird doch sicherlich auch erklärt haben, warum man dem Patienten im Moment noch nicht die ganze Wahrheit sagen sollte. Oftmals geht es dabei um die psychische Labilität, die nach einem Unfall auch vorhanden sein kann. Vielleicht ist auch noch nicht ganz klar, ob die Schädigung wirklich so schlimm sein wird, dass man noch nichts sagen will.

Wenn aber der Arzt es bisher versäumt hat Frau A über die Gründe für seine Bitte aufzuklären, sollte sie nachfragen. Einfach so annehmen würde ich das nicht, sondern mit die Gründe erklären lassen. Und danach kann man noch immer entscheiden, ob man vorerst schweigt oder doch die Wahrheit sagen will.

Man sollte in so einem Moment auf den Arzt hören. So eine Nachricht blockiert die Gesundung und tut dem Mann somit auch nicht gut. Wenn er auf einem guten Weg ist, kann man ihm das schonend beibringen oder auch, wenn er fragen sollte, aber nicht einfach so, wenn er psychisch vielleicht auch nicht so sehr stabil ist, dass er damit umgehen lernen kann. Die Entscheidung des Arztes ist sehr vernünftig.

Normalerweise verschweigen Ärzte einem Patienten ja nichts, daher denke ich auch, dass es einen guten Grund dafür geben wird, dass er Frau A gebeten hat, ihrem Mann noch nichts von dem ganzen Ausmaß der Verletzung zu sagen. Vielleicht hat er auch irgendwas etwas mit dem Herzen und diese Aufregung würde ihm dann nicht gut tun.

Ich würde mich daher auch an die Anweisungen des Arztes halten, auch wenn dies eben schwer ist.Aber es ist sicher besser als seinen Mann dadurch zu schädigen, wenn dies doch zu vermeiden gewesen wäre.

Ich kann den Arzt gut verstehen, es ist auch nicht die Aufgabe der Ehefrau dem Patienten die medizinische Diagnose zu überbringen sondern immer noch die Aufgabe des Arztes. Ist dieser der Meinung, dass der Patient dafür noch nicht stabil genug ist und möchte das ein wenig hinauszögern, dann ist diese Bitte durchaus verständlich und sollte auch befolgt werden.

Aber an dieser Stelle hätte ich als Arzt der Ehefrau auch keine Auskunft gegeben, denn wenn sie sich verplappert ist auch nichts gewonnen. Zudem ich auch der Meinung bin, dass der Gesundheitszustand in erster Linie den betreffenden etwas angeht und nicht die Angehörigen, egal ob es sich dabei um die Kinder oder die Ehefrau handelt.

Keine Information an die Ehefrau würden auch alles weitere Überflüssig machen mit der was wäre wenn frage. Also wenn der Mann wirklich einmal herausbekommen sollte, dass seine Frau es schon lange wusste und nichts gesagt hat. Auch wie dort reagiert wird ist unterschiedlich und es gibt schon Patienten die schon sehr nachtragend sind, gerade weil man sich doch in einer Partnerschaft "alles" erzählen sollte. Zumindest sind manche der Auffassung und können den Gedankengang wieso man nichts erzählt hat, dann auch nicht nachvollziehen.