Partner verlassen, da dieser Auslandssemester verhindert?

Ich habe darüber nachgedacht während meines Masters für ein Semester ins Ausland zu gehen, da es für mein Fachgebiet deutlich besser ausgestattete Universitäten in anderen Teilen Europas gibt. Ein großer beruflicher Vorteil wäre das eher nicht, es wäre eher nur aus eigenem Interesse. Mein Freund findet das aber nicht gut und möchte es nicht.

Als ich das mal beiläufig in meinem Freundeskreis geäußert habe, haben viele meiner Freunde mit großer Empörung reagiert. Es könne doch nicht sein, dass mein Freund meine berufliche Weiterentwicklung derart behindere. Eine Freundin von mir meinte sogar, dass sie an meiner Stelle meinen Partner direkt verlassen würde.

Ich finde diese Reaktion hart, denn mein Freund möchte es einfach nicht, da er keine Fernbeziehung will und Angst hat, dass die Beziehung zerbricht. Er will mich in meiner beruflichen Entwicklung nicht aufhalten. Wie denkt ihr darüber? Haltet ihr eine Trennung in einer solchen Situation wirklich für eine angemessene Reaktion? Ich finde das sehr übertrieben.

Sich sofort zu trennen, wäre sicherlich übertrieben. Ein bisschen drüber reden sollte man schon. Seine Angst, dass es zur Trennung führt, kommt ja ziemlich spontan. vielleicht kann sie ihm in Gesprächen nehmen.

Je nachdem, wo man das Auslandssemster verbringen will, finden sich Möglichkeiten, sich zu besuchen. Oder in dem Gespräch kommt raus, dass der Partner Angst hat, dass der andere im Ausland gleich fremdgeht. Da wäre natürlich interessant, warum er solche Angst hat.

Vielleicht hat der andere auch das Gefühl, die Beziehung laufe nicht wirklich gut. Dann sollte man erst mal dieses Problem angehen.

Mein Mann ist auch gar nicht für Fernbeziehungen zu haben. Aber ich musste für drei Monate ins Ausland, weil das in meinem Studiengang obligatorisch war. Wir haben das sehr gut hinbekommen und ich denke, auch sechs Monate wären kein allzu großes Problem gewesen.

Dein Freund behindert ja deine Karriere nicht, denn du schreibst ja selbst, dass die das beruflich keinen Vorteil bringen würde, so ein Auslandssemester zu machen. Du machst das nur aus Spaß. Was bringt dir denn die bessere Ausstattung anderer Unis? Kannst doch ohnehin nichts davon mitnehmen, sondern bist nur wenige Monate dort.

Ich sehe das eher wie Zitronengras. Du schreibst doch selbst, dass dir das keine beruflichen Vorteile bringen würde, also wozu die Aktion? Ich finde ein Auslandssemester ziemlich überflüssig, wenn man dadurch keine besonderen Vorteile auf dem Arbeitsmarkt bekommen würde und dein Freund sperrt sich ja auch nicht gegen deine Karriere, weil der Auslandsaufenthalt eh überflüssig für deine Karriere wäre.

Ich finde eigentlich schon, dass man dem Partner immer bei seinen Plänen unterstützen sollte, auch wenn man vielleicht selbst einen Nachteil dadurch hat. Wäre dir in deinem Fall der Auslandsaufenthalt wirklich wichtig, weil es dein großer Traum wäre, für einige Zeit ins Ausland zu gehen und würde dir das beruflich viele Vorteile bringen, würde ich schon von deinem Freund erwarten, dass er dich dabei auch unterstützt, auch wenn ihr dann eine Zeit lang eine Fernbeziehung hättet.

Für mich hört sich das aber nicht wirklich so an, als wenn du das wirklich unbedingt machen wollen würdest. Es ist ja nur eine vage Idee von dir, die dir nicht nur Vor- sondern auch Nachteile bringen würde. Von daher verstehe ich deinen Freund da auf jeden Fall, das er das nur ungern möchte. Wenn es dir persönlich nicht viel bringt und auch noch Probleme aufgrund der Kosten, der Fernbeziehung und der Wohnsituation mit sich bringt, dann muss man sich eben fragen, ob es einem das Wert ist.

Wie gesagt, wenn du das aber unbedingt machen wollen würdest und es dein großer Traum wäre, dann fände ich es schlimm, wenn dein Freund dich da gar nicht unterstützen würde. So eine Fernbeziehung kann man ja auch aushalten, wenn sie nur für bestimmte Zeit ist. Ich kann es aber auch verstehen, dass man da als Partner nicht völlig begeistert reagiert. Schluss machen würde ich wegen so etwas nun aber auch nicht, weil ich beide Seiten verstehen kann.

Bist du dir so sicher, dass ein Auslandssemester keinen Vorteil für dich hat? Soweit ich das kenne, wird das im Lebenslauf immer positiv gesehen, da man eben auch mal über den Tellerrand der eigenen Universität geschaut hat. Von daher sehe ich da eben nicht nur das persönliche Interesse, sondern auch die berufliche Zukunft. Und wenn dein Partner dir das regelrecht untersagen will, dann sollte man schon die Beziehung mal hinterfragen.

Oder würde er sich da von dir bestimmen lassen, wenn er ein Auslandsangebot bekäme und du dagegen wärst? Vor allem, da ein Semester ein sehr überschaubarer Zeitraum ist, sollte man seine persönlichen Chancen schon nutzen. Das wäre ja genauso, wenn mir ein Mann einen Job verbieten wollte, nur weil er dann mehr Aufgaben im Haushalt übernehmen müsste, damit es da auch läuft.

Ich dachte immer, dass du so auf Selbstbestimmung deines Lebens bedacht bist. Und nun willst du dir von einem Partner vorschreiben lassen, wie du dein Studium gestaltest? Damit würdest du dich ja in diese Zeiten zurück entwickeln, die du an anderer Stelle immer verteufelst, weil sie die Frauen unterdrücken.

Ich finde die Reaktion des Partners unangemessen. Denn es geht nicht um das Auswandern in ein anderes Land oder ein komplettes Studium im Ausland, es ist die Rede von einem Semester. Das sollte ein liebender Partner mittragen können.

Denn Erfahrungen im Ausland sind nicht nur immer gern gesehen, das Arbeiten mit besserer Ausstattung bringt ungemein viel. Das hat tatsächlich Einfluss auf die spätere Karriere. Dass der Gute das wegen seiner Kontrollsucht und seiner Art, wie ein Hund sein Revier zu markieren, nicht aushält, ist sein Problem.

Wie Punktedieb schreibt: Du redest immer von Emanzipation und machst Frauen runter, die sich für ein traditionelles Lebensmodell frei und aus eigenem Willen entscheiden und du selbst mimst das Heimchen, das sich eine wichtige Sache für seine eigene Zukunft verbieten lässt.

Wobei man sich dann doch nicht trennen muss. Wenn es dem Kerl nicht passt, wird der sich schon von ganz allein trennen, wenn man seinen Weg geht. Ich würde das jetzt klären, denn die Richtung ist doch klar. Er ist Partner in seiner Kanzlei, damit kannst du nach dem Studium nur Jobangebote in seinem Umfeld annehmen, weil eine Fernbeziehung akzeptiert er nicht, bewegen und sich neu orientieren wird er sich auch nicht. Das hat dann aber riesige Auswirkungen auf deine Zukunft. Emanzipation ist weniger meckern und nicht viel Wind machen und sich dann vor dem Mann ducken.

Ich wöllte jetzt auch nicht, dass mein Partner sonstwie weit weg zieht. Das ist doch irgendwie normal, wer will schon eine Fernbeziehung haben? Ich glaube auch nicht, dass man durch ein paar Monate Ausland seine Karriere sonstwie pusht. Das hängt vom Wirtschaftsfeld ab. Mir hätte ein Auslandspraktikum keinen Vorteil gebracht.

Und selbst wenn es gar nichts bringt außer Freude, warum sollte man seinem Partner so eine Gelegenheit nicht gönnen? Normalerweise wünscht man sich doch, dass der Partner glücklich ist und verzichtet dafür auch einmal selbst. Oder ist der Partner nur eine Marionette, der gefälligst zurückstecken muss, weil er einen wunschgemäß zu unterhalten hat? Das ist dann ziemlich egoistisch, oder?

Ich finde es nicht gut, wenn man den Partner nicht mit seinen Wünschen unterstützt. Ich meine natürlich wäre es hart, aber wenn es sich ein Partner wirklich wünscht, ob es einen beruflich weiterbringt oder nicht, dann muss man den Partner auch unterstützen und das harte Los eben annehmen. Wenn ich das gerne machen würde und mein Partner mich nicht unterstützen und mir es erbieten würde, würde ich das Ganze auch beenden.

Mein Partner muss meine Wünsche und mich schon Ernst nehmen. Natürlich würde ich das auch besprechen und gut absprechen, aber wenn man keine weiteren Verpflichtungen zusammen hat, also keine Kinder oder solche Sachen, kann man das doch machen und das sollte eine gute Beziehung auch schaffen.