Partner sagen, dass man seinen Nachnamen doof findet?

vom 01.06.2017, 21:55 Uhr

Eine Arbeitskollegin wird in diesem Jahr heiraten und es ist auch schon alles geplant. Es gab jedoch gerade beim Thema wer welchen Nachnamen annimmt häufiger Streitgespräche. So möchte ihr Zukünftiger, dass seine Angebetete seinen Nachnamen annimmt, wogegen sie sich jedoch strikt wehrt.

Als Grund gibt sie an, dass sie seinen Nachnamen nun mal einfach doof findet und sie sich nicht vorstellen kann, dass ihr Vorname mit seinem Nachnamen harmoniert. Deswegen ist er derzeit gekränkt. Würdet ihr eurem Partner direkt ins Gesicht sagen, wenn ihr seinen oder ihren Nachnamen nicht so schön finden würdet oder habt ihr es vielleicht sogar schon getan? Wie war die Reaktion?

» Aguti » Beiträge: 3109 » Talkpoints: 27,91 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Also das würde ich auf jeden Fall ansprechen. Immerhin möchte man ja im Idealfall mit dem Partner das ganze Leben verbringen und wenn man heiraten möchte, dann ist es durchaus ein Thema, wenn man sich mit dem Nachnamen des anderen nicht wohl fühlt.

Immerhin muss man ja den Namen, meistens des Mannes, annehmen. Immer häufiger ist es aber schon so, dass der Mann auch den Namen der Frau annimmt. So kenne ich beispielsweise einen Mann, der solch einen fürchterlichen Nachnamen hat, dass ich denke, dass er selber lieber den Namen der Frau bei der Hochzeit angenommen hat.

Es ist meiner Meinung nach nicht schlimm, offen zu seiner Meinung zu stehen. Man sollte es aber jedoch so formulieren, dass man den Partner nicht persönlich verletzt. Immerhin kann er ja auch nichts für seinen Nachnamen, das muss man auch einmal berücksichtigen.

Aber nur aus reiner Angst den Partner zu verletzen das nicht einmal zu erwähnen, das finde ich auch nicht so toll. Ich kenne das Gefühl, wenn man den Nachnamen des Partners doof findet und lieber den eigenen Namen behalten würde, als den Namen des Partners anzunehmen. Ich war aber immer offen, was dies anbelangt.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


nordseekrabbe hat geschrieben:Immerhin muss man ja den Namen, meistens des Mannes, annehmen.

Warum sollte man den Namen annehmen müssen. In Deutschland kann man sich für einen gemeinsamen Familiennamen entscheiden, das kann seiner oder ihrer sein. Jeder kann auch einfach seinen Namen behalten, für mögliche Kinder muss man sich für einen Namen entscheiden. Man kann also nicht das erste Kind nach dem einen und das andere nach dem anderen nennen.

Außerdem kann man sich für einen Familiennamen entscheiden und der, der seinen Namen aufgeben würde, stellt seinen Namen vor oder hinter den Familiennamen. Also Frau Müller heiratet Herrn Meier, Familienname wird ihr Name. Sie heißt nach der Hochzeit weiter Müller, er wird zu Müller-Meier oder Meier-Müller. Kinder bekommen den Familiennamen, also Müller.

Da sollte man sich schon einig werden können. Zumal ich es unerträglich finde, wenn der Mann ohne Not verlangt, dass es sein Name wird, nur weil er einen Penis hat. Es gibt schließlich keinen Grund außer der Tradition, dass sein Name wertvoller ist. So jemanden würde ich nicht heiraten wollen, weil er garantiert auch in anderen Punkten seine Meinung für maßgeblich hält. Das Zusammenleben wird bestimmt ein Traum.

Man kann das doch einfach besprechen, ohne den anderen zu verletzen. Wir haben damals beispielsweise beschlossen, dass es ein Name sein soll. Das Anstellen des anderen Namens hätte grauenvoll geklungen und ich mag auch keine Doppelnamen. Also war die Frage, welcher Name es werden soll.

Ich hatte einen Allerweltsnamen, der dank nicht ganz so häufigem Vornamen nicht oft genau so vorkommt. Oft genug ist es immer noch, in meinem Bundesland gab es "mich" fast zehnmal. Mein Mann ist dank des Nachnamens weltweit ein Einzelstück, mit meinem früheren Namen hätte er allein hier in der Stadt elf Namensvetter.

Er hätte, obwohl alle Träger seines Namens zu einer Familie gehören, ohne Zögern meinen Namen genommen. Er hat Verständnis dafür, dass man am eigenen Amen hängt. Seiner war ihm nicht wichtig. Trotzdem haben wir seinen Namen, denn ich fand die Eindeutigkeit beruflich für mich vorteilhaft. :D Man sollte darüber stressfrei reden können, später kommen noch ganz andere Hürden.

» cooper75 » Beiträge: 13374 » Talkpoints: 508,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Wenn der Name so blöd ist, sollte ihm das doch auch schon aufgefallen sein. Oder es kam schon ungefähr beim zweiten Date zur Sprache. Also ich hätte überhaupt keine Hemmungen, so eine Kleinigkeit anzusprechen. Er kann ja nichts für seinen Namen. Das ist also keine Kritik an ihm.

Wenn er gerne hätte, dass sie seinen Namen annimmt, ist das natürlich ein Problem. Dann sollte man mal herausfinden, warum er das unbedingt will. Wahrscheinlich hält er nur an veralteten Denkweisen fest, was ich höchst unattraktiv finden würde.

Aber sowas muss man als Bald-Ehepaar doch besprechen können. Ich fände das etwas ernüchternd, wenn man sich wegen so etwas schon so in die Haare bekommt. Entweder stimmen die Ansichten da gar nicht überein, was sich auf vieles andere ausweiten lässt. Immerhin ist es ziemlich sexistisch, wenn die Frau immer den Namen des Mannes annehmen muss. Oder er hat Angst vor Ärger mit seinen Eltern. Ebenfalls für mich ein Grund, meinen Verlobten in nicht so hellem Licht zu sehen.

Also meiner Meinung nach sollten die beiden da etwas offener sein. Seinen Namen einfach nur "doof" zu finden, ist auch kein gutes Argument dagegen. Das klingt auch ziemlich verbohrt. Klar ist ein neuer Name nach etlichen Jahren gewöhnungsbedürftig, aber man sollte sich da auch nicht so sperren. Eine Ehe bringt nun mal Veränderungen mit sich. Vielleicht hat er auch das Gefühl, dass sie dafür gar nicht bereit ist?!

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge



Bienenkönigin, welche Veränderungen bringt denn eine Ehe mit sich, die sich im Alltag auswirken? Den Namen kann jeder behalten, Unterhalt, Rentenansprüche und Erbrecht werden erst spürbar, wenn man sich trennt oder einer stirbt. Normalerweise lebt man heutzutage doch vorher schon zusammen und der Trauschein ist nur ein Stück Papier.

» cooper75 » Beiträge: 13374 » Talkpoints: 508,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Es bringt ja nichts. Wenn man miteinander heiraten möchte, dann muss man sich auch auf einen Namen oder eine Bestimmung des Namens einigen. Wenn man dann den Nachnamen des Partners unschön oder doof findet, finde ich es nur fair das auch zu sagen. Man kann doch darüber reden und wenn man sich streitet, dann ist es eben so, aber es ist ja eine wichtige Entscheidung.

Mein Mann hat mir auch ein paar Mal gesagt, dass mein Nachname nichts für ihn wäre und für mich war er auch noch nie etwas. Soll ich ihm deswegen böse sein? Macht in meinen Augen keinen Sinn und deswegen sollte man einfach das sagen dürfen, was man fühlt und empfindet.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich könnte mir hier vorstellen, dass die Frage, ob ein Name schön oder "doof" ist, hier gar nicht die Hauptrolle spielt, sondern dass es hier eher darum geht, was man unter Heirat und Ehe versteht. Die Namensdiskussion ist (vermute ich, ich war nicht dabei) vielleicht nur ein Symptom.

Wie man es auch hier im Forum schon gesehen hat, gehen die Meinungen hier so weit auseinander wie bei kaum einem sonstigen Alltagsthema. Die einen fragen sich, wieso eine Frau sich überhaupt die Mühe macht, den Wisch zu unterschreiben, wenn sie nicht vorhat, die klassische 1950er Versorgungsehe einzugehen, ihren Job aufzugeben, Kinder zu bekommen, sich vom Göttergatten am Leben halten zu lassen und natürlich(!) ihren "Mädchennamen" an den Nagel zu hängen, weil sonst ja keiner mitbekommt, dass man das Upgrade zur Ehefrau erfolgreich geschafft hat.

Andere wiederum sehen die Eheschließung eher als steuerlich kluge Entscheidung oder wollen vor allem mal wieder eine anständige Party veranstalten, weil sie sowieso schon seit 20 Jahren ein Paar sind und ein weniger konservatives Arrangement für sie am besten funktioniert. Das ist eine reine Frage der Einstellung des Einzelnen und seines Partners.

Ich selber möchte auch nicht den Nachnamen meines Partners annehmen, weil der immer falsch geschrieben wird. Das stand daher auch nie zur Debatte, und glücklicherweise gehört mein Partner ebenso wie ich eher dem zweiten der oben geschilderten Fälle an. Deswegen wird er wohl meinen Namen annehmen. Aber ich wäre auch nicht böse, wenn er seinen eigenen Nachnamen behalten würde, der ihm auch seit über 30 Jahren anhängt. In meinen Augen sind das Formalien, in den Augen anderer stehen diese symbolisch dafür, ob man den ganzen Zirkus auch wirklich ernst nimmt bzw. bereit ist, sich unterzuordnen und einen Teil von sich dem Manne zuliebe aufzugeben, damit klar ist, wer hier die Besitzansprüche hat.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Was bin ich froh, dass ich dieses Problem nie haben werde. :lol: Bei uns wurde auch schon vor Jahren über dieses Thema gesprochen, wobei wir uns da relativ schnell einig geworden sind. Ich finde nämlich den Nachnamen meines Partners "doof" und hatte auch nie ein Problem das offen zuzugeben. Witzigerweise geht es ihm da genauso. Er findet seinen Nachnamen auch "doof" und möchte ihn bei einer Hochzeit ablegen. Wir finden meinen Namen eben beide besser und er fühlt sich auch nicht in seiner Männlichkeit beschnitten, wenn er eben meinen Nachnamen annimmt. Ein Doppelname kommt für uns beide nicht in Frage.

Abgesehen davon halte ich die Theorie von Gerbera durchaus für logisch. Es kann doch tatsächlich sein, dass es gar nicht um den Namen an sich geht, sondern dass der Mann indirekt erwartet, dass die Dame zu Hause bleibt und die Kinder versorgt während er eben arbeiten geht. Typisch 1950er Jahre eben, wobei die Wahl des Nachnamens doch gar nicht entscheidend ist für den Fall, wer im Fall von existierendem Nachwuchs zu Hause bleibt und wer nicht. Lebensstile sind doch so vielfältig mittlerweile und absolut unabhängig von der Wahl des Nachnamens.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich finde es normal, dass man dem Partner sagt, dass man seinen Nachnamen doof findet und sich vielleicht sogar gegen diesen Nachnamen entscheidet. Warum auch nicht? Eingeschnappt, sauer oder enttäuscht wäre ich nicht, wenn mein Partner meinen Nachnamen nicht mag, denn ich habe mir den Nachnamen selbst nicht ausgesucht, sondern mit der Geburt bekommen.

Mein Nachname würde auch gar nicht zu meinem Partner passen, da er drei typisch finnische Vornamen trägt und dazu auch einen passenden finnischen Nachnamen. Was soll er denn da mit meinem Nachnamen, das würde einfach nicht passen. Mit meinem Namen bin ich ein wenig flexibler, so dass ich seinen Namen annehmen werde.

Wenn er seinen Nachnamen richtig hassen würde, dann wäre es für mich auch akzeptabel, wenn er meinen Namen annehmen möchte. Unmännlich oder peinlich finde ich daran nichts. Es gibt aber auch viele Leute, die leider immer noch der Meinung sind, dass Ehen mit zwei unterschiedlichen Nachnamen keine richtigen Ehen sind.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9228 » Talkpoints: 24,02 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Wie man es auch hier im Forum schon gesehen hat, gehen die Meinungen hier so weit auseinander wie bei kaum einem sonstigen Alltagsthema. Die einen fragen sich, wieso eine Frau sich überhaupt die Mühe macht, den Wisch zu unterschreiben, wenn sie nicht vorhat, die klassische 1950er Versorgungsehe einzugehen, ihren Job aufzugeben, Kinder zu bekommen, sich vom Göttergatten am Leben halten zu lassen und natürlich(!) ihren "Mädchennamen" an den Nagel zu hängen, weil sonst ja keiner mitbekommt, dass man das Upgrade zur Ehefrau erfolgreich geschafft hat.

Dann gehöre ich wohl genau zu diesen die du damit ansprichst und nein ich kann es nicht verstehen und ja, sehr viele in meinem Umfeld gehören genau dazu die hinterher sich das erhoffen mit Kindern Zuhause zu bleiben und ein Leben als Hausfrau und Mutter zu fristen, während er die Kohle heran schafft und das Häuschen baut. Das würde auch niemand mitbekommen, wenn sie nicht auf einmal einen anderen Namen hat und der wird teilweise auch angenommen nur damit jeder andere erkennt wie das Upgrade vollzogen worden ist, selbst wenn der Nachname blöd klingt und nicht mit dem Rest Harmoniert.

Darunter auch eine, die sich von ihrem Nachnamen mit Allerweltscharakter verabschiedet hat nur damit sie hinterher "Ficker" heißt. Toll ist in meinen Augen etwas anderes, es wurde sich über den guten schon damals in der Schule lustig gemacht aber das die Dame noch Rosa mit Vornamen heißt, macht es nicht besser. Aber sie wollte einfach, dass man merkt, dass sie nun verheiratet ist und hat daher den Namen angenommen, auch wenn ihr Allerweltsname deutlich weniger Aufsehen gemacht hätte, aber da hätte es dann auch niemand mitbekommen! Die gute hat inzwischen 5 Blagen geworfen, nie eine Ausbildung gemacht, nie gearbeitet und ihr "Ficker-Mann" schafft die Kohle heran, vergnügt sich mit einer anderen nebenbei und sie heult sich Zuhause und bei anderen die Augen aus, warum sie damals so blöd war und mitgemacht hat. Mittlerweile auch Mitte 40, da ist der Zug für eine Ausbildung schon abgefahren. Sie sieht sich nun als das arme Opfer dieses "Versorgersystems" hat es aber damals noch für toll befunden und wollte unbedingt mitmachen.

Wenn mir ein Nachname nicht gefällt, dann würde ich ihn auch nicht annehmen und auch sagen warum ich das nicht annehmen würde, wenn es darum geht um eine Heirat und die Wahl des Namens. Ich lege auf meinen Namen so gar keinen Wert und würde es mir auch einfach wünschen, dass dieser ausstirbt da mein Erzeuger darauf so viel Wert legt und Stolz darauf ist. Was meint ihr was los war, als dieser mitbekommen hat, dass mein Sohn nicht meinen Nachnamen bekommen hat ohne verheiratet gewesen zu sein :lol:

Das gab laut der Aussage meiner Geschwister einen Tobsuchtsanfall was mir einfällt und hinterher noch Anschuldigungen gegen mich direkt, dass ich das nur gemacht habe, damit ich ihm eines auswische. Zum Teil ja, zum anderen Teil passte der Nachname meines damaligen Partners und Kindsvaters einfach besser zum Vornamen und wurde daher auch gewählt. Das wäre auch der Name gewesen auf den ich mich auch im unwahrscheinlichen Fall der Fälle einer Ehe, hätte einlassen können von der Kombination her. Das hätte ich sicherlich nicht gemacht, wenn der Name "doof" gewesen wäre, diesen meinem Sohn verpassen und mir selbst auch zumindest vorstellen zu können.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


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