Partner nicht zu Freunden einladen, da diese kindisch sind?

vom 07.11.2017, 20:41 Uhr

Viele meiner Freunde sind für ihr Alter doch recht albern. Trinkspiele sind beispielsweise keine Seltenheit und wenn wir uns abends treffen, dann wird ordentlich gebechert. Mein Freund ist an die 10 Jahr älter als ich und hält nichts von übermäßigem Alkoholkonsum und Trinkspielen. Ich habe ihn einmal zu meinen Freunden mitgenommen, aber seither auch nicht mehr.

Nun hat ein anderes Mädel aus meinem Freundeskreis auch einen Freund, der schon etwas reifer ist und 12 Jahre älter ist, als sie. Sie hat auch Hemmungen ihm unseren Freundeskreis vorzustellen und überlegt sogar, es nicht zu tun. Sie findet es mitunter peinlich, dass viele in unserem Freundeskreis noch recht jugendlich und spaßig sind und der ernst des Lebens noch nicht wirklich bei ihnen angekommen ist.

Kam es bei euch auch schon vor, dass ihr eurem Partner eure Freunde nicht vorstellen wolltet, da diese im Vergleich zu eurem Partner sehr kindisch waren? Passiert das generell eher bei einem größeren Altersunterschied oder kann es auch andere Gründe haben?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Was soll ich mit einem Partner anfangen, der nicht flexibel genug ist, mal Zeit mit meinen Freunden zu verbringen? Du bist doch so wahnsinnig emanzipiert, Crispin. Wie wäre es dann damit, auch eine Beziehung auf Augenhöhe zu führen? Ein größerer Altersunterschied rechtfertigt nicht, dass man sich so benimmt, dass man nur einmal mitgenommen wird. Normalerweise sollte man das hinbekommen, auch wenn man viel Alkohol und Trinkspiele nicht mag.

Wobei das nur wenig mit dem Alter zu tun. Wenn es zu weit ab vom eigenen Lebensstil ist, dann passt es halt schlecht. Trotzdem sollte man in der Lage sein, hin und wieder mitzukommen und weder dem Partner, noch dessen Freunde ein schlechtes Gefühl haben. Gerade wenn man reifer ist, sollte man das locker bewältigen.

Ich würde keine Beziehung mit jemandem führen, der meine Freunde nicht respektiert und mir das Gefühl gibt, ich müsste mich schämen oder der die in abwertender Art als unreif oder kindisch hinstellt. Weil damit klar ist, dass er mich eben nicht auf Augenhöhe sieht. Warum sollte ich mit so jemandem meine Zeit verschwenden?

» cooper75 » Beiträge: 13374 » Talkpoints: 508,93 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Trinkspiele und Bechern bis der Arzt kommt ist also automatisiert etwas kindisches oder gar jugendliches? Schade, dass einige im Alter immer so unglaublich spießig werden müssen und Gott sei dank bin ich genau so geblieben, wie mit 14, 15 sowie 16. Ich bechere auch heute noch, wenn es sich ergibt und finde das weder kindisch, doof noch sonst etwas.

Das dies nicht jedermanns Dingen ist, ist die eine Angelegenheit. Doch wenn dann ein Freund kommt, der dem Alkohol eben nicht zugetan ist, Trinkspiele & Co nicht lustig findet und man als Partnerin darüber nachdenken muss, ihn überhaupt mitzunehmen, weil er sich sonst unwohl, gelangweilt und mehr fühlen könnte, ehrlich? Dann ist der Kerl nichts für mich.

Offensichtlich bewegen wir uns aber auch in komplett unterschiedlichen Kreisen, weil in meinem Umfeld alles Menschen mit 25, 30 oder auch 54 Jahren noch Leute sind, die gerne mal bechern, arbeiten gehen, Familie haben, Freunde treffen, sich draußen zum Fußball spielen und bechern treffen und mehr. Die typischen 80er und 90er Gepflogenheiten sind bis heute bei uns aktiv.

Bei uns im Bekannten-, Freundes- sowie Verwandtenkreis gibt es wenige Ausnahmen, die eher so sind, wie dein Freund. Am besten abends auf der Couch kuscheln und TV schauen, weil Alkohol oder Trinkspiele ja total albern sind und so uncool für erwachsene Hochgebildete. Schade eigentlich, aber damit hat er sowie der Partner deiner Bekannten mir mal wieder genau die Gesellschaftsschicht gezeigt, mit der ich glücklicherweise nichts mehr zu tun habe.

Jeder kann machen, was er will, aber ich finde, dass man sich als Partner auch mal da hinsetzen kann und das mitmachen kann. Was ist man für ein übelster Langeweiler, wenn Du dir Gedanken machst, dass er das nicht mag, jenes nicht mag und Du deswegen schon drüber nachdenkst, dass er nicht eingeladen werden sollte beziehungsweise einfach nicht mitgeht?

Meines wäre das nicht, aber das muss ja jeder für sich selber wissen. Ich hätte den Kerl dann auf die Dauer eh abgeschossen, weil er in vielen Punkten dann nicht meinem Geschmack trifft. Mein Freund bechert auch mal gerne, mal aber auch gar nicht und nur ich? Der ist trotzdem dabei und klar sind Besoffene nervig, aber er möchte trotzdem dabei sein.

Wir haben einem im Freundeskreis, der spricht kaum. Den musst du wirklich als Partner alles aus der Nase ziehen. Trotzdem ist der dabei. Der raucht nicht, trinkt nicht, ist gebildet, familiär gut situiert und mehr. Passt zu seinem Background auch elternmäßig nicht, aber der steht da trotzdem. Sowas lobe ich mir und er macht es, weil es seine Freundin freut und er gerne bei ihr ist.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Crispin hat geschrieben:Kam es bei euch auch schon vor, dass ihr eurem Partner eure Freunde nicht vorstellen wolltet, da diese im Vergleich zu eurem Partner sehr kindisch waren?

Die grundlegende Frage ist doch erstmal, welches Verhalten ist überhaupt kindisch? Wo wird das definiert und festgelegt? Also zumindest Alkohol oder auch viel Alkohol Trinken oder auch Trinkspiele oder Trinkgelage mit Spielen, sind in meinen Augen nicht automatisch ein kindisches Verhalten, denn den meisten Alkohol darf man ja unter 18 noch gar nicht trinken.

Desweiteren, welches Alter ist denn dafür ausschlaggebend, das man ab dann keine Späße mehr machen darf und sich nur noch reif und erwachsen benehmen muss? Auch da, meint der eine er ist mit 16 ja schon so unglaublich erwachsen, der andere dann mit 18 und wieder andere denken, mit Abschluss des Studiums ist der sämtlicher Spaß des Lebens vorbei und man muss zum Lachen in den Keller gehen.

Für mich sind diese Ausdrücke wie kindisches Verhalten einfach nur ein entsprechendes blabla zum stigmatisieren, um sich selber einzureden, das man doch etwas besseres ist, obwohl man tief im inneren vielleicht doch etwas neidisch ist, das andere ohne schlechtes Gewissen einfach mal ihren Spaß haben können und dafür braucht es auch keinen Alkohol.

In meinem Freundeskreis gibt es zum Glück auch niemanden, der nicht mal total ausgelassen sein kann oder den übelsten Quatsch macht und wir uns dann krumm und schief lachen über die unterschiedlichsten Aktionen und wir stehen alle mit beiden Beinen sowohl fest im Leben, als auch im Berufsleben und dort auch in sehr verantwortungsvollen Positionen.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich schäme mich gar nicht für meine Freunde - weder vor meinem Partner oder sonst jemandem. Weshalb auch? Immerhin habe ich sie ja nicht erzogen. Und wer etwas an meinen Freunden auszusetzen hat, muss damit ja automatisch etwas an mir auszusetzen haben. Immerhin sucht man sich seine Freunde ja auch selbst aus und da sollte man doch auch zu seiner Entscheidung stehen.

Es kann schon sein, dass die Interessen des Partners und der der Freunde stark auseinandergehen, was nicht heißt, dass man sich da nie gegenseitig kennenlernen darf. Der Partner kann sich ja auch einen Abend zusammenreißen und muss nicht immer die Spaßbremse sein.

Wegen des Alkoholkonsums könnte man sich natürlich streiten. Allerdings gehe ich auch auf die 30 zu, in meiner WG finden jedoch regelmäßig derartige Trinkspiele statt und solange man es nicht übertreibt und das nicht ausartet, kann man da ja durchaus mal mitmachen, weshalb auch nicht?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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