Partner mitteilen, wenn es finanziell im Monat knapp wird?

vom 14.01.2019, 09:46 Uhr

Eine Freundin hat mir anvertraut, dass sie diesen Monat mit ihrem Geld kaum auskommen wird. Es wurde doch mehr abgebucht, als sie eingeplant hatte und auch hat sie durch einen Kauf etwas mehr ausgegeben, was sie sich hätte eigentlich nicht leisten dürfen. Aber wohl erst im Nachhinein festgestellt hat.

Ihr ist das sehr unangenehm und sie möchte ihrem Partner eigentlich nicht sagen, dass bei ihr gerade so knapp ist und er ihr vielleicht aushelfen muss. Beide leben zusammen, haben aber getrennte Konten und eben geregelt wer was bezahlt. Nun möchte ich nicht diskutieren wie blöd es war, vorher nicht alles genau durchzurechnen und zu kalkulieren.

Ich habe ihr geraten, mit ihrem Freund darüber zu sprechen. Es nützt ja nichts, wenn sie ins Minus rutscht oder vielleicht gewisse Einkäufe für Lebensmittel nicht mehr tätigen kann. Ich denke, der Freund ist ja nicht blöd und bekommt eben irgendwann mit, dass da etwas nicht stimmt. Zuvor ist ihr so etwas auch noch nicht passiert.

Würdet ihr eurem Partner mitteilen wenn es im Monat finanziell knapp wird? Wäre es euch unangenehm zuzugeben, dass ihr da falsch oder nicht genau gerechnet habt und daher mit dem Geld nicht auskommt? Meint ihr, dass der Partner sogar ein Anrecht darauf hat dies zu erfahren, wenn man zusammenlebt?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich bin verheiratet und daher finde ich es wichtig, dass man sich so etwas sagt. Wobei diese Situation noch nie eingetreten ist, da ich mir immer Rücklagen aufbaue und dann noch etwas auf der hohen Kante habe. Vielleicht solltest du deiner Freundin auch mal dazu raten. So ein bisschen etwas sollte man sich schon weglegen um plötzlich auftretende Sachen bezahlen zu können, beispielsweise eine kaputte Waschmaschine oder was auch immer.

Natürlich muss sie es nun aber dem Partner sagen. Es bringt ja beiden nichts, wenn sie kein Essen mehr kaufen kann und unglücklich ist. Lügen sind der Anfang vom Ende, meiner Meinung nach. So kann keine Beziehung laufen. Vor allem kann so etwas ja mal passieren, wenn man selber nicht so darüber nachgedacht hat und dann sollte man auch als Paar dieses Thema angehen, denn so plötzlich kommt ja keine Rechnung. Sie muss es ihm sagen, auch wenn es unangenehm ist und ihr vielleicht auch peinlich ist.

Eine Beziehung muss doch auf einer ehrlichen Basis fungieren. Man sollte miteinander reden und nicht erst, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist. Man kann auch durchaus vorher schon das Gespräch suchen. Diese Angst davor die Wahrheit zu sagen kann ich nicht nachvollziehen, da das für mich nicht so funktionieren kann. Mein Mann ist mein absoluter Verbündete, dem ich alles anvertrauen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich lebe auch mit getrennten Konten mit meinem Partner zusammen, und selbstverständlich würde ich mit ihm darüber sprechen, wenn es aus unterschiedlichen Gründen finanziell knapp wird. Zwar habe ich auch meinen Stolz und würde versuchen, meine Verpflichtungen irgendwie zu erfüllen, gerade wenn ich mich wirklich saublöd verkalkuliert hätte oder in einem Anfall von Konsumrausch unverantwortlich viel Geld für Krimskrams hinausgeworfen hätte.

Aber letzten Endes macht jeder Fehler, und da wir ein Team sind, helfen wir uns im Zweifelsfall natürlich gegenseitig, wann immer es möglich ist. Solange ich nicht jeden Monat betteln gehen muss, weil es schon wieder so viele tolle "Schnäppchen" gegeben hat, sehe ich hier kein Problem. Mein Partner ist auch nicht der Typ, der mir hier Vorhaltungen machen würde, zumal da ich ihm auch schon öfter aus der Patsche geholfen habe. Schließlich kennen wir uns schon ein paar Jahre und führen einen gemeinsamen Haushalt.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Meine Frau und ich halten es auch so, dass derjenige, bei dem es mal knapp werden könnte oder schon ist, das dem anderen sagt. Dann ist das in dem Fall so, dass der jeweils andere dann eben selbst ein wenig zurücksteckt und für gemeinsame Ausgaben sorgt.

Das kommt selten vor, aber wenn mal eine ungeplante Ausgabe ansteht, regeln wir das im Normalfall so, damit die Rücklagen nicht zwingend genutzt werden müssen. Die sind aber im Notfall auch noch da und können weiter helfen.

Auf jeden Fall ist es aber schon wichtig, den Partner darüber zu informieren, Offenheit und Ehrlichkeit sind in einer Beziehung das A und O.

» Squeeky » Beiträge: 2792 » Talkpoints: 6,18 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich würde es dem Partner auf jeden Fall sagen, sonst wundert er sich vielleicht, dass man plötzlich so knausrig ist und nicht mit ins Kino geht oder ähnliches. Es ist ja nichts Verwerfliches, wenn man mal knapp bei Kasse ist und eine Zeitlang sparsam leben muss.

Ich hatte das Problem in der Art nie. Während meiner Studienzeit waren alle knapp bei Kasse, sodass es normal war, dass ich und meine jeweiligen Freunde immer sparen mussten. Während meiner Ehe hatten wir ein gemeinsames Konto. Wir haben beide gut verdient und waren nie knapp bei Kasse. Und als ich dann wieder alleine war, musste ich niemandem Rechenschaft über meine Finanzen geben. Wenn ich mal einen Freund hatte, war diesem eigentlich klar, dass ich immer auch ein bisschen aufs Geld achten musste, mal mehr mal weniger. Aber das habe ich immer transparent gemacht.

» anlupa » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ist von demselben Paar die Rede wie in dem Beitrag Wann Anschaffungen und Ausgaben mit dem Partner besprechen? Wenn ja finde ich deine Freundin ziemlich heuchlerisch. Hier hat sie eine größere Ausgabe getätigt und sieht gar nicht ein, warum sie das Umtauschen sollte und beschwert sich dann über ihren Freund im anderen Beitrag, weil er exakt dasselbe gemacht hat. Die beiden scheinen sich ja grundsätzlich nicht gegenseitig zu vertrauen, sonst würden sie vorher potentielle Ausgaben miteinander besprechen. Das wäre für mich keine Beziehung und ich würde da ziemlich schnell das Weite suchen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Nein, das sind unterschiedliche Freundinnen und die eine hat mit der anderen nichts zu tun. Es handelt sich um jeweils ein anderes Paar. Ansonsten wäre es ja schon dreist, dass sie sich über die Ausgabe ihres Freunds aufregt, aber selbst über die Strenge geschlagen ist. Dann hätte ich das auch in dem anderen Beitrag erwähnt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich lebe mit meinem Partner auch zusammen, aber wir haben jeder ein eigenes Konto. Wir haben es allerdings so geregelt, dass wir ein "Mampf-Portmonee" haben. Wir haben also festgelegt, wer am Monatsanfang was an Fixkosten bezahlt. Darüber hinaus zahlt jeder noch etwas in das Portmonee ein für die Ausgaben innerhalb des Monats, in erster Linie die Lebensmittel. Wie viel eingezahlt wird, regelt sich danach, wer wie viel der Fixkosten übernommen hat.

Jeder zahlt also am Monatsanfang den gleichen Betrag, entweder indem er Fixkosten übernimmt oder indem er in das Portmonee einzahlt. Der Rest, den jeder über hat, ist Taschengeld zur persönlichen Verwendung. Wir kommen insofern gar nicht dazu, dass einer von uns zuviel ausgeben kann innerhalb des Monats, denn jeder sieht ja selbst, was dann noch auf dem Konto ist oder er im Portmonee hat.

Ansonsten bin ich aber auch dafür, dass man in finanziellen Dingen in einer Partnerschaft absolut offen ist und nichts verheimlicht. Wenn man sich so etwas Wichtiges nicht erzählen kann, was denn dann? Und wenn der eine dann nur belehrt und schimpft, dann kann man sich einerseits fragen, ob er nicht vielleicht Recht hat, weil es ihn ja auch betrifft, oder ob es der richtige Partner ist.

» SonjaB » Beiträge: 2698 » Talkpoints: 0,98 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Wenn man zusammen lebt, dann sollte man auch um die Finanzen sprechen, denn es bringt doch gar nichts, wenn sie nicht einkaufen kann und der Mann nach der Arbeit nach Hause kommt und eben vor einem leeren Kühlschrank steht. Außerdem wäre es doch auch ärgerlich, wenn er eine teure Ausgabe macht weil er denkt, dass seine Partnerin finanziell gut über die Runden kommt.

Hin und wieder kann es doch zu finanziellen Engpässen kommen und das ist doch auch gar nicht schlimm. Meistens kommt man da irgendwie durch, ob man dafür nun Hilfe benötigt oder nicht ist auch außer Frage. Aber man kann doch auch mal zugeben, wenn man knapp bei Kasse ist, außer natürlich man fürchtet sich vor Konsequenzen oder vor einer Standpauke. Das halte ich aber nicht für normal oder gewöhnlich.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Natürlich sollte man dem Partner sagen, wenn man nicht genügend Geld am Ende des Monats übrig hat. Was soll man denn sonst machen? Sich verschulden oder lieber heimlich andere Leute fragen, ob sie einem etwas leihen können? Wenn man über so etwas nicht mit dem Partner reden kann, dann stimmt ja auch etwas nicht mit der Beziehung. Man sollte doch über alles mit dem Partner reden können. Und so ein Fall ist ja auch nicht so dramatisch, dass die Beziehung nun ernsthaft gefährdet wäre.

Klar ist es blöd gelaufen und ich kann mir schon vorstellen, dass es einem unangenehm ist, so etwas dem Partner gegenüber anzusprechen. Ich finde das aber ganz wichtig, dass man es trotzdem macht. Ansonsten missbraucht man doch auch das Vertrauen, wenn man so etwas für sich behält und verheimlicht. Und der Partner ist doch auch kein Monster und hat sicherlich auch Verständnis und wird einem aushelfen.

Dass er in so einem Fall nicht extrem begeistert sein wird, kann man sich schon vorstellen, allerdings wird er ja kaum Schluss machen oder einem die Hilfe verweigern. Man kann ja gemeinsam über die Situation reden und besprechen, wie man es in Zukunft machen wird, wenn so eine ähnliche Situation noch einmal eintreten sollte.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


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