Partner loben wenn dieser ungeliebte Speise gegessen hat?

vom 12.04.2017, 07:31 Uhr

Eine Freundin ist der Ansicht, dass sie ihren Partner loben müsste, wenn dieser eine Speise gegessen hat, die er eigentlich nicht gerne mag. Sie meint, dass sie ihm dadurch ja zeigt, wie toll sie es findet, dass er das Gericht trotz seiner Abneigung gegessen hätte. Das würde ihren Partner doch anspornen, dass er das nächste Mal auch vielleicht wieder etwas im Gericht akzeptiert, was er vielleicht nicht so gerne mag.

Ich muss sagen, dass ich das total Quatsch finde und mir denke, dass der Partner doch kein Kleinkind ist, dass man mit Lob dazu bringen kann, doch bestimmte Dinge zu essen. Ich mache es immer so, dass mein Partner selbst entscheidet, was er essen möchte und was eben nicht. Wenn er etwas absolut nicht mag, dann würde ich ihm dies auch nicht als Gericht servieren und ihn dann loben, wenn er es doch isst.

Würdet ihr euren Partner loben, wenn dieser eine ungeliebte Speise gegessen hat? Meint ihr auch, dass ihn dies irgendwie dazu bringt, auch zukünftige andere Dinge zu essen, die er nicht so gerne mag? Was soll das wohl am Ende bringen? Jeder hat doch irgendwas, dass er nicht gerne isst. Sollte man das nicht einfach akzeptieren?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Mein Mann hatte so ein paar Sachen, die er früher nicht gerne gegessen hat, weil seine Mutter die teilweise nicht so lecker zubereitet hat oder weil er den Geschmack einfach nicht so mochte. Da ich selber koche und auch frisch koche hat es sich dann auch ergeben, dass ich diese Sachen gekocht habe, einfach weil ich selber Lust darauf hatte. Als er es dann probiert hat und es ihm auch geschmeckt hat, habe ich mich bedankt, dass er es mal probiert hat.

Ich finde es nun auch nicht so sinnvoll, wenn man seinen Partner wie ein Kleinkind lobt, aber ich denke schon, dass man sich mal bedanken kann, wenn der Partner etwas probiert hat, was man gekocht hat und er sonst nicht essen würde. Der Partner soll ja auch wie ein Erwachsener behandelt werden und ist kein Kind.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich denke dabei nicht an ein Kleinkind, sondern eher an einen Hund. Den man für ein bestimmtes Verhalten lobt, auch wenn es ihm widerstrebt. Was sollte ich daran abgewinnen können? Immerhin handelt es sich um einen menschlichen Partner und keinen Hund, und dieser darf doch wohl alleine entscheiden was er mag und was er nicht mag, was er isst und was er nicht isst.

Da finde ich es gänzlich unpassend, wenn man ihn im Anschluss dafür lobt das er mal etwas probiert und gegessen hat, gegen das er eine Abneigung hat. Damit erreicht man es sicherlich nicht, dass man es beim nächsten mal wieder isst, wenn es auch bei diesem Probierversuch nicht mochte.

Aber warum ich auf etwas verzichten sollte, nur weil der Partner es nicht mag erschließt sich mir auch nicht. Habe ich Lust auf etwas, dann wird das gekocht und dem Partner steht es frei davon zu essen, oder sich ein Brot zu schmieren wenn es ihm nicht in den Kram passt. Vorgesetzt wird hier definitiv nichts, man hat immer die Wahl und wenn man nicht will, dann muss man halt selbst in der Küche stehen und den Kochlöffel schwingen. Zwingen oder gar Loben dafür das es sich jemand hinunter gewürgt hat, hat da absolut nichts verloren.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich würde wohl selbst ein Kleinkind nicht loben, wenn es eine Speise hinuntergewürgt hat, die es eigentlich nicht mag. Ermutigen zu probieren, das ja, aber ich sehe keinen Sinn darin, jemandem Essen aufzudrängen, welches der Person nicht schmeckt. Unabhängig vom Alter steht schließlich keiner von uns kurz vor dem Verhungern, und selbst kleine Kinder müssen nicht zwangsläufig Pausbäckchen haben und ständig zum Essen angehalten werden.

In meiner Kindheit gab es generell keinen Stress ums Essen. Die meisten Gerichte haben allen geschmeckt, und wenn jemand etwas nicht gemocht hat, gab es immer eine Alternative. Zur Not ein Käsebrot. Ich führe es auch darauf zurück, dass von allen Geschwistern keins eine Essstörung entwickelt hat oder allzu fett geworden ist. Man sollte Essen nicht zu sehr emotional aufladen. Wie gesagt, verhungern muss man hierzulande nicht.

Deswegen würde ich meinem Partner auch keine Speise aufdrängen, die er nicht mag. Falls er es sich doch anders überlegt, bereite ich das nächste Mal gerne die doppelte Portion zu, aber bis dahin denke ich mir eben "mehr Spargel für mich!" Allerdings ist mein Partner auch dickköpfig genug, um "ungeliebte" Speisen auch hartnäckig abzulehnen, was ich natürlich auch respektiere. Deswegen komme ich gar nicht in die Verlegenheit, ihn dafür zu loben, dass er etwas gegessen hat. Der findet sein Futter zur Not auch selber.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Wenn ich genau weiß, dass mein Partner eine Speise nicht mag, dann bereite ich ihm diese auch nicht zu. Weshalb sollte ich ihn denn dazu bringen, etwas zu essen, was ihm nicht schmeckt? Das macht für mich keinen Sinn. Immerhin kann ich mir die Speise ja zubereiten, während mein Partner währenddessen etwas anderes essen kann. Oder ich esse die Speise dann, wenn ich alleine bin, so dass wir stattdessen dann etwas anderes essen können, was wir beide mögen.

Ich würde auch nicht wollen, dass mein Partner etwas kocht, was ich nicht mag. Ich würde das auch nicht verstehen. Immerhin ist es doch klar, dass die Laune dann sinkt, wenn man etwas hinunterwürgen muss, was man nicht mag oder wenn man hungrig am Tisch sitzt, weil man das Gericht einfach nicht essen will. Das bringt doch keinem etwas, so dass ich solche Gerichte meinem Partner auch nicht vorsetzen würde.

Wenn er etwas nicht mag, soll er es nicht essen. Ich wüsste auch nicht, weshalb ich ihn loben sollte, wenn er es doch machen würde. Ich fände das eher schlecht. Immerhin kenne ich meinen Freund so gut, um zu wissen, dass ihm danach schlecht sein würde. Außerdem weiß ich auch von mir, dass man sich an manche Speisen eben nicht gewöhnt, wenn man sie nicht mag. Und da man ja auch nicht alles mögen muss, ist das doch auch völlig in Ordnung.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge


Ich kenne es nicht, dass man seinen Partner lobt, wenn er eine ungeliebte Speise gegessen hat. Da kann man den Partner auch gleich dafür loben, dass er sein Tellerchen leer gegessen hat und dass er auch auf die Toilette zum Pipi machen geht und sich danach fein säuberlich die Hände wascht. Ich verstehe echt nicht, was das soll.

Sicherlich kommt mal etwas auf dem Tisch, was dem Partner nicht zusagt. Ich koche fast jeden Tag und stehe immer in der Küche. Mein Partner gibt mir keine Anregungen oder äußert keine Wünsche, sondern isst das, was auf den Tisch kommt. Es kann schon sein, dass er die Speise X viel lieber mag als die Speise Y. Aber deswegen muss man auch keinen Aufstand machen.

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


soulofsorrow hat geschrieben:Ich kenne es nicht, dass man seinen Partner lobt, wenn er eine ungeliebte Speise gegessen hat. Da kann man den Partner auch gleich dafür loben, dass er sein Tellerchen leer gegessen hat und dass er auch auf die Toilette zum Pipi machen geht und sich danach fein säuberlich die Hände wascht. Ich verstehe echt nicht, was das soll.

Laut deiner Beschreibung klingt das für mich eher so, als ob die Freundin den Partner nur als Ersatz für ein Baby oder für einen Hund betrachtet und ihn deswegen als eine Art "Erziehungsobjekt" auserkoren hat. Diese Vorstellung ist echt lächerlich. :lol:

Sollte das wirklich stimmen frage ich mich, warum der Partner sich das überhaupt gefallen lässt. Also ich würde ausflippen, wenn mein Partner mit solchen Dressur- und Konditionierungsmethoden um die Ecke käme und käme mir überhaupt nicht respektiert vor. Aber gut, jedem das seine und vielleicht befürchtet er ja, dass sie ihn im Schlafzimmer ansonsten von der Bettkante stößt, wenn er nicht brav wie ein Hund die Dressur mitmacht.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



:lol: Ich stelle mir grade vor, wie ich meinen Mann lobe, wenn er gerade etwas herunter gewürgt hat, was er nicht mag und ich dann sage "Brav gemacht". Ich käme mir vor, als wenn ich einen Hund vor mir habe, der gerade seine Medikamente, die nicht lecker sind gegessen hat.

Man kann meines Erachtens alles übertreiben und man muss einen Partner nicht loben, wenn er was gegessen oder probiert hat, was er nicht mag. Mein Mann würde vielleicht mal probieren, wenn er denkt, er mag es nicht und das ist für mich nicht lobenswert und wenn er den Teller dann leer ist, hat es eben geschmeckt und da müsste er mich loben, weil ich es lecker gekocht habe und nicht ich ihn, weil der Hunger es vielleicht rein getrieben hat. :lol:

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Täubchen hat geschrieben:Sollte das wirklich stimmen frage ich mich, warum der Partner sich das überhaupt gefallen lässt. Also ich würde ausflippen, wenn mein Partner mit solchen Dressur- und Konditionierungsmethoden um die Ecke käme und käme mir überhaupt nicht respektiert vor.

Ich finde es immer sehr merkwürdig, wenn man für die einfachsten Dinge gelobt wird. Mir kommt das dann immer ironisch vor, so dass ich es nur merkwürdig finde. So etwas kann ich dann einfach nicht ernst nehmen und da komme ich mir einfach veräppelt vor.

Ich hasse Gurken und wenn ich mir vorstelle, dass mein Partner mich lobt, wenn ich einen Gurkensalat esse, dann würde mir das eher wie Hohn vorkommen. Er weiß ganz genau, dass ich Gurken verschmähe. Ich würde denken, dass er mir eine reinwürgen möchte. :?

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» soulofsorrow » Beiträge: 9232 » Talkpoints: 24,53 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Mal abgesehen von allem anderen finde ich nichts Lobenswertes daran wenn man etwas isst, das man nicht mag. Dinge aufgetischt zu bekommen, die einem nicht schmecken, aber gesund sein sollen, kenne ich aus Kinderzeiten und schon da konnte ich das nicht leiden. Warum ein erwachsener Mensch etwas herunterwürgen sollte, dass er nicht mag, erschließt sich mir nicht, es sei denn, man ist gerade sehr hungrig und hat keine andere Wahl. Ich sehe da weder Grund zum Lob noch Freude für die Köchin.

Man muss in einer Beziehung nicht auf Gerichte verzichten, die man selbst mag und der Partner nicht, ebenso wenig muss man etwas essen, nur weil der Partner es mag. Dann mache ich mir eben einfach selbst eine Portion von dem Gericht. Ich selbst fände es auch nicht toll, wenn mein Partner mir etwas auftischt, von dem er weiß, dass ich es nicht mag. Ein Lob würde daran ganz sicher nichts ändern und mir auch beim nächsten Mal das Gericht nicht besser erscheinen lassen.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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