Partner liebt das Chaos - trotzdem zusammen ziehen?
Meine Cousine ist jetzt seit 2,5 Jahren mit ihrem Freund zusammen. Beide studieren und haben jeweils eine eigene kleine Wohnung, so dass sie nun überlegen, zusammen zu ziehen, um Geld zu sparen und ihre Beziehung zu festigen.
Meine Cousine ist sehr ordentlich und bei ihr ist es immer sauber und aufgeräumt. Ihr Freund hingegen ist ein absoluter Chaot und lässt alles stehen und liegen, weil er es nach seiner eigenen Aussage gemütlich findet, wenn um ihn herum ein gewisses Chaos herrscht. Trinkt er einen Kaffee, steht die Tasse danach irgendwo rum, zieht er sich um, liegen die schmutzigen Klamotten auf dem Boden, isst er etwas, liegt das Papier danach auf dem Tisch usw.
Verbringen die beiden ein Wochenende in der Wohnung meiner Cousine, streiten sie sich spätestens Samstag Vormittag, weil meine Cousine nicht nur ständig hinter ihm herräumen muss, sondern auch die Klobrille hochgeklappt ist, nachdem er auf der Toilette war, die Dusche nicht ausgewischt wird, die Zahnpastareste im Waschbecken kleben (genauso wie seine Barthaare) und nicht mal die Schränke wieder geschlossen werden, wenn er etwas heraus nimmt.
Die beiden überlegen nun tatsächlich, zusammen zu ziehen und haben sich auch schon Wohnungen angeschaut. Eigentlich verstehen sie sich sehr gut und harmonieren auch als Paar. Das große Problem ist einfach nur die Ordnung und Sauberkeit in der Wohnung. Meine Cousine hat schon mehrfach mit ihm darüber geredet aber er sagt ganz klar, dass er einfach keine Lust zum Aufräumen hat, so dass er auch eindeutig Stellung bezieht und klar macht, dass er nicht bereit ist, irgendetwas im Haushalt zu machen. Er räumt nur auf, wenn er lust dazu hat und ansonsten stört es ihn nicht, wenn es schmutzig ist und alles herum liegt.
Würdet ihr unter diesen Umständen mit einem Partner zusammen ziehen? Sowas kann doch eigentlich nur nach hinten losgehen oder was meint ihr? Ich habe das Gefühl, dass meine Cousine das Problem einfach zur Seite schiebt, weil sie ihren Freund liebt und mit ihm zusammen sein möchte. Ich denke aber, wenn die rosarote Brille erstmal verschwunden ist, gibt es richtig Stress bei so unterschiedlichen Ansichten zu einem so wichtigen Thema in der Beziehung.
Oh je, das klingt kompliziert, das könnte böse ausgehen, wenn die beiden zusammenziehen. Eine ähnliche Lebenseinstellung ist meiner Meinung nach die beste Basis für eine lang anhaltende Beziehung. Wenn der eine ordentlich und der andere chaotisch ist, hat das für mich ständige Meinungsverschiedenheiten und Streits zur Folge, die die Beziehung ernsthaft gefährden könnten.
Das einzige, was hier helfen würde, wäre eine große Portion Toleranz beiderseits. Die Partner müssen also gegenseitig akzeptieren und respektieren, dass der andere nun mal in Sachen Ordnung andere Überzeugungen hat.
Zum Umerziehen ist es nämlich zu spät. Der wesentliche Charakter wird in den ersten 3 Lebensjahren geprägt und wenn sich der Freund Deiner Cousine zum Putzfimmel transferiert, dann allein aus eigener fester Überzeugung. Alles andere ist genau so dämlich wie einem Raucher zu sagen, er gefährdet seine Gesundheit durch das Nikotin. Das geht in ein Ohr rein und aus dem anderen kommt es wieder raus.
Deine Cousine muss hier einfach in den sauren Apfel beißen und ihren Partner so akzeptieren wie sie ihn auch kennen gelernt hat oder einen Schlussstrich ziehen. Mutti spielen und den Mann umerziehen, wird definitiv nach hinten los gehen.
Unter solchen Umständen würde ich definitiv nicht mit meinem Partner zusammen ziehen. Wenn man Geld sparen möchte, dann kann man ja noch immer erst einmal in eine WG ziehen, aber sicherlich nicht mit dem Partner zusammen. Dafür gibt es nun einfach noch zu viele Streitpunkte, die sich auch nicht einfach in Luft auflösen werden, wenn die beiden zusammen ziehen. Ich würde diese Punkte erst einmal klären, bevor es völlig schief geht und man dann nach kurzer Zeit schon wieder auszieht, weil es absolut nicht klappt.
Ich stelle es mir generell sehr schwer vor, eine Beziehung zu führen, wenn der eine absolut chaotisch ist, während der andere absolut ordentlich ist. Ich finde es am leichtesten, wenn man sich recht ähnlich ist oder wenn man nicht komplett chaotisch oder nicht komplett ordentlich ist. So wie es in deinem Beispiel klingt, wird das schon sehr schwer, zumal deine Cousine sich auch immer tierisch darüber aufregt, wenn es unordentlich ist und ihr Partner es auch kein Stück einsieht, sich zu ändern.
Beide sehen es ja aber nicht ein, sich zu ändern, so dass weitere Streitereien da einfach vorprogrammiert sind. Immerhin wäre es schon wichtig, dass der Partner wenigstens keinen Dreck verursacht oder diesen gleich aufräumt und dass deine Cousine da nicht ständig am Schimpfen ist. Ansonsten würde ich schon vorschlagen, dass beide in eine WG mit anderen Menschen ziehen. Da gibt es auch Regeln und deine Cousine wird vielleicht erkennen, dass nicht immer alles absolut ordentlich sein muss, während ihr Partner erkennen wird, dass man sich an gewisse Regeln halten muss, wenn man mit jemandem zusammen lebt.
Ich denke, dass es noch zu früh ist, um jetzt schon zusammen ziehen. Beide sollten die Erfahrung in einer WG machen. Dort müssen sie ja auch nicht ewig wohnen, da sie ja nach einem Jahr auch wieder zusammen ziehen können, wenn alles gut läuft. Momentan würde ich aber schon eher davon abraten.
Ich bin auch eher unordentlich und in der Beschreibung des Mannes habe ich mich durchaus wiedergefunden. Wenn ich den Hasen nicht hätte, würde ich meine Sachen auch auf dem Boden liegen lassen und Tassen würden bei mir auch herumstehen, wenn ich nicht Wegwerfbecher verwenden würde.
Mir ist Ordnung einfach nicht wichtig und ich sehe auch keinen Sinn darin, immer aufzuräumen und alles ordentlich zu haben. Was bringt einem das? In meiner eigenen Wohnung lasse ich auch den Klodeckel offen oder schließe irgendwelche Verpackungen nicht.
Natürlich weiß ich, dass es Menschen gibt, die irgendwie anders ticken und denen eine penible Ordnung wichtig ist. Wenn man so gegensätzlich ist, dann sollte man aber meiner Ansicht nach nicht versuchen, den anderen zu verändern, sondern sich überlegen, wie man diese Gegensätzlichkeit ausspielen kann.
Ein Beispiel ist ja bei mir, dass ich keine Lust zum Aufwaschen habe und daher Wegwerfgeschirr nehme. Schon habe ich mir Arbeit gespart und es liegt nichts herum. Oder wenn jemand eben im Bad unordentlich ist und seine Haare herumliegen lässt, warum richten sich die beiden nicht so ein, dass sie zwei Bäder haben?
Man muss ja nicht das klassische Zusammenleben hernehmen, wo beide alle Räume teilen. Man könnte sich ja auch eine große Wohnung aufteilen, sodass jeder seinen Bereich hat, wo der eine eben ordentlich und der anderen unordentlich ist. Mir würde für mein späteres Leben auch vorschweben, dass mein Freund und ich nicht komplett zusammenziehen, sondern zwei benachbarte Wohnungen haben, sodass da jeder in seinem Bereich leben kann wie er will.
Ich könnte nicht mit jemanden zusammen sein, der da grundsätzlich anders ist als ich. Ich meine es bringt ja nichts, wenn man sich wegen so einem Mist streitet und die Beziehung dann auch an so etwas scheitert. Zusammenleben kann man so sicherlich nicht, weil man immer wieder streiten wird.
Es kann nur dann funktionieren, wenn sich einer komplett ändert, aber ich denke nicht, dass man das freiwillig macht. Das ist ja schon ein tiefsitzendes Verhalten und wenn man Chaos zulässt, was man eigentlich nicht mag, dann wird man irgendwann untergehen, weil keiner mehr aufräumt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie das funktionieren kann.
Also Gegensätze ziehen sich ja bekanntlich an. Es wird das beste sein, wenn sich ein Mittelweg findet. Dass man dem Chaoten ein Stück weit Raum lässt, chaotisch zu sein, aber mit gewissen Grenzen. Vielleicht färbt ja die Ordentlichkeit des anderen etwas auf den Chaoten ab. Und umgekehrt kann es so auch der Fall sein.
Ich denke, wenn sich jeder an gewisse Regeln hält, also seinen Dreck selber weg räumt oder so, dann wird das schon wieder in Ordnung gehen und man muss auch keine ernsthaften Beziehungsstreitigkeiten erwarten, so finde ich.
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