Partner kann nicht mit schlechter Laune umgehen - was tun?
Eine gute Bekannte von mir hat derzeit zurecht häufiger mal schlechte Laune. Sie hat finanzielle Probleme, in der Uni läuft es nicht gut, sie ist gesundheitlich angeschlagen und dann gab es auch noch einen Umzug in ihrem Haus. Nun wohnt über ihr ein Technofan, der dauernd sehr laute Musik laufen lässt, was regelmäßig zum Streit führt.
Der Partner meiner Bekannten kommt nicht mit ihrer schlechten Laune zurecht. Er lästert eher darüber, dass sie zickig ist und dauernd schlechte Laune hat und stelle sie damit als eine sehr negative Person dar. Er wünscht sich natürlich die dauernd fröhliche Freundin, der nichts gegen den Strich geht und die alles tut und mag, was er möchte.
Meine Bekannte belastet das nun auch zusätzlich. Kann euer Partner damit umgehen, wenn ihr schlechte Laune habt? Oder sitzt er das auch nur aus und ist nicht in der Lage euch irgendwie aufzumuntern?
Ich denke, dass jeder Phasen im Leben hat, in denen er eben schlecht gelaunt ist. Damit muss man dann eben einfach leben und sich arrangieren. Immerhin könnte der Partner ja etwas dafür tun, um seine Freundin aufzuheitern, statt eben über sie auch noch zu lästern. Er wird ja wissen, was sie gerne mag und womit man ihr eine Freude machen kann. Das fände ich viel sinnvoller als noch so negativ über den Partner zu reden, wenn es diesem gerade sehr offensichtlich nicht gut geht.
Man kann sicherlich nicht nur Verständnis für die Launen seines Partners haben. Aber es gibt ja meist triftige Gründe dafür und man kann dann ja durchaus versuchen, dem Partner wieder etwas gute Laune zu bereiten. Zumindest würde ich das versuchen, wenn mein Partner so mies gelaunt wäre, weil er einfach gerade eine Pechsträhne hat.
Ich denke, dass man in einer Beziehung durchaus damit leben muss, wenn einer mal schlechte Laune hat und eigentlich sollte man dann auch wissen, was bei der Freundin gut ankommt und was ihr gute Laune macht. Man muss da aber auch einfach durch, keiner hat immer gute Laune. Ablenkung ist sicherlich schon mal ganz gut, man muss aber auch zuhören als Mann.
Ich denke das kommt auch auf den Typ Mensch drauf an. Bei manchen ist es wirklich besser die schlechte Laune einfach auszusitzen anstatt sich wie ein Depp vor diese Person zu setzen um Grimassen zu schneiden damit sie abgelenkt ist und wieder lacht. Würde das bei mir jemand machen wenn ich schlechte Laune habe oder meinen mit körperlicher Nähe ankommen zu müssen, dann würde er/sie sich ganz schnell eine blutige Nase einfangen.
Wenn ich schlechte Laune habe, dann lässt man mich am besten in Ruhe und spricht mich nicht an. Mit der Zeit gibt sich das von ganz alleine. Jeder andere Versuch sorgt nur dafür, dass ich noch schlechtere Laune bekomme was sich dann auch direkt wiederspiegelt. Aber man sollte seinen Partner auch soweit kennen, dass man weiß was dieser mag und was nicht und wie dieser mit einer schlechten Laune tickt. Entsprechend kann man damit umgehen.
Aber hier scheint das Problem eher das zu sein, dass der werte Herr doch sehr Oberflächlich ist und sich einfach nur eine Püppi wünscht die immer das macht was er gerne hätte. Auf seine Partnerin geht er kein Stück weit ein, es wird nicht gefragt warum und wieso, sondern einfach nur gesagt "Alte Lach" und dann soll sie auf Kommando lachen und gute Laune haben. Anstatt das hier einfach mal nach einer Lösung für die Probleme gesucht wird, damit sich die Laune auch wieder bessert einfach nur zusätzliche Forderungen stellen die weiteren Druck aufbauen. Da ist mir klar, dass das nicht unbedingt zur Verbesserung der allgemeinen Situation beiträgt.
Ich mag das auch nicht, wenn jemand schlechte Laune hat. Es läuft nicht immer alles glatt, das ist im Leben so, damit muss man umgehen und darf seine schlechte Laune nicht an anderen auslassen. Der Freund kann nichts dafür, wenn bei der Freundin Dinge im Leben nicht klappen. Wenn sie ihn deswegen anzickt, dann kann ich gut nachvollziehen, dass das für ihn nicht schön ist.
Man kann sicherlich den Partner auch mal tröstend in den Arm nehmen oder so, also ich würde auch keine Dauerfröhlichkeit erwarten, aber Herumzicken geht nicht. Da muss man sich schon im Griff haben. Erwachsene Menschen müssen ihre Gefühle auch kontrollieren können und sollten dann nicht Unbeteiligte anzicken.
Dass man im Leben Phasen hat, in denen es nicht so läuft wie man es sich vorstellt oder wünscht und deswegen nicht immer gut gelaunt ist, hat sicherlich mal jeder. Ich sehe es aber nicht so, dass der Partner für den ständigen Frust der Bekannten Verständnis haben muss oder wie einige schrieben, sogar dafür zuständig ist dass es ihr besser geht. Natürlich geht man in einer Partnerschaft gemeinsam durch Leben, aber für sein eigenes Glück ist jeder hauptsächlich selbst verantwortlich.
Damit will ich sagen: Wenn es ausnahmsweise mal vorkommt, dass man unbegründet die schlechte Laune des Partners abbekommt dann ist es ja vertretbar, aber du hast geschrieben, dass es wohl häufiger vorkommt. Meiner Meinung nach muss das auf Dauer niemand wortlos über sich ergehen lassen. Ich denke nicht, dass der Partner dieser Bekannten eine dauergrinsende Freundin möchte, sondern eine, die ihn nicht ständig unbegründet anmotzt.
Ich kenne es natürlich auch, dass quasi alles blöd ist und man deswegen nicht gut drauf ist, bemühe mich aber das nicht an meinem Freund, der normalerweise nichts dafür kann, auszulassen. Schließlich will ich selbst nicht so behandelt werden. Wenn ich meinen Freund anmotzen würde, dann wehrt er sich, weil er sich verständlicherweise ungerecht behandelt fühlt und so entsteht dann unnötiger Streit, der die Laune auch nicht wieder anhebt.
Ich kann das schon verstehen, dass man irgendwann genervt ist, wenn der Partner ständig schlechte Laune hat. Einen schlechten Tag hat jeder mal, was ja an sich nichts Schlimmes ist. Auch dass es mal eine Woche nicht gut läuft, ist nicht weiter ungewöhnlich und normalerweise auch nicht allzu belastend für eine Beziehung. Wenn sich die schlechte Laune aber einfach über Wochen zieht und quasi dauerhaft präsent ist, geht das einfach an die Nerven.
Das hat für mich auch nichts damit zu tun, dass man damit nicht umgehen kann. Wenn mein Partner mal einen Tag schlechte Laune hat, bin ich auch nicht gerade begeistert davon, aber ich weiß ja, dass das eben vorbeigeht. Aber wenn es über Wochen so wäre, dann wäre ich auch irgendwann genervt. Das belastet dann ja die Beziehung.
Wenn der Partner an nichts mehr Freude hat, ständig miesepetrig ist, überträgt sich das doch auch automatisch auf einen selbst. Es macht doch dann keinen Spaß, etwas mit einem Partner zu unternehmen, der nur missmutig durch die Gegend trabt und ständig aussieht wie ein begossener Pudel.
Niemand muss immer gut drauf sein und wenn jemand gestorben oder etwas anderes wirklich Schlimmes vorgefallen ist, verstehe ich es auch absolut, dass es einem nicht gut geht. Über Wochen oder Monate mies drauf zu sein, wegen irgendwelcher Nachbarn oder dergleichen finde ich dann aber doch alles andere als verständlich, vor allem dann wenn der Partner das dann auch alles zu spüren bekommt.
Ich finde, dass in einer Partnerschaft gegenseitiges Entgegenkommen das Ideal darstellt. Dass jemand nur einen "Sonnenschein" um sich möchte, der nie schlecht gelaunt oder gar mal krank ist oder einfach nur wegen irgend etwas angepisst, ist in meinen Augen nicht nur unrealistisch, sondern geradezu unverschämt. So jemand sollte sich einen Hund zulegen, der wedelt immer mit dem Schwanz, wenn man den Raum betritt. Aber selbst der ist mal krank oder verpennt.
Andererseits bin ich aber auch der Meinung, dass man als Erwachsener in der Lage sein sollte, seine Emotionen und Launen auch mal zu regulieren. Natürlich nicht bei Schicksalsschlägen oder sonstigen Dramen aller Art, aber dass im Alltag nicht alles super läuft, gehört leider dazu. Wenn man nicht gerade mit Depressionen diagnostiziert ist, erwarte ich zu einem gewissen Grad durchaus, dass die Person zumindest nicht völlig ungehemmt ihre schlechte Laune an mir auslässt. Gerade wenn ich für die Ursachen weder etwas kann noch aktiv daran arbeiten, dass diese verschwinden.
Von daher akzeptiere ich natürlich, das auch mir nahestehende Menschen mal schlechte Tage oder auch Wochen haben können. Und manchmal muss man sich auch in seinem "Elend" suhlen und jammern oder zetern, und da habe ich ebenso ein offenes Ohr. Bei wem soll man sich denn sonst offen aussprechen können, wenn nicht beim Partner oder der Partnerin?
Aber andererseits erwarte ich durchaus auch, dass derjenige welche sich auch wieder zusammenreißt und sich daran macht, die Gründe für die schlechte Laune zu bekämpfen oder wenigstens zu managen. Immer Sonnenscheinchen muss nicht sein, aber dauernde Gewitterwolken finde ich auch nicht ideal.
Auch ich habe natürlich gelegentlich schlechte Laune, insbesondere, wenn in meinem Leben etwas gar nicht nach Plan verläuft, oder wenn ich Schmerzen habe, etc. Aber innerhalb der Partnerschaft versuche ich, die schlechte Laune nicht mehr als nötig dem Partner aufzubürden, der ja eigentlich meistens gar nichts dafür kann. Auf jeden Fall versuche ich soweit wie möglich, trotz der schlechten Laune auf persönliche Kränkungen, Abwertungen oder Anfauchen etc. zu verzichten und lieber sachlich zu erklären, woher meine schlechte Stimmung kommt. Es gibt halt unterschiedliche Möglichkeiten, seiner schlechten Laune Ausdruck zu verleihen, und ich finde, dass man als Partner nicht jede Art von zickigem Verhalten dulden muss.
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