Partner in Haushaltsdingen besser nicht zurechtweisen?
Eine Freundin erzählte mir, dass sie nun eine Auseinandersetzung mit ihrem Partner gehabt hätte. Hauptsächlich wäre sie für den Haushalt zuständig. Aber ihr Partner würde dann wenigstens schon mal Kleinigkeiten übernehmen. Meine Freundin ist nämlich zu Hause und kümmert sich um die Kinder.
Nun meinte sie, dass ihrem Partner gesagt hätte, dass er bestimmtes Geschirr doch besser anders in die Spülmaschine räumt, da dies platzsparend wäre und dann mehr daneben passen würde. Auch hat sie es wohl satt, dass sie ihm ständig irgendwas hinterher räumen kann. Sie meint manchmal schon, dass sie ein drittes Kind hätte, statt einem Partner.
Ihr Partner wurde dann wohl sauer und hat ihr vorgeworfen, dass sie nur an ihm herum meckern würde und ihn wie ein Kleinkind behandeln würde. Er hat sie gefragt, ob sie denn noch alle Sinne beisammen hat, ihm erklären zu wollen, wie denn die Spülmaschine einzuräumen wäre. Meine Freundin meint aber, dass sie jedes mal noch wieder etwas umräumen müsste, wenn ihr Partner Geschirr in der Spülmaschine untergebracht hätte.
Könnt ihr verstehen, dass der Partner sauer reagiert, wenn ihn auf bestimmte Dinge im Haushalt hinweist? Würdet ihr das bei eurem Partner gar nicht erst machen, dass ihr ihn in Haushaltsdingen zurechtweist? Meint ihr, dass man das besser so hinnehmen sollte, um einem Streit aus dem Wege zu gehen?
Wenn man vielleicht gestresst von der Arbeit kommt und dann die Person, die zu Hause war nicht die Spülmaschine eingeräumt hat, kann man doch froh sein, wenn das jemand macht und dann muss man die gestresste Person nicht noch kritisieren, weil sie es vermeintlich falsch gemacht hat.
Ich denke schon, dass man sagen kann, wenn der Partner etwas komplett falsch macht, aber wenn er nur etwas anders macht muss man sich nicht daneben stellen und einen auf Lehrer machen. Natürlich muss man dann auch nicht ausflippen, aber dass das schon nervt kann ich verstehen. Man sollte in einer Beziehung aber alles sagen dürfen, man muss nur auf die Art und Weise achten, wie man das macht.
Zurechtweisen... was für ein Wort für einen Partner. Ich weise meinen Mann nicht zurecht, sondern sage ihm nett, was mir aufgefallen ist. Er kann auch die Spülmaschine nicht einräumen und deswegen überlässt er es mir. Es steht mir nicht zu meinen Partner zurechtzuweisen.
Ich denke, wenn man einem Partner nett sagt, was einem auffällt und ehe man es auch machen muss, weil es nicht richtig gemacht ist, dann wird er es auch eher verstehen und vor allem annehmen, ehe ich ihn zurechtweise.
Mein Mann versteht eigentlich auch den Wink mit dem Zaunpfahl. Wenn ich, wenn er in der Küche ist, die Spülmaschine neu einräume dann fragt er schon, ob er es nicht richtig gemacht habe und dann sage ich ihm, dass es doch nicht schlimm ist, ich es aber lieber so mache, damit mehr reinpasst. Wenn er Staub saugt und ich dann, wenn er fertig ist, den Akkusauger noch mal zur Hand nehme um in der Ecke was weg zu saugen, dann fällt es ihm auch auf, aber ich habe ihn nicht zurechtgewiesen.
Ich denke, dass immer der Ton ausschlaggebend ist und wenn man meinem Mann zurechtweisend entgegenkommt, dann würde er wohl auch auf stur schalten. Würdest du das nicht machen, wenn dein Mann dich ständig zurechtweist?
Sie sagt ja selbst, dass der Partner eher ein Kind für sie wäre. Daher wird sie ihn auch schon so behandeln. Vielleicht sogar, ohne dass sie es merkt. Wo ist denn das Problem, die Spülmaschine selbst einzuräumen, wenn man den lieben langen Tag daheim ist. Möchte man nicht schöne Stunden verleben, wenn der Partner von der Arbeit zurück ist? Dann muss man sich ja nicht in Nichtigkeiten verlieren und ihm auf dem Kopf zusagen, dass er im Haushalt Fehler macht. Und wieso räumt sie denn um, wenn ihr Partner es anders für richtiger hält? Entweder sie übernimmt diese Aufgabe ganz oder sie lässt ihn einfach machen.
Alles andere ist tatsächlich Kindergarten. Ich denke allerdings, es geht hier eher nicht um eine Spülmaschine. Es geht hier wohl eher um die Unzufriedenheit in der Partnerschaft. Das sollte man einfach klären und nicht noch einen draufsetzen. Er muss ihr aber auch nicht an den Kopf werfen, dass sie nicht mehr alle Sinne beisammen hätte. Das ist eine völlig überzogene Reaktion, die auch absolut nichts gutes dazu beiträgt, die Situation zu entschärfen. Die armen Kinder fallen mir da ein, was die da so erleben ist, wie man es ganz sicher nicht machen sollte als Eltern.
Ich hätte hier gleich zwei Probleme, die mir so eine Beziehung verleiden würden. Der erste Punkt ist, den Partner zurechtzuweisen. Ein Partner ist doch kein weit untergeordneter Mitarbeiter oder kein Kind, wo eine Zurechtweisung vielleicht angebracht werde. Ich möchte meinen Partner nicht so behandeln und ich möchte von ihm nicht so behandelt werden.
Und der andere Punkt ist, dass etwas, nur weil ich es so mache, nicht von jedem so gemacht werden muss. Bleiben wir einfach mal bei der Spülmaschine. Das ist eine Wissenschaft für sich und jeder entwickelt eine eigene Technik, das Teil zu füllen und Übung macht den Meister. Man kann sicher Vorschläge machen, aber nur weil man den Job ansonsten immer macht, muss den nicht jeder auf die gleiche Art machen. Das muss man auch mal aushalten können.
Wenn ich andauernd fordern würde, dass alles so gemacht wird, wie ich es mache und ich alle zurechtzuweisen würde, dann hätten mein Mann und meine Putzfrau mich längst verlassen und die Kinder hätten einen dicken Hals. Und ich könnte sie verstehen.
Es ist doch wirklich interessant mit anzusehen, dass die meisten Streitigkeiten im Haushalt passieren, nicht wahr? Hier fühlt sich fast jeder irgendwie auf den Schlips getreten, bevormundet oder herabgestuft, als sei man ein Kind. Deine Geschichte erinnert mich auch daran, was in meinem Umfeld manchmal los ist, weil es da auch um solche Kleinigkeiten in meinen Augen geht. Hammer.
Ich habe mal gedacht, eine Eheberaterin würde lügen, wenn sie sagt, dass die größten Streitfaktoren im Haushalt sowie der Kindererziehung liegen, aber ich kann mir das schon bildlich vorstellen. Wobei ich auch verstehen kann, dass der Mann sich etwas dämlich fühlt, wenn Frau ihm sagt, wie man das Geschirr in die Spülmaschine packt und er sich dann vorkommt, als sei er ein Kind.
Wobei man auch sagen muss, dass Frauen, die generell viel mehr Hausarbeit machen, eine Struktur haben, wie sie vorgehen. Sie wissen vieles einfach besser und schneller. Es kommt dann eher auf den Ton an, wie man den Partner auf etwas hingewiesen hat und in diesem Fall offenbar so, dass Mann sich wie ein Kleinkind fühlt und er eigentlich damit sagen wollte, dass man ihn für doof hält. Schade eigentlich.
Mein Partner musste ich letztens auch in puncto Waschmaschine und Handwäsche etwas erklären. Der hat das aber ganz locker aufgefasst und war eher erstaunt, was ich ihm da gezeigt habe.Er sagte auch, darauf wäre ich im Leben nicht gekommen. Das ist halt manchmal echt nur der Ton, der für Streit sorgt und einen Auslöser abgibt.
Ich habe nichts dagegen, jemanden Tipps zu geben. Das mache ich gerne. Doch zurechtweisen tue ich generell nicht. Da habe ich keine Lust drauf, weil mein Partner eben mein Partner ist und kein Mitarbeiter. Wenn man dann wiederum Tipps gibt, sollte man nicht schon dazwischen fummeln, den Ton verändern und nach dem Motto "bohr komm ich mach das allein" vorgehen, weil dann sind solche Situationen auch direkt denkbar.
Ist das dieselbe Freundin, die in einem anderen Beitrag sich beschwert hat, dass er sein Geschirr nicht wegräumt und die Schmutzwäsche herumliegen lässt, dass sie ihm angeblich hinterherräumen muss? Dann tut mir der Mann echt Leid. Erst meckert sie in einer Tour, weil er sein Geschirr nicht wegräumt und wenn er das macht und die Spülmaschine einräumt, weist sie ihn zurecht und es ist auch wieder nicht zufrieden stellend. Weiß diese Diktatorin überhaupt was sie will? So eine Partnerin hätte ich schon längst herausgeworfen und zum Teufel gejagt.
Natürlich hat jeder sein System, das ist bei mir und meinem Partner auch nicht anders. Wenn ich die Spülmaschine einräume, dann passt auch viel mehr rein und meiner Meinung nach wird sie effizienter genutzt während mein Partner der Meinung ist, ich würde die Spülmaschine überlasten. Dennoch gibt es darüber nie Streit, auch wenn immer alles sauber wird, wenn ich die Spülmaschine eingeräumt habe.
Wenn mein Partner die Spülmaschine eingeräumt hat, dann komme ich auch nicht auf die Idee, diese wieder umzuräumen und es "besser" zu machen. Es spielt im Endeffekt für mich gar keine Rolle, wie er die Spülmaschine einräumt, solange hinterher alles sauber wieder rauskommt. Daher diskutieren wir darüber auch gar nicht, sondern lassen den anderen machen. Ich habe nur einmal nüchtern und sachlich gesagt, dass ich das anders mache, was er bestätigt hat. Aber es wird nicht "umerzogen", nicht "bekehrt" und nicht zurechtgewiesen.
Leben und leben lassen ist die Devise. Deiner Freundin muss echt langweilig sein, wenn ihr Mann ihr so gar nichts recht machen kann. Für mich ist sie ein Kontroll-Freak und nichts weiter. Bei so einer Partnerin hätte ich schon längst das Weite gesucht. Wer weiß wo sie ihn noch überall kontrolliert und ihm permanent Vorschriften macht. Wenn sie meint, er benimmt sich wie ein Kind, sollte sie aufhören, in ihm ein Kind zu sehen, das sie umerziehen "muss".
Nein, es handelt sich nicht um die selbe Freundin. Ich hätte da aber auch nichts gesagt und eben das Geschirr anders geräumt, wenn mein Partner dann eben nicht dabei ist, wenn es mich so sehr stört. Das mit dem Überladen der Spülmaschine kann ich mir auch durchaus mal anhören. Dabei räume ich sie eigentlich immer ein und aus. Bisher ist aber alles noch sauber geworden. Ich denke, dass man dafür irgendwann ein Gefühl entwickelt wenn man das eben öfter macht.
Mir ist es auch egal, wie mein Partner das Geschirr und Besteck in die Spülmaschine räumt, so lange er das eben macht und nicht alles irgendwo stehen lässt. Aber normal bringt er sein Geschirr immer in die Küche und räumt dies auch direkt ein. Hauptsache das Geschirr ist in der Spülmaschine, der Rest ist mir dabei eigentlich egal.
"Zurechtweisungen" finde ich in einer Partnerschaft generell nicht attraktiv und empfehlenswert. In meinen Augen macht es nämlich schon einen Unterschied, ob man seinen Partner um etwas bittet oder ein lockeres:"Nur zur Info: Der Spülmaschine bekommt es besser, wenn man die schweren Sachen unten einräumt!" beiläufig einstreut, als wenn man diese grauenhafte Mischung aus Mutti und Gouvernante auspackt und denjenigen wie einen Schuljungen zurechtweist und belehrt. Diese Tendenz haben meiner Erfahrung nach schon etliche Leute (Männer wie Frauen), und diese wundern sich dann auch oft, wieso es ständig Streit wegen Kleinigkeiten gibt. Der Ton macht eben die Musik, und es kommt auch immer auf den Kontext an.
Gerade bei Hausarbeiten handelt es sich hier oft um ein Minenfeld. Kaum jemand macht sie gerne, sie sind eigentlich nie endgültig erledigt, und so gut wie jeder hat unterschiedliche Vorstellungen davon, wie man jetzt eine Spülmaschine "korrekt" einräumt oder Wäsche "richtig" zusammenlegt oder was auch immer. Dabei ist es letzten Endes in den meisten Fällen völlig egal, weil das Geschirr so und so sauber wird und es den Tassen auch egal ist, ob sie im rechten oder linken Schrank landen.
Man erreicht auf diese Art nur, dass der Partner keine Lust mehr hat, seinen Teil im Haushalt zu erledigen, weil es auf Dauer schon extrem nervig ist, wenn man sich schon aufrafft, sich hinterher noch anhören zu müssen, was man dabei alles "falsch" gemacht hat. Ich hätte hier schon Verständnis, wenn jemandem hier irgendwann der Kragen platzt. Und man selber begibt sich in diese unangenehme Rolle als Hausdrachen und ewig nörgelnde Zicke, der man(n) nichts recht machen kann.
Deswegen halte ich es generell für eine gute Idee, sich mit "Zurechtweisungen" zurückzuhalten, wenn es sich um banale Dinge wie die richtige Dosierung von Weichspüler oder was auch immer handelt. Außerdem finde ich, dass es schon an Kontrollzwang grenzt und sicher auch nervig ist, wenn man sogar die Geschirrspülmaschine noch mal umräumen muss, weil der Partner, der Depp, auch wirklich nichts "richtig" machen kann.
Zurechtweisung finde ich dann angebracht, wenn man die Sachen auf eine Art und Weise angeht, die einfach deutlich weniger effektiv ist. Oder sagen wir mal Verbesserungsvorschläge sind dann angebracht, über die man auch nachdenken sollte. Sich zurechtweisen zu lassen gefällt wohl den wenigstens Leuten und da kann man schon mal ungehalten reagieren, selbst wenn die Kritik angebracht war.
Es muss ja nicht alles so gemacht werden, wie einer es sich wünscht, aber wenn die Spülmaschine auf eine Art eingeräumt wird, bei der später nicht alles so sauber ist wie es das sein könnte, wenn man es anders macht, sollte man so etwas auch ansprechen dürfen. Aber nicht von oben herab belehren. Wenn mir im Haushalt jemand eine Methode zeigt, die effektiver ist, finde ich das gut, aber ohne Vorwürfe oder Arroganz bitte. So würde ich das bei anderen ja auch nicht angehen.
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