Partner hält sich für unwiderstehlich - wie damit umgehen?

vom 06.09.2017, 02:03 Uhr

Wir haben am Wochenende viel zu tun gehabt und uns mit Freunden sowie Bekannten das ganze Wochenende getroffen. Wie früher saßen wir dann draußen zusammen, tranken unsere Alkoholika und haben gequatscht. Dabei sagte eine recht neue Bekannte von uns, dass sie ein Problem mit ihrem Partner hat und sie von unseren Herren sowie Weibern gerne eine Hilfe möchte.

Das Problem ist folgendes. Ihr Partner ist ein Macho. Er hält sich für unglaublich hübsch, behauptet von sich, vor der Beziehung ein Frauenheld gewesen zu sein und sobald eine Frau guckt, meint er immer, sie guckt ihn an. Er meint halt einfach, dass er unwiderstehlich sei und die Frauen ihm förmlich zu Füßen liegen würden. Er sei ja auch so qualitativ gut im Bett und anderswo.

Die Bekannte ist jedoch nicht so begeistert von diesem Verhalten. Er geht ihr damit total auf die Nerven und sagt ständig auch zu ihr nach dem Motto "sei froh, dass ich dich ausgewählt habe, ich hätte auch andere haben können" und so ähnliche Floskeln. Das waren jetzt wirklich ihre Worte und ich kann deren Wahrheitsgehalt nicht bestätigen oder beneinen.

Sie ist ein wenig irritiert und fühlt sich auch irgendwie als "zweite Wahl". Während die eine Hälfte der Verwandtschaft sagt, dass er nur ein Macho ist, der ständig diese Floskeln und Bestätigung braucht, um sein Ego aufzufrischen, geben andere zu bedenken, dass sich die Bekannte trennen soll.

Jetzt möchte ich mal von Euch wissen, wie man damit umgehen kann, wenn der Partner sich für unwiderstehlich hält? Gibt es bei derartigen Aussagen und Sprüchen in Eurer Ansicht eine Umgangsform oder würdet ihr den Kerl sogar in den Wind schießen? Wie soll die Bekannte mit diesem Herren und dem Verhalten umgehen, was meint Ihr?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Also jetzt gleich von Trennung zu sprechen finde ich jetzt nicht gerade angemessen. Man kann doch wohl über alles reden, so finde ich. Wenn man das nicht kann, dann hat die Partnerschaft keinen Sinn, das mag sein. Aber deine Bekannte könnte doch sicher diesen Macho einmal zur Rede stellen und sagen, dass dieses Verhalten weder bei ihr selber noch bei anderen gut ankommt.

Da würde ich mich sogar so weit aus dem Fenster lehnen, wenn ich deine Bekannte wäre und sagen, dass er sich doch eine andere suchen soll, die sich so einen Umgang gefallen lässt. Dann ziehen meistens die größten Machos den Schwanz ein, wenn sie es ernst meinen, so habe ich die Erfahrung gemacht.

Was ich überhaupt nicht verstehe, dass du selber im Begriff auf Frauen von Weibern sprichst. Ich finde diesen Begriff veraltet und er hat für mich einen negativen Beigeschmack, aber gut, jedem das seine und seine Wortwahl. Wie gesagt, von Trennung würde ich erst sprechen, wenn darüber gesprochen wurde und deine Bekannte das Verhalten so stört, dass sie es nicht akzeptieren kann und sich der Mann auch nach dem Gespräch partout nicht ändert.

Aber meistens steckt hinter so einem Verhalten eine gewisse Unsicherheit. Meistens sind es Männer, die eben genau wissen, dass das, was sie sagen reine Show ist und dass sie das mit ihrem Gehabe überspielen. Damit denken sie, dass sie erreichen können dass die Partnerin und die Leute drum herum sehen, wie toll sie sind, wenn es ihnen von sich aus nicht auffällt. Ein narzisstisches Verhalten ist für mich, wenn man es nicht immer betonen muss, aber trotzdem von sich selber überzeugt ist. Aber hierbei kenne ich mich wirklich zu wenig aus.

» nordseekrabbe » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Nordseekrabbe hat Recht, in der Regel sind solche Typen ganz arme unsichere Würstchen. Aber wo liegt das Problem? Sie wollte den Mann doch haben, sonst wäre sie wohl kaum mit ihm zusammen. Zu einer Beziehung, in der einer sein Selbstwertgefühl daraus zieht, dass er den anderen runter macht, gehören immer zwei. Es ist schließlich nicht nur der Partner, der erniedrigt, der andere muss mitspielen und sich abwerten lassen.

Ich würde mir weniger Gedanken darum machen, wie man sich verhält, damit der Partner es lässt. Der Partner tut es, weil er es kann und er daraus Selbstvertrauen zieht. Viel entscheidender ist doch die Frage, warum traut er sich das bei ihr und warum lässt sie es sich gefallen? Welche Ängste und Defizite hat sie, dass sie sich so jemanden aussucht? Sie muss etwas an sich tun, dann verändert sich die Beziehung oder sie endet, weil beide nicht mehr das bekommen, was sie brauchen.

» cooper75 » Beiträge: 13413 » Talkpoints: 516,13 » Auszeichnung für 13000 Beiträge



Vielleicht meint er da ja gar nicht ernst, sondern eher etwas selbstironisch oder humorvoll. Ich kann mir gar nicht richtig vorstellen, dass jemand solche Aussagen wirklich ernst meint. oder er will nur ein Kompliment von ihr hören, so wie "du kannst froh sein, dass ich mich für dich entschieden habe" - "ja du bist halt einfach toll" uns das alles mit einem Lächeln. Das kann auch ganz harmlos sein.

Sie kann auch genauso humorvoll antworten, etwa dass sie sagt "du hast halt guten Geschmack", wenn er sagt, dass er sich sich ausgesucht hat. Denn zweite Wahl ist sie ja nicht. Im Prinzip bedeutet dies, dass er auch andere Angebote hatte und andere Frauen hätte haben können und sich eben für diese eine Frau entschieden hat - doch nicht weil sie zweite Wahl war.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Zitronengras, lerne einfach mal mehr Menschen aus dir bisher nur aus der Ferne bekannten Milieus kennen. Dann hast du gar keine Probleme mehr, dir solche Aussagen vorzustellen. :uebel: Dass jemand froh sein sollte, dass man ihn ausgewählt hat, weil man ganz andere hätte haben können, ist eine Beleidigung und Abwertung.

Das möchtest du nicht hören und ich würde es mir auch nicht sagen lassen. Selbstbestätigung auf Kosten des anderen ist einfach kein guter Zug. Humorvoll ist da bei solchen Typen gar nichts gemeint. Was habe ich diese Typen früher geliebt. Zum Glück bin ich nicht mehr gezwungen, die zwangsweise zu ertragen.

» cooper75 » Beiträge: 13413 » Talkpoints: 516,13 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Vielleicht solltest du irgendwelche Traumatisierungen aus deiner Vergangenheit nicht verallgemeinern? Wir kennen doch die Personen gar nicht. Wir haben lediglich einen Bericht von einer Person, die die Situation vom Hörensagen kennt. Sätze wie "Du kannst froh sein, mich zu haben" oder "sei froh, dass ich bei dir bin" usw. kann man verschieden meinen. Man kann das mit einem Lächeln sagen, mit einem leicht ironischen Unterton, weil man vielleicht was Nettes hören will oder man kann das ernst meinen. Aber ob er es ernst meint oder nicht, das wissen wir nicht.

Ich finde auch nicht, dass es eine Beleidigung ist, zu sagen, dass man auch andere Angebote hatte. Man kann das als Beleidigung interpretieren, aber man kann es auch so sehen: "Ich hatte auch andere Angebote, aber ich fand dich so toll, dass ich dich ausgewählt habe". Das steckt da durchaus auch drin. Denn wenn er hätte jemand anderen haben wollen und können, dann hätte er ja jemand anderen gewählt.

Es gibt ja keinen Grund, sich für einen Partner zu entscheiden, wenn man eigentlich jemand anderen will oder jemand "Besseren" und diese "Besseren" auch zu haben gewesen wären und gewollt hätten. Das würde ja keinen Sinn machen. Wenn mich jemand will und ich will die Person auch, dann würde ich mich ja nicht für jemand Schlechteren entscheiden. Sondern man nimmt den Partner, den man auch möchte. Von daher sehe ich den Satz "ich hätte auch andere haben können" nicht als Beleidigung, sondern eher als "aber ich wollte dich". Vielleicht nur etwas ungeschickt formuliert.

Ja man kann da sicherlich viel hinein interpretieren, aber dem Mann einfach so zu unterstellen, er sei ein böser Macho usw., das finde ich dann auch vorschnell geurteilt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Ich sehe es wie cooper und habe mir auch die gleichen Fragen gestellt, warum sie das mit sich machen lässt und er scheint auch ein armes Würstchen zu sein, wenn er diese Bestätigung immer sucht und braucht. Aber sie gibt sie ihm doch, aber nun passt es ihr nicht mehr und sie will das ändern?

Ich frage mich dann schon, wenn es ihr nun schon auf die Nerven geht was hat sie daran gefunden? Denn immerhin muss er etwas mitgebracht haben von seiner Art her, was sie angemacht hat und ich glauben nicht wenn ich mir das so durchlese, dass das Getue und Gehabe erst im laufe der Beziehung aufgekommen ist. Wahrscheinlich hat sie einfach nur mal die rosarote Brille abgesetzt oder ist nicht mehr von Äußerlichkeiten geblendet, dass ihr das nun erst auffällt und auf die Nerven geht.

Wie man damit umgehen sollte und welchen Rat man gibt? Patentrezepte gibt es nicht, ansonsten wären Beziehungen auch zu einfach wenn man einfach nur im Handbuch nachschauen müsste was bei Fehler XYZ zu machen ist und wie man Reagiert als Anwender.

Ein Mensch ist keine Maschine und zum einen ist die Frage warum er das macht, ist es mangelndes Selbstwertgefühl, braucht er die Bestätigung wirklich oder einfach nur Kategorie dumme Sprüche? Und sie sollte sich mal klar werden was sie will und das auch klar suggerieren ihrem Partner gegenüber was ihr daran auf die Nerven geht und eben nicht mehr sein Spielball ist, der alles stillschweigend erträgt und seinen Mund nicht aufmacht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Er wird ja nicht super charmant und zuvorkommend gewesen sei und als klar war, dass die beiden eine Beziehung führen werden zum Macho geworden sein. Daher frage ich mich schon etwas, wo ihr Problem liegt. Sie hat ja nur das bekommen, was er sicherlich schon immer an Verhalten gezeigt hat. Für mich wäre das nichts und Männer, die sich so verhalten wären bei mir auch ganz schnell durch.

Wahrscheinlich würde ich dann, wenn es mir reicht, einfach irgendwann sagen, dass er doch gar nicht so gut im Bett ist oder solche Sachen, damit er mal merkt wie bescheuert das eigentlich ist. Sie scheint aber auch nicht mit dem Verhalten leben zu wollen und wenn er immer so ist, dann muss sie sich wohl wieder trennen oder mal eine ordentliche Ansage machen, damit es wieder passt. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass das wirklich klappt, immerhin ist das doch eine Eigenschaft die man nicht mal eben ablegen oder hervorholen kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich glaube, sie ist an einen Mann geraten mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Mit Machogehabe hat sein Verhalten nicht viel zu tun, mit dem eines Narzissten allerdings schon eher. Das beste was man hier tun kann, ist die Beine in die Hand zu nehmen und zu rennen, rennen, rennen. Im Ernst, die Beziehung zu einem Narzissten sehe ich sehr kritisch. Der Narzisst manipuliert und vereinnahmt. Würde er hier lesen, dass er als arme Wurst bezeichnet wird, würde er nur darüber spotten.

Selbstreflexion liegt einem Narzissten nicht, absolute Selbstüberschätzung und Selbsterhöhung dafür um so mehr. Ein Narzisst ist nicht fähig, eine gleichberechtigte und liebevolle Liebesbeziehung auf Augenhöhe zu führen. Der andere Partner wird stets in einem Abhängigkeitsverhältnis agieren müssen, um die Beziehung aufrecht zu erhalten.

Er sagt ihr ja jetzt schon, was sie für ein Glück hat, ihn zu haben, wo ER doch jede haben könnte. Aber das ist nur der Anfang, besser wird es auf keinen Fall. Und wenn sie ihm erst bis zur Hörigkeit verfallen ist, ist sie schon psychisch co.- erkrankt. Um das alles zu vermeiden und um ihre psychische Gesundheit zu behalten, sollte sie dringend auf die andere Hälfte des Verwandtenkreises hören und die Sache einfach beenden und zwar total konsequent ohne jeglichen weiteren Kontakt.

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» Quasselfee » Beiträge: 2143 » Talkpoints: 30,45 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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