Partner aufwecken, wenn man selbst nicht schlafen kann?

Sowohl meine Freundin wie auch ich haben manchmal Probleme mit dem Einschlafen. Aber wir kämen glaube ich beide nicht auf die Idee, den anderen deshalb zu wecken. Wenn es bisher so extrem war, dass an Schlafen wirklich gar nicht zu denken war, ist derjenige leise und möglichst unauffällig aus dem Schlafzimmer verschwunden und hat sich so lange im Wohnzimmer aufgehalten, bis er dann doch müde geworden ist.

Bei uns beiden ist es allerdings auch so, dass es nichts mit Ängsten oder dergleichen zu tun hat, wenn wir nicht schlafen können. Wir können beide schon seit Kindheit einfach schlecht einschlafen und liegen manchmal nur im Bett und könnten auch eine Millionen Schafe zählen, ohne zu ermüden. Wir liegen dann einfach nur gelangweilt im Bett, ohne dass die Schlaflosigkeit einen speziellen Grund hat.

Falls es einem von uns beiden nicht so gut geht, dann reden wir im Allgemeinen schon vor dem Einschlafen darüber, denn ich glaube, wir beide merken es ganz gut, wie es dem anderen geht. Aber selbst, wenn wir einfach nur normal krank sind und deshalb nicht schlafen können, wecken wir den anderen nicht unbedingt.

Was könnte er auch schon tun außer Händchen halten? Als ich letzt mit der nachts um zwei beginnenden Magen-Darm-Grippe nicht mehr von der Keramikabteilung kam, hab ich meine Freundin auch nicht aufgeweckt. Ich hätte darin keinen Sinn gesehen.

Wecken kommt für uns beide eigentlich nur in Frage, wenn man Hilfe benötigt, weil man z.B. beim nächtlichen Toilettengang gestürzt ist oder ähnlich akut krank ist, dass man sofortige Hilfe braucht. Ansonsten sehen wir keinen Sinn darin, den anderen zu wecken. So ist morgens dann wenigstens einer hoffentlich ausgeschlafen.

Egal ob mein Mann morgens zur Arbeit muss oder ausschlafen kann. Ich würde ihn nur wecken, wenn es ein gesundheitliches Problem gibt und er mich zum Beispiel ins Krankenhaus bringen müsste.

Das sehe ich genauso und ich handhabe das ebenfalls so. Warum sollte ich einen anderen Menschen wecken? Der kann doch auch nichts an meinen Einschlafproblemen ändern, sodass es doch besser wäre, sich auf andere Weise selbst zu helfen. Ich bin früher gezielt aufgestanden und habe leise in meinem Malbuch gemalt. Das hat mir bei Stressaufbau sehr geholfen und da musste ich auch niemanden belästigen oder nerven.

Ich habe eine Bekannte, die wegen jedem Piep in der Nacht den Partner weckt. Der muss sogar aufstehen, wenn sie Kopfschmerzen hat und das obwohl er am nächsten Tag arbeiten muss und sie den ganzen Tag zu Hause ist ohne Kinder und ohne sinnvolle Beschäftigung. So invalid, dass sie aber nicht selbst aufstehen und sich eine Kopfschmerztablette holen könnte, ist sie aber auch nicht. So ein Verhalten finde ich einfach nur asozial und schäbig. Sie kommt mir oft vor, als wäre sie ein kleines Kind und keine Erwachsene. Von Reife sehe ich bei ihr nicht viel.

Ich würde auch keinen Grund sehen, warum ich meinen Partner um seinen Schlaf bringen sollte, nur weil ich nicht einschlafen kann oder ähnliches. Ich denke, dass er seinen Schlaf braucht und doch nicht darunter leiden muss, wenn ich eben wach liege. Immerhin muss er auch früh raus und hat einen anstrengend Job. Da fände ich es schon sehr egoistisch, wenn ich ihn wecke, nur weil ich eben nicht einschlafen kann.

Ich würde meinen Partner nur wecken, wenn es mir wirklich schlecht gehen würde. So, dass ich Hilfe bräuchte. Das kam aber bisher eher noch nicht vor. Es muss schon etwas Gravierendes sein, damit ich ihn wecken würde. Das war bisher höchstens der Fall, wenn die Sirene oder der Melder ging und er das nachts nicht mitbekommen hat. Da er bei der Feuerwehr ist, hätte er es doch bereut, wenn er dies dann verschlafen hätte. Aber das ist auch etwas ganz anderes.