Partner auch an klassischen Frauenproblemen beteiligen?
Mein Freund findet es sehr wichtig, dass man in einer Beziehung ehrlich miteinander ist und findet es daher auch sehr wichtig, dass ich ihm alles erzähle. Dazu gehören mitunter aber auch Dinge, die ich lieber mit jemandem anderen bespreche. So was mein Freund beispielsweise einmal gekränkt, als ich einer Freundin von Problemen mit der Pille berichtet habe, ihm aber nicht.
Dabei finde ich es gar nicht schlimm, wenn man darüber nur unter Frauen redet und eben nicht mit dem Partner. Ich rede darüber lieber mit meiner Ärztin oder eben mit einer guten Freundin. Mit meinem Freund kann ich darüber zwar auch reden, finde es aber nicht so angenehm.
Gehört für euch zu einer Beziehung auch, dass ihr klassische Frauenprobleme mit eurem Partner diskutiert? Teilt ihr diesem auch mit, dass ihr Schmerzen wegen eurer Periode oder Probleme mit der Pille habt? Oder redet ihr darüber auch lieber nur mit Freundinnen?
Warum sollte ich darüber nicht mit meinem Partner reden? Der bekommt davon doch sowieso das meiste mit. Warum sollte ich ihm Menstruationsbeschwerden verheimlichen oder nicht mit ihm über mögliche Lösungen sprechen? Genauso kann er doch wissen, dass man die Pille nicht gut verträgt oder vergessen hat.
Du legst immer so großen Wert auf Emanzipation und dann sind dir frauenspezifische Themen vor deinem Partner peinlich? Mir ist klar, dass dir alles, was mit Frauen zu tun hat, sehr unangenehm ist. Aber das sollte mit zunehmender Reife besser werden. Dann fällt dir vielleicht auch auf, dass das Machogehabe deines Partners in einem deutlichen Widerspruch zu deinen zumindest nach außen getragenen Ansichten zur Unabhängigkeit und Selbstbestimmung der Frau steht.
Ich finde es sehr gut, dass sich dein Freund auch für diese Probleme interessiert und dich damit nicht allein lassen will. Vor allem sehe ich da auch ein größeres Verständnis durch den Partner, wenn es der Frau mal wirklich richtig schlecht geht. Ich weiß nicht, welche Art Beziehung ihr führt, aber es sollte selbstverständlich sein, dass der Partner da auch einen gewissen Einblick hat.
Mein Mann weiß auch, dass ich alle paar Monate entsprechende Beschwerden habe und dann lieber einen Schontag einlege. Da er das weiß, ist es auch in Ordnung für ihn, wenn da bestimmte Dinge im Haushalt liegen bleiben. Entweder wird es dann ein oder zwei Tage später von mir noch erledigt oder mein Mann macht es, wenn er die Zeit dazu hat.
Ich finde es absolut nachvollziehbar, dass man über typische Frauen Themen auch lieber mit Frauen spricht, da man sich hier Tipps und Tricks erhofft. Was sollte ein Man schon großartig raten bei Regelschmerzen, Fragen zur Pille oder Schwangerschaft. Deswegen finde ich es erst mal absolut in Ordnung, dass du da lieber eine andere Frau um Rat bittest.
Ich kann andererseits aber auch nicht ganz verstehen, wieso es dir unangenehm ist, deinem Freund zumindest davon zu erzählen? Ich finde dies ebenso normal. Ich heule mich auch manchmal über meine Regelschmerzen auch bei meinem Freund aus, auch wenn ich mir keinen Rat erhoffe.
Solche Dinge bespreche ich weder mit meinem Freund noch mit anderen. Wenn ich Regelschmerzen habe, dann nehme ich eine Schmerztablette und damit hat es sich oder ich sage, ich habe Bauchschmerzen. Manches darf auch ruhig ein wenig unter den Teppich gekehrt werden, man muss nicht jedes Thema besprechen.
Meinem Partner erzähle ich das schon, das finde ich wichtig. Dann gibt es zum Beispiel einfach keine Missverständnisse, wenn man nichts unternehmen möchte, schlecht gelaunt ist oder sogar keinen Appetit hat, so weiß der andere auch, dass das gar nichts mit ihm zu tun hat. Deswegen finde ich Klartext in dieser Hinsicht einfach wichtig.
Außerdem werde ich von meinem Partner während meiner Periode auch richtig verwöhnt, was mir auch sehr gut gefällt. Natürlich möchte das auch nicht jede Frau, aber jeder muss da seinen Mittelweg finden. Ich kann es auch verstehen, wenn du über deine Frauenprobleme gar nicht so gerne sprechen würdest, das ist vielen Damen unangenehm. Aber einen kurzen Satz zu deinem Wohlbefinden ausdrücken? Das halte ich schon für wichtig.
Wer die Folgen dieser rückschrittlichen Haltung noch bei vielen Paaren miterlebt hat, der denkt anders. Da erzählen Frauen von Bauchschmerzen, schützen bei andauernden Schmierblutungen Migräne vor, damit der Partner bloß nicht an besondere Nähe denkt. Und der Mann macht sich Sorgen, dass sie ihn nicht mehr mag, oder dass der Sex schlecht ist, oder dass sie krank sein könnte.
Irgendwann ist ihr dann das Getue zu dumm. Sie schafft mit einer Totaloperation Tatsachen. Natürlich wird auch darüber nicht geredet. Meist gibt es danach dann richtige Probleme, weil es eben unerwünschte Folgen gibt. Und der Mann fällt aus allen Wolken, weil nie mit ihm geredet worden ist. Das habe ich bei viel zu vielen Paaren mitbekommen, um es mir oder meinem Partner anzutun.
Mein Partner ist der Mensch auf der Welt, der mir am nächsten steht und am wichtigsten ist. Deswegen ist es für mich ganz normal, dass ich auch über geschlechtsspezifische Gesundheitsthemen mit ihm spreche, wenn er direkt betroffen ist. Und da wir zusammen leben, erscheint es mir nur fair, dass er erfährt, wieso ich zum Beispiel gerade schlechte Laune habe oder meine Libido im Keller ist.
So werden viele Missverständnisse ausgeräumt und Streitereien vermieden, bevor sie entstehen. Ich wüsste nicht, was es für Vorteile bringen sollte, wenn ich ihm verschweige, dass ich mal wieder "Uterus" habe. Er erzählt mir ja auch, wenn ihm das Kreuz weh tut oder wenn er schlecht geschlafen hat.
Auch Tipps und Ratschläge zum Thema "weiblicher Organismus" hole ich mir lieber von verlässlichen Fachkräften als von Freundinnen oder Verwandten. Jeder Mensch funktioniert anders, und nur weil eine Frau in meinem Bekanntenkreis beispielsweise mit Pille X oder Verhütungsmethode Y gut fährt, heißt das noch lange nicht, dass das für mich auch gilt. Ich informiere mich lieber auf eigene Faust als in privaten Gesprächen mit irgendwelchen Weibern, die eigentlich auch keine Ahnung haben.
Dabei beteilige ich meinen Partner eher selten an der Recherche, aber ich teile ihm natürlich eventuelle Veränderungen oder neue Erkenntnisse mit, wenn es sich um Frauenprobleme handelt. Schließlich ist er, wie gesagt, in der Regel auch fast unmittelbar betroffen und hat durchaus das Recht, zumindest in groben Zügen informiert zu sein. Schließlich möchte ich im Zweifelsfall ja auch seine Unterstützung, und wie soll ich die kriegen, wenn ich meine "Frauenprobleme" geheim halte?
@PinkPirate: Was meinst du wie viele Männer von der Thematik richtig viel Ahnung haben. Meist, weil sie entweder sehr offen erzogen worden sind oder mehrere Schwestern vorweisen können. Und so ein Mann, der dann nicht nur Schulter zuckend reagiert, sondern vielleicht sogar das eine oder andere Hausmittel parat ist, ist doch toll.
@Zitronengras: Meist du, dass es auf Dauer gut ist, wenn man zu Chemie greift? Vor allem mit dem Wissen, dass der Körper sich auch an Schmerzmittel gewöhnen kann. Das Risiko, dass irgendwann nichts mehr so richtig anschlagen will, ist doch ziemlich hoch. Zumal eben im Fall der Fälle da auch Hausmittel helfen und ein Totschweigen solcher Probleme in der Beziehung auch nicht wirklich gut ist.
Gerade in einer Partnerschaft sollte man eben auch solche Schwächen zeigen können. Und da muss ich cooper75 uneingeschränkt Recht geben, wenn sie den Standpunkt vertritt, dass hier Schweigen eher der Beziehung schadet. Auf der einen Seite wollen wir Frauen so emanzipiert sein und die die am meisten darauf pochen benehmen sich dann oft genug wie vor hundert Jahren.
@Zitronengras: Meist du, dass es auf Dauer gut ist, wenn man zu Chemie greift? Vor allem mit dem Wissen, dass der Körper sich auch an Schmerzmittel gewöhnen kann. Das Risiko, dass irgendwann nichts mehr so richtig anschlagen will, ist doch ziemlich hoch. Zumal eben im Fall der Fälle da auch Hausmittel helfen und ein Totschweigen solcher Probleme in der Beziehung auch nicht wirklich gut ist.
Wenn man einmal im Monat eine Schmerztablette greift, dann sehe ich da absolut kein Risiko. Der Körper gewöhnt sich da sicherlich nicht dran und daher ist die Wahrscheinlichkeit, dass nichts mehr anschlägt, auch stark gegen null gehend.
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