Papst Franziskus und Reformen?
Traut ihr dem aktuellen Papst, Papst Franziskus, zu, dass er wirklich nachhaltige Reformen innerhalb der römisch-katholischen Kirche umsetzen kann? Oder wird es nur bei Akzenten bleiben? Die Themenfelder, an die ich denke, wären zum Beispiel die Eucharistie für und grundsätzlich der Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen und Homosexuellen oder die Rolle der Frau innerhalb der römisch-katholischen Kirche. Oder aber auch das Aufräumen im Intrigantenstadt Vatikan und die Finanzen des Vatikans. Wird dieser Papst möglicherweise zu Unrecht von den Medien gehypt?
Ich glaube, dass der Papst schon den Willen zur Reform hat. Aber man darf die Kurie auch nicht unterschätzen, die als kollektiv auftritt. Wenn er etwas durchsetzen will, aber die meisten anderen sind dagegen, wird sein Reformeifer stark abgebremst werden. Daher bezweifle ich stark, dass er die ganze Kurie umkrempeln wird, wenn die sich querstellen.
So einen Verein krempelt man definitiv nicht in kurzer Zeit um. Das ist über die Jahrhunderte ja ganz schön festgefahren. Toleranz gegenüber Homosexuellen ist beispielsweise ein riesiger Schritt, vor allem, wenn man bedenkt, dass Frauen nicht mal gleichberechtigt sind.
So etwas hat ja auch eine natürliche Reihenfolge. Außerhalb der Kirche wäre es ja auch nie denkbar gewesen, Homosexuelle vor den Schwarzen als gleichberechtigt anzuerkennen. Ohne die Schwarzenbewegung wäre die Schwulenbewegung heutzutage gar nicht möglich.
Also ich denke, solche Prozesse dauern viele Jahre. Sie müssen sich erst an das eine gewöhnen, bevor man einen Vorstoß wagen kann, im nächsten Bereich zu reformieren. Und Franziskus hat ja schon gesagt, dass er das Amt nur so fünf Jahre innehaben will. Davon ist schon mehr als die Hälfte rum. Also so wahnsinnig viel kann er gar nicht mehr erreichen.
Es bleibt nur zu hoffen, dass sein Vorbild lange währt. Dass der nächste Papst keine Rückkehr ins Mittelalter vollzieht. Praktisch als Trotzreaktion auf die Reformversuche von Franziskus. Oft wechseln sich ja Reformer und Konservative ab, weil es eben ein bisschen viel auf ein Mal war und dann ist es wieder viel auf ein Mal in genau die entgegengesetzte Richtung.
Also richtig umwälzende Reformen erwarte ich von Franziskus nicht, möglicherweise wendet sich etwas zum Besseren für die wiederverheirateten Geschiedenen, aber in puncto Homosexualität und Rolle der Frau in der römisch-katholischen Kirche erwarte ich keine nennenswerten Veränderungen. Die Konservativen hyperventilieren ja schon, wenn Franziskus die Akzente etwas anders setzt.
Auch befürchte ich, dass nach dem gegenwärtigen Pontifikat wieder ein recht konservativer Nachfolger wird; frei nach dem Motto einen Schritt vor, zwei zurück.
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